Geschichte der Zauberei war wirklich das langweiligste Fach, dass konnte Kyra nun mit Gewissheit sagen, Mila nicht, da sie die ganze Stunde geschlafen hatte. Sie war sich allerdings sicher, dass Unterricht bei einem Geist, es sei denn es wäre Peeves, sowieso nicht der spannendste war. Nächstes Mal würde sie ein Kissen mitbringen, ihr Nacken knackte unangenehm, als sie aufstand.
Stöhnend schleppte Mila sich Kyra hinterher, die murmelnd auf ihren Stundenplan schaute, da Milas durch den ätzenden Trank unbrauchbar war.
„Okay... Wir haben jetzt Zauberkunst... Du hast dein Buch, oder Mila? Meinem fehlt ja eine Seite."
„Wir haben immer noch keine Zauberstäbe.", nuschelte Mila schlaftrunken, „Dumbledore hat uns keine besorgt, er dachte wohl, wir haben welche. Auch der allwissende Schulleiter macht mal Fehler."
Kyra blieb abrupt stehen, was dazu führte, dass Mila in sie reinlief. „Shit, stimmt. Wir können nicht in Zauberkunst ohne Zauberstäbe."
„Du könntest deine Kräfte verwenden.", schlug Mila vor. „Du meinst die, die nie funktionieren, wie ich will?" „Dann schwänzen wir halt." „Wir können nicht das ganze Jahr Zauberkunst schwänzen." „Warum müssen wir im ZAG-Jahrgang sein?", jammerte Mila, da die Prüfungen im Buck schrecklich kompliziert waren und sie nicht einmal wussten, ob sie überhaupt Hexen waren.Einen Moment standen die beiden da und überlegten. „Wir sollten mit Dumbledore reden. Wir können sagen unsere Zauberstäbe sind bei irgendeinem missglückten Zauberspruch kaputt gegangen.", meinte Mila schließlich. Kyra nickte. „Gute Idee. Weißt du den Weg in sein Büro noch?" Entsetzt sah Mila Kyra an. „Ich habe mich schon in meinem eigenen Apartment verlaufen! Woher soll ich den Weg wissen?!" „Wir sind am Arsch.", stellte Kyra fest, denn sie hatte ebenfalls keine Ahnung. „Wir fragen einfach jemanden nach dem Weg." „Du meinst", Mila machte eine ausholende Bewegung mit ihrem Arm und deutete auf den leeren Gang, „Einen von denen?"
„Machen wir es wie an dem ersten Tag in unserer zweiten Schule: Einfach der Nase nach." „Sind wir da nicht im Heizungskeller gelandet?", fragte Mila misstrauisch nach mit dem Gedanken daran, dass sie diesmal vielleicht bei den Spinnen landen oder noch schlimmer bei ihrem Französischlehrer ihrer dritten Schule.
Wer nicht durchblickt:
Mila und Kyra waren auf drei Schulen in Deutschland und auf einer in New York. Jetzt sind sie auf Hogwarts, also ihrer fünften Schule und das ist jetzt so aufgelistet echt traurig.
Von ihrer ersten Schule flogen sie wegen Mobbing (ihr Englischlehrer weigerte sich standhaft in den selben Raum wie die beiden zu gehen und auch noch zu unterrichten), in ihrer zweiten Schule brachen sie aus Lust und Laune in die Katakomben der Schule ein und posteten Selfies von dort unten auf Instagram. Nicht ihre Glanzidee, aber hey, sie hatten Spaß! Von ihrer dritten Schule gingen sie runter, um nach New York zu reisen. Tja, und dann landeten sie hier.Okay, weiter mit der Story:
„Hogwarts hat keinen Heizungskeller. Komm, was soll schon passieren?"„Da sind die Damen ja.", sagte eine schnarrende Stimme hinter ihnen plötzlich und die beiden wirbelten herum. „Warum schleicht sich hier jeder an uns ran?!", schrie Kyra, die langsam genug davon hatte. Snape zog nur eine Augenbraun hoch. „Folgen Sie mir.", sagte er knapp und drehte sich um, wobei sein Umhang wieder flatterte.
„Woher haben Sie diesen Umhang?", konnte Kyra sich nicht zurück halten. Mila sah bei Snapes finsteren Blick schon ihr Leben vor ihrem inneren Auge vorbeiziehen. „Maßanfertigung.", zischte Snape. „Wir müssen auch lernen so zu sprechen.", erkannte Kyra und Milas Leben zog erneut an ihr vorbei. Snape ging nicht weiter darauf ein und führte die beiden in sein Büro. So saßen die Mädchen ihm gegenüber am Schreibtisch.
„Wie bei der Sozialarbeiterin.", flüsterte Mila leise für sich.
Ja, da waren sie irgendwann zwischen der zweiten und dritten Schule mal. Aber das ist eine andere Geschichte und sollte nicht weiter verfolgt werden (es hat mit Kyras erstem Kaktus und einem winzigen Wutanfall von Mila zu tun, lassen wir das mal so stehen).Snape verschränkte die Hände auf seinem Tisch und sah die beiden an, wobei er das schaffte, bei was die Sozialarbeiterin damals sensationell scheiterte: die beiden hörten etwas eingeschüchtert zu. Dazu muss man sagen, dass Snapes Büro nicht sehr freundlich aussah, wahrscheinlich konnten zwei Drittel der Sachen hier die Schwestern töten.
„Wenn ich fragen darf, wieso die Damen schwänzen?", sagte er mit einem seidigglatten Ton, der irgendwie nicht ganz passte.
„Wir finden den Raum nicht."
„Kyra ist fast in einer Pfütze ertrunken."
Vielleicht hätten sich die Mädchen vorher absprechen sollen.Snape legte den Kopf schief und erinnerte dabei an ein - sehr unhygienisches - Raubtier. „In einer Pfütze?" „Äh...", Mila suchte verzweifelt nach einer Erklärung, „Einer großen Pfütze."
Offensichtlich glaubte ihr Hauslehrer ihr nicht, aber es schien ihm auch egal zu sein, denn er fuhr nach einer kurzen Stille einfach fort. „Sie saßen gestern Abend am Gryffindor Tisch."
„Oh, ja, Fred ist einmal fast an seinem Essen erstickt.", erinnerte Kyra sich kichernd und Mila fügte hinzu: „Hermines Blick, als er alles wieder ausgespuckt hat!" Wie die Irren, die sie nun mal waren, kicherten sie los.
„Ruhe! Ich dulde es nicht, wenn mein Haus bei Gryffindor sitzt! Ab sofort sitzt ihr nur noch an eurem Tisch verstanden?"
Die Mädchen wechselten einen genervten Blick, aber zuckten dann mit den Schultern. „Ok." „Meinetwegen."Etwas von der schnellen Kooperation überrascht, blinzelte Snape, fasste sich dann aber wieder. „Sehr schön." Seine Stimme nahm wieder den typisch monotonen Klang an. „Sie können dann gehen. Sie haben jetzt Zauberkunst, wenn mich nicht alles täuscht?" „Ähm, eigentlich wollten wir zu Dumbledore." „Ja, unsere Zauberstäbe sind kaputt gegangen." „Aber wir wissen den Weg nicht." „Vielleicht können Sie uns hinführen...?"
Snape schien nicht so, als wolle er sie jetzt zu Dumbledore bringen, dass erkannte Kyra, als er sie vor seinem Büro absetzte und irgendwas von »fünf Stöcke höher, Westflügel« sagte und dann die Tür zu knallte.
Etwa eine quallvolle halbe Stunde voller Dummheit später standen die beiden vor Dumbledores Büro.
„Passwort?“
„Öh... Zitronenbonbon?“, riet Kyra einfach irgendeines der Passwörter aus dem Buch und zu ihrer Überraschung schwangen die Wasserspeier zur Seite. „Ich bin genial.“, murmelte Kyra.
„Ich bin Iron Man.“, murmelte Mila, was ihr einen verwirrten Blick einbrachte.Dumbledore schien sie erwartet zu haben, jedenfalls wirkte er nicht überrascht, als die Mädchen plötzlich im seinem Büro standen und nach den neuen Zauberstäben fragten.
Er nickte. „Ich verstehe. Wir holen ihnen jetzt einfach welche.“ Er hielt den beiden je eine Hand hin. Mila griff sofort begeistert danach - sie wollte schon immer mal apparieren - und Kyra folgte ihr zögernd - sie wollte nicht apparieren.
Das typisch schlimme Gefühl durchzog sie und sie standen in der Winkelgasse. Kyra taumelte zur Seite, hielt sich die Hand vor den Mund und klammerte sich mit der anderen an ihre Freundin. „Oh Gott, oh Gott, oh Gott.“ Mila grinste frech. „Du kannst mich auch Mila nennen, aber danke.“
Dumbledore gluckste und führte die beiden zu Ollivanders Laden.Übrigens: Ollivander war wirklich creepy und die Freundinnen hatten das Gefühl, er glaubte ihnen das mit den Nachfahren Slytherins nicht ganz, zumindest sprach er ihren Nachnamen sehr... Merkwürdig aus. Aber egal.
Kyra begann, weil Mila weiter hinten im Laden beschäftigt war die Teetassen zu stapeln, um bei den „falschen“ Zauberstäben ein Ziel zu haben.
Kyra schwang den ersten Stab und tatsächlich passierte etwas: Der Kronleuchter fiel auf Dumbledore, der ganz lässig seinen Zauberstab schwang und den Kronleuchter auffing. Offensichtlich konnten die Schwestern in dieser Welt zaubern. Erschrocken sah Kyra zu Dumbledore. „Ich... Das war keine Absicht...“ Der Schulleiter schmunzelte nur und wank ab.
Ollivander drückte Kyra den nächsten Stab in die Hand. Diesmal schien es der richtige zu sein, denn ein warmes Gefühl durchströmte sie. Fast schon zu warm. Ollivander lachte. „Sehr schön, sehr schön. Mrs Slytherin? Sie sind dran.“Mila stromerte heran und nahm den ersten Zauberstab in die Hand und schwang. Hinten im Laden klirrte es. „Ja!“, jubelte Mila, als sie bemerkte, dass sie wirklich die Tassen zerstört hatte. Dann bemerkte sie Ollivanders Blick. „Äh, ich meine, tut mir leid.“ Dumbledore rang mit seinem Lachen, konnte ein Kichern aber nicht zurückhalten.
Nervenaufreibende zwei Stunden später - offensichtlich wollte keiner der Zauberstäbe Mila - hatte auch die Halbgöttin ihren Stab und Dumbledore hielt ihnen wieder seine Hände hin.
Schwups, sie standen in Dumbledores Büro.Kyra fluchte und setzte sich erstmal. „Ich hasse apparieren!“
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Crazy Witches
FanfictionMila and Kyra are baaaack! Mit noch mehr bescheuerten und verrückten Ideen kämpfen sie sich durch das nächste Universum und erleben zusammen mit ein paar neuen Freunden - aber auch Feinden - interessante und dumme Abenteuer. 1. Crazy Heros 2. Crazy...