Eight

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Ich habe Glück, denn die Bücherei ist noch geöffnet. Als ich die Tür öffne, übermannt mich eine Welle des Geruchs der Bücher, den Avery so liebt. Ratlos blicke ich mich um, hoffnungsvoll, ihr Lieblingsbuch würde mir sofort ins Auge springen, doch ich sehe es nicht. Auch eine Bibliothekarin ist nicht ausfindig zu machen. Also muss ich das Buch auf eigene Faust finden. Ich durchkämme ein Regal nach dem anderen, doch finde es nicht. Ich wollte grade aufgeben und mich an einen der Tische setzen, als ich auf einem dieser Tische ein Buch liegen sehe. Ich setze mich auf einen gepolsterten Stuhl und schlage das Buch auf. Sofort gelange ich auf die Seite, wo sie den Brief reingelegt hat. Ich nehme ihn vorsichtig raus und schlage das Buch wieder zu. Ich frage mich, was dieser Ort mit diesen Briefen und ihrer verschlüsselten Nachricht zu tun hat. Ich lehne mich zurück und öffne den Umschlag.

Wie schön, du bist dahinter gekommen. War es schwer? Ich hoffe nicht all zu schwer. In diesem Kapitel meiner Geschichte geht es vielleicht um etwas nicht bedeutendes, doch ich fand, dieser Abschnitt musste auch dazu, schließlich waren wir oft hier gemeinsam.

 

Das stimmt, wobei ich immer die Arbeit machen darf, während sie jedes Mal dieses eine Buch liest.

Ich erinnere mich an den Tag, an dem du für eine wichtige Klausur lernen musstest und da wir eigentlich vorhatten, den Tag gemeinsam zu verbringen, bin ich mitgekommen. Ich war hier zwar immer vorbeigelaufen, oder hatte am Schaufenster gestanden, doch im Inneren war ich zum ersten Mal mit dir, was diesen Ort um einiges interessanter für die Liste macht.

 

Liste? Redet sie von der Liste der Orte, der ich folgen soll?

Du hast dich an diesen Tisch gesetzt und alles rausgeholt, das du zum Lernen brauchst. Danach bist du wieder aufgestanden und hast dir einen Meterhohen Bücherstapel geholt und angefangen zu lernen. Zuerst hab ich dir zugeschaut, doch irgendwann wurde mir langweilig und ich bin durch die Regale gegangen, auf der Suche nach einem Buch, das ich lesen konnte. Na? Erraten, welches ich meine?

 

Natürlich. Immerhin war dein Brief darin.

Richtig. Mein heutiges Lieblingsbuch. Ich weiß gar nicht, wie oft ich es bis heute gelesen habe. Du solltest es auch mal lesen, versprichst du mir das? Immerhin hast du immer hinter Lehrbüchern gehangen, wenn wir hier waren.

So lief es immer ab. Immer wenn wir hier waren, hingst du hinter Schulbüchern und ich an diesem Buch.

Das nächste Teil des Puzzles verbirgt sich hinter Kultur.

 

Logisch betrachtet muss ich zum Museum, doch das muss bis morgen warten, denn die Bibliothekarin kommt an meinen Tisch und bittet mich, zum Ende zu kommen.

Ich stecke den Brief zurück in den Umschlag und nehme ihr Lieblingsbuch mit nach vorne.

„Ich würde das gerne ausleihen“, sage ich zu der jungen Frau, die mich nach meinem Namen fragt um diesen in ihre Liste einzutragen. Sie klebt ein Post-it auf die erste Seite der Lektüre, auf dem ein Datum steht. Zu diesem Tag muss ich das Buch spätestens zurückgebracht haben. Dann verlassen wir gemeinsam die Bücherei. Während sie absperrt, gehe ich nach Hause.

Mum hat sich Sorgen gemacht, wo ich bleibe, doch nachdem ich ihr geschildert hatte, weshalb ich so spät bin, nickt sie verständnisvoll.

Ich gehe in mein Zimmer und ziehe mich um. Die Briefe lege ich auf meinen Nachttisch und starre sie so lange an, bis Mum mich zum Essen ruft.

Nach dem Essen gehe ich zurück in mein Zimmer und beginne ihr Lieblingsbuch zu lesen.

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tadaaa Kapitel 8 :) was sagt ihr so? ich hoffe sehr, dass es euch gefallen hat :o

außerdem habe ich mir gedacht, ich widme dieses kapitel @Crazy_Mofox3 weil sie iwie knuffig ist :3

Eleven [*Abgeschlossen*]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt