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Ich gehe neben dem Assassinen durch die langen Gänge des Schlosses. Er ist wie sonst auch immer komplett schwarz gekleidet — nur etwas edler. Seine Kleidung ist aus Samt gefertigt und er trägt eine mit Samt überzogenen Maske, die seine Dunkeln Augen noch bedrohlicher wirken lässt. Ausserdem trägt er keine Waffen — auf jeden Fall nicht so viele wie sonst immer. Die einzige offensichtliche Waffe, die der Schwarzhaarige trägt, ist der elegante und wunderschöne Dolch, den er auch sonst fast immer um seine Hüfte geschnallt trägt.

»Jimin.«, durchbreche ich die Stille. Der Assassine dreht seinen Kopf zu mir und mustert mich aus neugierigen Augen. »Versuch den Abend zu geniessen.«, sage ich leise und ein leichtes Lächeln legt sich auf meine Lippen. Nach ein paar Sekunden des Zögerns schleicht sich das typische schiefe Grinsen auf die Lippen des Schwarzhaarigen und leicht grinsend wende ich meinen Kopf ab um die grosse Tür, die zum grossen Saal führt, anzusehen.

Zwei Diener und zwei Soldaten stehen davor und öffnen Jimin und mir die Tür. Ich spüre, wie sich Blicke auf mich wenden und versuche die Panik zu unterdrücken, die wie jedes Mal aufsteigt. Ich gehe neben Jimin auf die Kopfseite des Saals und somit auch auf meine Eltern zu. Die Menschenmenge trennt sich vor uns und schliesst sich wieder hinter uns. Aber wirklich zu beachten scheint uns niemand (wenn man die jungen Damen weglässt, die den Schwarzhaarigen und mich mit ihren Augen verfolgen und sich kichernd abdrehen, sobald man sie auch nur kurz angesehen hat).

Ich bleibe schlussendlich vor meinen Eltern stehen, die mich mit einem breiten Lächeln mustern. »Yoongi, Schatz. Dieser Anzug steht dir wirklich sehr gut.«, begrüsst mich meine Mutter bevor sie meinen Begleiter mustert. »Es freut mich, Sie hier zu sehen.«, begrüsst sie nach ein paar Sekunden den Schwarzhaarigen neben mir. Dieser verbeugt sich leicht — eine Geste, die ich bei ihm noch nie gesehen habe.

»Ich danke Ihnen für die Einladung.«, gibt Jimin zurück und ich muss den Drang unterdrücken, den Schwarzhaarigen neben mir mit grossen Augen anzustarren. Der Assassine hat sich nicht nur verbeugt — er hat meine Mutter sogar richtig angesprochen. Auf die Lippen der Frau schleicht sich ein entzücktes Lächeln und sie patscht Jimin leicht gegen seine Wange, was dieser wortlos über sich ergehen lässt.

Danach hakt sich meine Mutter bei meinem Vater ein und zusammen ziehen sie los durch die Menschenmenge. Das letzte, was ich meine zu hören, ist ein leises ''Entzückender Junge.'', was mich die Augen verdrehen lässt. Ich möchte mich gerade an den Schwarzhaarigen wenden, werde aber von einer Dame abgelenkt. Sie trägt ein dunkelrotes Kleid mit vielen Rüschen und einzelnen Stofflagen. Dazu trägt sie eine ebenso rote Maske, die die Hälfte ihres Gesichtes verdeckt. Um das Ganze abzurunden trägt sie eine aufwendig aussehende Hochsteckfrisur und silbernen Schmuck.

Das Mädchen knickst tief vor mir und ich verbeuge mich vor ihr. »Auf einen Tanz?«, frage ich und strecke der Blonden meine Hand entgegen. Sie legt fast sofort ihre Hand auf meine und so endet es, dass ich die Dame auf die Tanzfläche führe während ich Jimins brennenden Blick auf mir spüre.

Und so vergeht der Abend. Immer wieder aufs Neue tausche ich meine Tanzpartnerin und zwei Tänze, nachdem ich zu tanzen begonnen habe, gesellt sich Jimin auch auf die Tanzfläche und er wechselt etwa so oft wie ich seine Tanzpartnerin. Und so vergeht Stunde um Stunde.

Etwa um elf Uhr kann ich mich endlich frei kämpfen und gehe auf das Buffet zu. Ich bin gerade dabei, mir Snacks in meinen Mund zu schieben, als sich etwas schwarzes in meinen Augenwinkel schiebt. Ich drehe meinen Kopf und starre in Jimins dunkle Augen, die mir leuchtend entgegensehen.

»Gefällt es dir?«, frage ich, nachdem ich die ganzen Snacks in meinem Mund heruntergeschluckt habe. Der Schwarzhaarige nickt leicht, während er seinen Blick über die Menge schweifen lässt. Ich will gerade fragen, wieso er so gut tanzen kann, als er sich dem Buffet zuwendet. »Und, gefällt dir eine der Damen?«, fragt er und schnappt sich eines der Häppchen.

Ich seufze leise und schüttle meinen Kopf. Ich will gerade sagen, dass mich keine der Damen in diesem Raum interessieren, als plötzlich Panik auf der anderen Seite des Saales ausbricht und einige Schreie bis zu uns herüber Schallen.

Killer 💫a yoonmin story 💫Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt