Sucher oder erschossene Taube

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Heute war es endlich soweit, das erste Quidditchspiel stand bevor. Gryffindor gegen Hufflepuff. Alle waren aufgeregt, ganz besonders die Erstklässler. Naja, nicht ganz alle. Kyra und Mila nicht. Sie wussten eh wie es ausgehen würde und hatten seit Tagen Probleme es geheim zu halten. ,,Meinst du, unser Erscheinen ändert was an den Geschehnissen?", fragte Mila am Abend vorher. ,,Ganz sicher. Die Dementoren werden uns sehen und vor Angst direkt wieder wegfliegen.", man konnte den Sarkasmus gar nicht überhören. ,,Ne, mal ehrlich. Du weißt doch, wie das in Back to the Future ablief. Was, wenn Gryffindor gewinnt?" ,,Dann musst du beim nächsten Spiel halt richtig gut spielen."
,,Ach, mit mir können die es eh nicht aufnehmen. Ich hab die Luft selbst auf meiner Seite."
,,Jaja, träum weiter. Aber verletzt die anderen nicht allzu sehr. Morde sind schlecht für unser Image."
,,Meist du das als Dimensionsreisende oder das als Halbgöttin und genmanipulierte Killerin?"
,,Ne, ich mein das als normale Schüler.", nun mussten beide lachen und bekamen sich erst wieder ein, als Kyra von ihrem Bett fiel. Also, Kyra bekam sich wieder ein, Mila lachte nur noch mehr. ,,Du bist so ein Opfer." ,,Und du eine ganz tolle Schwester.", meinte Kyra eingeschnappt und warf ein Kissen nach besagter Schwester. ,,Hey, das kriegst du zurück."
So entstand schnell eine Kissenschlacht. Kyra, die versucht hatte ihre Kraft zu nutzen und ein Kissen über Milas Kopf zu erschaffen, hatte ihre Kraft anscheinend immer noch nicht unter Kontrolle, denn Mila wurde kurz danach von einer Ananas getroffen. ,,Hey, was soll das?" ,,Naja, ich dachte, du hast vielleicht Hunger." ,,Lass die morgen vom Turm aus in den See werfen." Kyra, vom schnellen Themenwechsel kurz verwirrt, blickte ihre Schwester an, als wäre diese verrückt, verstand dann allerdings. ,,Ja, Spongebob vermisst sein Haus bestimmt schon."

Und natürlich regnete es. Die beiden Mädchen drängten sich zusammen unter einen Schirm, naja, sie versuchten es zumindest. Aber im Endeffekt hatte Mila, nach einem langen Kampf, den Schirm für sich beansprucht und Kyra sah jetzt aus wie ein nasser Pudel. Ihre nassen schwarzen Haare fielen ihr in Strähnen ins Gesicht und egal wie oft sie sie wegstrich, sie kamen immer wieder. Und das Feld war noch nicht einmal erreicht. Eigentlich standen sie seit fünf Minuten vor dem Schultor und stritten um dem Schirm. Natürlich waren sie nicht auf die Idee gekommen, einfach zum Feld zu gehen, dann wären sie nämlich schon längst da. Aber man kann es sich ja auch schwer machen.

Da kann Mila eine Idee. Sie beschwor die Winde und hielt sich gut am Schirm fest, um nicht zu stürzen. Kyra griff aus Reflex sofort nach Milas Knöchel und wurden somit auch in die Luft gezogen. Sobald auch Kyras Füße den Boden verlassen hatten, sackten die beiden noch mal ein Stück ab, aber Mila zog sie mit ihren Kräften wieder hoch. ,,Lass los, du bist zu schwer!", rief sie ihrer Schwester zu. ,,Gar nicht, immerhin habe ich bei Hydra ganz viel Sport gemacht. Im Gegensatz zu dir!", rief diese zurück. Für alle Außenstehenden, in diesem Fall eine Gruppe Zweitklässler, die gerade aus dem Schloss hetzten um zum Stadion zu kommen, sah es so aus, dass ein Mädchen an einem Schirm hing. An ihrem Knöchel baumelte einen halben Meter über dem Boden ein anderes Mädchen. Ach, und die beiden schrien sich an.
,,Bei den Griechen?", harkte Mila nach. ,,Nein!", Kyra hätte sich an dieser Stalle am liebsten gegen den Kopf geschlagen, musste sich aber mit beiden Händen an dem Fuß ihrer Halbschwester festhalten und auf fallen hatte sie gerade gar keine Lust. ,,Bei den Nazis.", erläuterte sie stattdessen. ,,Ist das jetzt rassistisch, weil wir Deutsche sind?"
Jetzt konnte Kyra es nicht mehr zurück halten. Während sie sich gegen den Kopf schlug, stürzte sie einen halben Meter in die Tiefe und landete mitten im Matsch auf ihrem Rücken. Gleichzeitig zogen die Winde Mila nach oben. Diese erschreckte sich allerdings so sehr über die plötzliche Höhenzunahme, dass sie erstmal los ließ, ebenfalls nach unten stürzte und auf Kyra landete. ,,Naja, wenigstens bin ich weich gelandet.",kommentierte Mila. ,,Schön, dass du deinen Spaß hast.", für Kyra war der Tag gelaufen. Es regnete, sie war total verdreckt und sowohl ihr Rücken, als auch ihre Rippen taten ihr weh, letzteres wegen ihrer Schwester.

Zehn Minuten später, Kyra war aus Protest erst einmal liegen geblieben, kamen die Beiden am Feld an, allerdings vor das Spiel seit fünf Minuten bereits in vollem Gange. Es regnete nun immer stärker Milas Regenschirm war bei dem Sturz vom Himmel sowieso schon weggeflogen.
,,Na, da seid ihr ja. Wo wart ihr denn so lange?", fragte Sophia, als die Beiden sie erreichten. ,,Ach, hier und da, in der Luft und im Matsch!", antwortete Kyra mit saurem Unterton. Ja, sie konnte sehr nachtragend sein. ,,Naja, auf jeden Fall habt ihr noch nicht viel verpasst!", schrie Sophia, anders konnte man einander gar nicht verstehen. ,,Ich weiß gar nicht, wie es steht, man kann Lee so schlecht verstehen. Und bei dem vielen Regen sieht man auch nicht so viel."
Diese Erkenntnis hatten Mila und Kyra auch schon getroffen. Und auch alle anderen schienen es schwer zu haben, so wohl die Zuschauer, als auch die Spieler.
Das Spiel blieb lange uninteressant, mal schoss jemand ein Tor, aber im wesentlichen nichts wichtiges, bis es auf einmal ganz kalt wurde. Schwarze Gestalten flogen über das Feld und plötzlich stürzte einer der Spieler. ,,Wie wenn man Tauben erschießt!", war das Einzige, was Mila dazu sagte, während sie Popkorn aus ihrer kleinen Tasche aß. ,,Wo hast du das jetzt schon wieder her?", wollte Kyra wissen, bekam allerdings nur ein Schulterzucken und einen verschwörerischen Blick.
Dumbledore rannte aufs Spielfeld und bremste erst den Fall des Spielers und verscheuchte dann die Dementoren vom Feld. Alle Schüler sprangen auf und Mila konnten gar nicht mehr sehen, was passierte. ,,So ne Scheiße." ,,Ja, schon doof wenn man so klein ist.", stachelte Kyra, die knapp über den Kopf des vor ihr stehenden Ravenclaws sehen konnte. ,,Zwischen uns liegen nur sieben Zentimeter, spiel dich mal nicht so auf." ,,Sieben sehr entscheidende Zentimeter. Außerdem sind es acht."
,,Gar nicht!"

,,Sind es wohl! Wir können ja nachmessen."
,,Nein!"
,,Gibst du dich geschlagen?"
,,Tja, der Klügere gibt halt nach."
,,Ja, also lehn dich lieber nicht gegen einen Baum."
,,Hey!"
Das Spiel war bereits eine halbe Stunde vorbei und die Mädchen diskutierten immer noch über den einen Zentimeter. ,,Ihr könnt aber auch aus jeder Mücke einen Elefanten machen!", meinte Fred, der zusammen mit seinem Bruder neben ihnen aufgetaucht war.
,,Ja, ist ein großes Talent. Ih, ihr seid ja nass!", war Kyras Reaktion, nachdem die Jungs ihre Arme auf die Schultern der Mädchen gelegt hatten. ,,Naja, so sparen wir euch die Dusche."
,,Die brauchen wir nach dem Spiel eh nicht mehr.", meinte Kyra, immer noch missmutig über die Ereignisse des heutigen Tages.
,,Wie geht es Harry?", fragte Mila. ,,Ach, dem geht's gut. Der macht sich am meisten Gedanken über seinen Besen.", antwortete George. ,,Hätte gewettet, dass du zu erst in den Krankenflügel kommst.", richtete sich Mila an ihre Schwester. ,,Ich auch, aber das habt ihr ja bereits verhindert."
,,Ja, aber wenn du dir dort nicht direkt ein zweites Zimmer einrichten willst, ist das vielleicht auch ganz gut.“
,,Vielleicht wollte ich das ja?"
,,Dazu wirst du bestimmt noch genügend Möglichkeiten haben."
,,Da bin ich mir sicher."
Fred und George verstanden das Gespräch zwar nicht wirklich, folgten ihm aber gespannt.

,,Also gut, wer hat Hunger, ich sterbe bald!", fragte Mila.
„Typisch... “, nuschelte Kyra und stolperte. „Ich HASSE mein Leben.“
„Sollen wir dein Zimmer im Krankenflügel einrichten?“
„Aber mit einem Kaktus!“

Wow. Ein weiteres Kapitel. Es tut uns sehr leid, dass es immer so unregelmäßig kommt, aber die Schule lässt uns kaum Zeit zum Schreiben. Jetzt im November werden wieder alle möglichen Arbeiten kommen und deswegen gibt es das nächste Kapitel erst im Dezember. Dann haben wir mehr Zeit, die Kapitel werden besser und wir können wieder regelmäßig updaten.

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