Long story short, sie hatten Kyra nicht auf die Krankenstation gebracht. ,,Die wird da noch oft genug sein, glaubt mir.", hatte Mila behauptet. Sie hatten Kyra einfach ins Bett gelegt und ihren Rausch ausschlafen lassen. Falls man das Rausch nennen konnte, Mila war sich nicht mal sicher, ob in Butterbier überhaupt Alkohol vorhanden war. Wahrscheinlich war Kyra nur schlecht und sie tat jetzt einen auf sterbenden Schwan. Obwohl sie Milas Meinung nach eher ein betrunkenes Nilpferd ohne Alkohol war. Aber sie fragte ja niemand. Pfff.
Fred fuhr sich durch die Haare. „Sicher, dass wir sie nicht doch zum Krankenflügel hätten bringen sollen?" „Ich weiß nicht mal, ob der Satz grammatikalisch korrekt war, Fred, kein Plan.", zuckte Mila mit den Schultern und langte über den Tisch nach den Schokoküchlein. Da Kyra immer noch nicht aufgewacht war, aßen die drei alleine am Slytherintisch. Gerade als Mila sich das letzte Kuchenstück nehmen wollte, nahm eine Hand es vor ihrer Nase weg. Mila erstarrte und hob ganz langsam den Blick. Malfoy hielt das Stückchen knapp außerhalb ihrer Reichweite. „Sieh an", sagte er hochnäsig, „Wo ist denn die andere Verräterin hin? Krank?", säuselte er provozierend. Mila, die nur ihren Kuchen wiederwollte, antwortete ohne ihn richtig zu beachten: „Immerhin war sie nicht so unterbelichtet und hat einen Hippogreif beleidigt. Gib her!" Malfoy wurde rot vor Wut und biss extra groß ab. Angewidert zog Mila die Hand wieder zurück. „Großartig. Jetzt ist es verseucht, wie alles, was du anfasst!", murrte sie, stand auf, ging zum Ravenclawtisch, nahm sich dort ein Schokokuchen und kehrte zurück. „Was bist du denn immer noch da?", maulte sie Malfoy genervt an. „Niemand will dich, also zisch ab." Der Eisprinz schien sich wieder gefangen zu haben, denn er gab genauso bissig Konter. „Die Blutsverräter haben nichts an diesem Tisch zu suchen.", zischte er und deutete auf die Zwillinge. George öffnete schon den Mund, als Mila wieder (mit vollem Mund) antwortete. „Dann geh zu 'nem anderen Tisch, aber, oh warte, da wollen sie dich ja auch nicht. Und jetzt geh endlich." Mit einer Handbewegung ließ sie mit einem starken Wind Malfoy wortwörtliche rausfliegen. Die Tür zur Großen Halle knallte hinter Malfoy zu. „Kyra wird mich lynchen, weil sie nicht dabei war.", murmelte Mila und stopfte sich den Rest des Kuchens in den Mund. Hier will ich erwähnen, dass sie die restlichen an ihrem Tisch aufgegessen hatte.
Fred und George sahen sie mit großen Augen an. „Wie hast du das gemacht, ohne Zauberstab?", fragte George begeistert. „Das muss ich-" „-lernen!", beendete Fred den Satz. Es machte Mila kirre, wenn sie das taten. „Sorry, Jungs angeboren, kann man nicht lernen. Ist so ein Nachfahrending.", erwiderte Mila, stolz auf ihre Ausrede. Das klang sogar logisch. Enttäuscht seufzten die Zwillinge - wieder gleichzeitig, Mila könnte schreiend im Kreis rennen! - und standen auf, in den Händen den Kram, den sie Kyra mitbrachten. Forelle und Spinat, Kyra hasste das Gericht, weswegen sie es selbstverständlich ausgewählt hatte.
Da Mila aber Ehre und Geheimnis der Slytherins hüten musste, nahm sie den Kram für Kyra den Jungs ab, ließ sie am Eingang zum Kerker stehen und machte sich alleine auf den Weg zu ihrem Gemeinschaftsraum. Nach etwa drei falschen Passwörtern trat Mila ein und verschwand in ihrem Schlafsaal. Da es besser zum Plot passt, war sie selbstverständlich alleine (die anderen sind echt nie da). Als sie sah, das Kyra immer noch pennte, klebte sie ihr kurzerhand die Hälfte des Spinats ins Gesicht. Kyras Nase zuckte, dann schreckte sie auf. „Wah, es hat mich gefunden!" Hastig versuchte Kyra den Spinat aus dem Gesicht zu kriegen. Mila runzelte die Stirn. „Der Spinat?" „Das ist das pure Böse!" „Nein, dass ist eindeutig unser Französischlehrer." Kyra stockte. „Stimmt. Aber Spinat ist auch weit oben in der Liste."
Thorin krabbelte zu ihr rüber und begann ihr den Spinat vom Gesicht zu schlecken. „Na immerhin erfreut sich einer an meinem Leid.", murrte Kyra. „Ich tu's auch.", meldete sich Mila.
„Hat dieses Kapitel auch irgendeinen Plot?", fragte Kyra plötzlich nach einer kurzen Still random. „Nicht wirklich.", gab Mila zurück, „Und jetzt lass die vierte Wand daraus!" „Okay, okay" Abwehrend hob Kyra ihre Hände. Dann murmelte sie leise: „Wenn euch das Kapitel gefallen hat, votet und vergesst nicht Kommi zu schreiben." Mila schlug zu. „AU!"
Während Kyra faul im Bett lag, die Forelle aß und Thorin den Spinat gab, saß Mila mit dem Rücken zu ihrer besten Freundin und machte irgendetwas an einer kleinen Tasche. Die ganze Zeit schwang sie ihren Zauberstab und murmelte verschiedene Sprüche, hin und wieder auch ein Fluchen. „Sag mal, was machst du da?", fragte Kyra schließlich und versuchte einen Blick auf die Tasche zu erhaschen ohne aufzustehen (es klappte nicht). „Nichts", gab Mila murmelnd zurück, dann fuhr sie in normaler Lautstärke fort: „Bald ist Halloween. Du weißt was passiert?" Kyra verdrehte die Augen. „Warum glaubst du, haben wir in Hogsmead extra bequeme Schlafsäcke gekauft?" „Wollt ja nur sicher gehen.", murrte Mila, die eigentlich nur von ihrer Tasche ablenken wollte.
Halloween kam und die Mädchen stopften sich mit dem Festessen voll. „Wir müssen Dad zu Hause überreden auch sowas zu machen.", nuschelte Mila und verdrehte begeistert die Augen, „Das ist so lecker." „Wer redet denn von zu Hause? Wir bleiben einfach hier." Mila nickte nur und schaufelte sich eine weitere Portion Bratkartoffeln auf den Teller.
Als die Halle sich leerte, blieben die Schwestern und begannen ihre Schlafsäcke auszurollen. Kurz darauf kam die Nachricht, dass alle Schüler in der Großen Halle übernachten sollten. Mila und Kyra schlugen ein. Die Gerüchteküche sprudelte über und die Lehrer versuchte den Überblick zu behalten. Absichtlich liefen die Mädchen mehrmal langsam vor Snape und verhinderten somit sein schnelles Vorankommen. Seine gereizten Nerven waren aber auch ein gefundenes Fressen. Dann picken aber Fred und George ihre Lieblingsfeinde auf und sie organisierten ihre Schlafplätze nebeneinander.
Später als alles andere schon schlief, lag Kyra immer noch wach da und starrte mit aufgerissenen Augen in die Dunkelheit. Das Gespräch zwischen Dumbledore und Snape war schon lange vorbei. Kurz nachdem die Lehrer verschwunden waren, hatte irgendwer in Kyras Nähe angefangen zu schnarchen. Laut zu schnarchen. Gereizt drehte sie sich. Der Schlafsack konnte noch so bequem sein, sie konnte so nicht schlafen! Wie sie Menschen doch hasste! Sie streckte ihre Hand aus und stieß gegen Milas Täschchen, die die Halbgöttin seit neustem überall mithinschleppte und Kyra sich schon zum x-ten Mal fragte, was jetzt so besonders an der Tasche war. Sie hätte beim Festessen schwören können, dass ihre Schwester eine Schüssel Schokopudding in die Tasche gestopft hat, aber wahrscheinlich hatte sie sie einfach nur aufgegessen... Mit Schüssel.Wah, sie bekam hier echt Aggressionen. Mila neben ihr schmatzte im Schlaf und drehte sich zu Kyra. Weit zu Kyra, sie lag auf ihrem immer noch ausgestrecktem Arm. Und begann zu sabbern. Auf Kyras Arm. Gedämpft fluchend zog Kyra ihre Hand zurück und Milas Kopf fiel dumpf auf den Boden, aber sie pennte einfach weiter. Die hatte echt die Ruhe weg. Kyra überlegte, ob man sich selbst ausknocken konnte. Bei diesem Geschnarche konnte sie nicht einschlafen. Prüfend hielt sie ihre Faust vor ihr Gesicht und deutete einen Schlag gegen ihre Schläfe an. Dann holte sie aus.
„AU, fuck!"
Spoiler: Es hatte nicht funktioniert, aber ihre rechte Gesichtshälfte tat nun weh. Großartig.
Als Mila am nächsten Morgen frisch ausgeruht und munter aufwachte, gratulierte sie sich erst für die geniale Idee, diese Schlafsäcke gekauft zu haben. Kyra saß mit Gewittermine neben ihr und wirkte nicht sehr ausgeschlafen. Mila roch ihre erste Reizbaustelle des Tages.
„Gute Morgen, Sonnenschein!", plärrte sie übermotiviert Kyra ins Ohr, die sofort wie eine Katze fauchte und nach ihr schlug. Mehrere Schüler in ihrer Nähe wachten auf, murrten Verwünschungen und drehten sich weg. „Klappe! Das ist Folter!"
„Nicht gut geschlafen?" „Gar nicht geschlafen, irgendein Huffelpuff hat dauerhaft geschnarcht! Und du hast gesabbert." Mila warf einen prüfenden Blick auf ihren Schlafsack und runzelte die Stirn. „Da ist nichts." Kyra drückte ihren Arm fester an ihre Seite und schwieg dunkel.„Guten-"
„Morgen, die Damen!", trällerten Fred und George, die plötzlich voll angezogen neben ihnen aufgetaucht waren. Mila knurrte. „Hi!", schnappte Kyra gereizt. „Woah!", Fred hob die Hände, „Ganz ruhig." Fragend sah er zu Mila, die mit den Schultern zuckte. „Okay", George runzelte die Stirn, schütteltete dann den Kopf, „Die Suche nach Sirius Black verlief erfolglos, der Typ ist wie vom Erdboden verschluckt.", erstattete er Bericht und Kyras Laune sank weiter als für alle in ihrem Umfeld gut war.
„Können wir zurück in unsere Schlafsäle?", knurrte sie. „Ähm, ja.", erwiderte George verdutzt und Kyra stand auf, schnappte sich ihren Schlafsack und verschwand.
„Was-", setzte Fred an, aber Mila unterbrach ihn. „Keine Ahnung, ich geh ihr dann mal nach. Wir sehen uns in Pflege magischer Geschöpfe!" Dann eilte sie Kyra nach, das genervte Aufstöhnen der Jungs beim Gedanke an Pflege magischer Geschöpfe ignorierend. Kurz vorm Kerker holte sie Kyra dann endlich ein und starrte ihre Schwester überrascht an.„Sag mal, was ist mit deinem Gesicht passiert?"
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Crazy Witches
FanfictionMila and Kyra are baaaack! Mit noch mehr bescheuerten und verrückten Ideen kämpfen sie sich durch das nächste Universum und erleben zusammen mit ein paar neuen Freunden - aber auch Feinden - interessante und dumme Abenteuer. 1. Crazy Heros 2. Crazy...