Briefe von Katherine

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• Sirius Black •

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• Sirius Black •

„There may come a day that I won't be able to help you.
But the day will never come
that I won't try."

Schon seit Wochen hatte Sirius nichts mehr vom Orden gehört. Seitdem man rund um den Grimmauldplatz Ministeriumszauberer platziert hatte, war er völlig und endgültig von der Außenwelt abgeschnitten. Glücklicherweise war zu diesem Zeitpunkt kein anderer mit ihm im Haus gewesen und somit gefangen, auch wenn er nicht bestreiten konnte, dass ein wenig Gesellschaft neben Kreacher ganz schön gewesen wäre. Selbst wenn es sich dabei bloß um den zwielichtigen Mundungus Fletcher gehandelt hätte.

Doch nachdem Dumbledore untergetaucht war, war der Orden ohnehin zerstreut gewesen und diejenigen, die bis dahin kein Befehl von ihm erhalten hatten, warteten und waren jederzeit bereit.

Das Feuer prasselte bereits im Kamin, obwohl es draußen noch nicht einmal vollständig dunkel geworden war. Doch ohnehin hatte Sirius sowieso nichts Besseres zu tun gehabt. Vor ihm auf dem Tisch lagen sämtliche Briefe, manche waren Wochen, manche Monate und manche gar Jahre alt. Er hatte sie in den letzten Tagen immer wieder durchgelesen, um sich daran zu erinnern, dass es Leute außerhalb dieser Mauern gab, die auf ihn zählten. Diese Strategie half ihm jedenfalls dabei, seine Finger von einer weiteren Flasche Alkohol zu lassen oder verhinderten, dass die Isolation ihn in den Wahnsinn trieb.

Anders war es zu seiner Zeit in Askaban gewesen. Zwar war er dort auch abgeschnitten von sämtlichen sozialen Kontakten gewesen, doch die Welt schien ihn aufgegeben zu haben und hätte er sich nicht an einem winzigen Fünkchen Hoffnung festgeklammert, dann hätte er vermutlich wie viele andere Männer vor ihm den Verstand verloren.

Der Brief, den er in der Hand hielt, war zerknittert und das Papier löste sich beinahe schon auf. Sirius konnte sich die zig Male, in denen er diesen Brief gelesen hatte, nicht mehr ins Gedächtnis rufen, doch er war sich sicher, dass es einst mindestens einmal am Tag gewesen sein musste. Etwas anderes hatte er in seiner Zelle auch gar nicht zu tun gehabt. Es war der Brief von Katherine, von dem er es noch immer bereute, ihn nicht vor seiner Verhaftung gelesen zu haben. Denn wer wusste schon, ob die Bücher nicht anders geschrieben werden müssten, wenn er es getan hätte.

Nach seiner Freisprechung hatte er nicht damit gerechnet noch einmal in eine ähnliche Situation zu geraten. Er wusste nicht, was dort draußen vor sich ging und diese Ungewissheit zerrte völlig an seinen Nerven. Tatsächlich konnte er bloß herumsitzen und Däumchen drehen, bis etwas so Schlimmes geschehen würde, dass sie es für wichtig hielten, ihn zu benachrichtigen.

Es war wohl beinahe reine Ironie, dass es in diesem Moment an seine Haustür klopfte. Zuerst setzte Sirius' Herz einen Schlag aus. Denn sein erster Gedanke war, dass es das Ministerium geschafft hatte, endlich zu ihm durchzudringen. Auch wenn dies beinahe ein Akt der Unmöglichkeit wäre.

Serena Black || 𝑨𝒎𝒐𝒓𝒕𝒆𝒏𝒕𝒊𝒂Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt