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Ich habe nicht wirklich gut geschlafen. Und ja, die Wahrscheinlichkeit, dass das an dem Buch liegt, dass ich gestern noch halb verschlungen habe, ist ziemlich gross.

Trotzdem kämpfe ich mich aus meinem Bett und begebe mich in mein eigenes kleines Speisezimmer, auf dessen Tisch bereits ein grosses Frühstück mit allem möglichen Essen steht. Das Feuer, das in dem Kamin brennt, knistert leise vor sich her und versprüht seine Wärme bis in den letzten Winkel des Raumes, weswegen es in dem Raum nicht nur gut duftet, sondern auch angenehm warm ist.

Ich setze mich auf einen der wenigen Stühle und beginne zu frühstücken. Ich bin gerade bei meiner dritten Scheibe Brot mit Honig angekommen, als ein leises Poltern von draussen zu hören ist. Ich sehe verwirrt von meinem Brot auf und starre die Tür an, die sich nach ein paar Sekunden tatsächlich öffnet. Yuki streckt seinen Kopf hinein und sieht dabei ziemlich besorgt aus.

»Prinzessin Yoko meint, dass sie einen Termin bei Ihnen hat.«, meint der Braunhaarige und wirft wieder einen Blick über seine Schulter. Ich seufze nur leise auf — meine Schwester macht immer solche Dramen, wenn es auch viel einfacher gehen könnte. »Lass sie hinein.«, sage ich leise, woraufhin die Tür weiter geöffnet wird und Yoko, die in ein hellorangenes Kleid gehüllt ist, deren Haare zu einer auffälligen Hochsteckfrisur gebändigt wurden und deren Make-Up genau an dem Platz ist, an dem es sein soll, an Yuki vorbei stolziert und sich ziemlich unelegant auf dem Stuhl neben meinem fallen lässt.

Ich muss leicht grinsen und sehe Yuki dabei zu, wie er sich wieder zurückzieht. »Also?«, frage ich und drehe mich zu Yoko um, die das ganze Essen mit grossen Augen mustert. »Darf ich nicht mal mit meinem Bruder gemütlich frühstücken?«, fragt die Prinzessin mit einem beleidigten Unterton, starrt aber weiter das Essen an.

Ich lache leise auf. »Greif zu.«, fordere ich meine Schwester auf, die sich das natürlich nicht zweimal sagen lässt und sofort nach dem feingemahlenen Getreide greift. »Ich gratuliere dir übrigens auch, dass ihr bald heiratet.«, fange ich elegant ein Gespräch an, auf das Yoko sofort eingeht. »Hat ja auch lange genug gedauert.«, grummelt sie woraufhin ich auflache. »Es freut mich, dass du in Akio deinen Traumtypen gefunden hast.«, sage ich und beisse wieder in mein Brot.

Bei Akios Namen schleicht sich ein Lächeln auf Yokos Lippen und sie sieht mich wieder mit diesem glitzern in den Augen an. »Ich würde es dir auch gönnen, Yoongi.«, meint die Braunhaarige woraufhin ich leicht genervt aufseufze — nicht dieses Thema schon wieder. »Yoko...«, murmle ich leise in mein Brot. Allerdings kann ich gar nicht weiterreden, denn ich werde direkt wieder unterbrochen.

»Yoongi du besteigst früher oder später den Thron und du brauchst eine Frau, um diese Blutlinie weiterzuführen. Du weisst, was dieses Leben mit sich bringt.«, sagt Yoko und stopft sich danach einen Löffel von ihrem in Milch getränktem Getreide in ihren Mund. »Ich weiss...«, sage ich leise und beisse ein erneutes Mal in mein Honigbrot. Danach herrscht für mehrere Minuten Stille.

»Aber ich wollte eigentlich nicht kommen, um dich zu nerven.«, durchbricht Yoko die Stille und lächelt mich breit an. »Ach so, weswegen denn dann?«, frage ich während ich zwischen dem Bort und der Schale mit Früchten hin und her sehe. »Ich wollte mal wieder Zeit mit meinem geliebten Bruder verbringen. Wir haben uns so lange nicht mehr gesehen. Und jedes Mal, wenn ich hier bin, wirst du noch hübscher – wie machst du das nur?«, sagt Yoko empört und ich muss laut auflachen.

»Und ausserdem wollte ich dich fragen, ob du bei der Hochzeit mein Trauzeuge sein willst.«, sagt Yoko während sie sich etwas Honig in ihr Getreidemischmasch mixt. Ein breites Grinsen schleicht sich auf meine Lippen und ich grinse meine Schwester an. »Und das fragst du noch?«, frage ich. Yoko grinst zurück. »Natürlich, bei dir weiss man nie.«, meint die Braunhaarige leise lachend und spielt damit auf die Hochzeit eines Cousins an, an der ich nicht teilgenommen habe, weil ich keine Lust hatte. Ich stimme in ihr Lachen mit ein und versuche ihr, einen bösen Blick zuzuwerfen, was allerdings nicht funktioniert.

Killer 💫a yoonmin story 💫Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt