Wir gingen eine Weile ziellos herum, bis wir uns in ein kleines Cafe setzten. Ich saß mit der brünetten, Ochaco Uraraka, wie sie sich mir vorstellte, Shoto Todoroki, der mit den rot-weißen Haaren, Iida Tenya, ein schlaues Köpfchen und Kaminari Denki an einem Tisch. So stellte er sich mir in einer ruhigen Minute vor und erzählte, dass er Shigaraki kannte. Für mehr Erklärungen war keine Zeit gewesen, denn die anderen mischten sich in unser Gespräch ein.
Wir redeten über belangloses Zeug. Das Wetter, Helden, Hunde, den besten Kaffee und die Schule. ,,Und ihr seid also auf der U.A. Herzlichen Glückwunsch, das ist doch eine Eliteschule?" Natürlich ist es eine Eliteschule, aber ich tat so, als hätte ich mich nicht über jedes kleine Detail der Heldenschule informiert. Uraraka lachte. ,,Danke, ich finde auch immer noch unglaublich, dass ich es an die U.A. geschafft habe. Aber sie übertrifft echt alle meine Erwartungen." Ich sah sie interessiert an. ,,Ach ja? Erzähl mal."
,,Oh, da war zum Beispiel das Sportfest. Bakugou hier hat gewonnen." Sie deutete hinter mich. Ich drehte mich nicht um, denn Kacchan starrte mir schon seit einer Ewigkeit Löcher in den Rücken und schien zu grübeln, woher er mich kennt. Dieser Gedanke ließ mich schmunzeln. Würde Kacchan mich je erkennen? Unwahrscheinlich. Aber warte mal, er hat das Sportfest der U.A. gewonnen? Naja, was hatte ich anderes erwartet. Obwohl, so wie er sich verändert hatte. Ich drehte leicht meinen Kopf, nur um zu sehen wie dieser Eijiro auf ihn einquatschte und die Pinke immer wieder irgendeinen Kommentar abgab, den die anderen zum Lachen brachte. Bis auf Kacchan. Genau dieser starrte mir jetzt in die Augen und ich wand hastig den Blick ab.
Uraraka schien meinen kurzen Blickwechsel mit Kacchan wohl bemerkt zu haben. Ihr Strahlen wurde zu einem traurigen Lächeln. ,,Nimm Bakugou seine miese Laune nicht übel. Er hat sich sehr verändert seit.. naja." ,,Seit was?", fragte ich neugierig. Ich wollte verdammt nochmal wissen, was ihn so verändert hat. Wäre ich ihm je so nah gekommen wie Kirishima, dann wäre die Hölle los gewesen. Aber ich war nicht eifersüchtig, zumindest nicht auf diesen Kirishima. Glaubte ich.
Sie wechselte einen Blick mit Tenya, als Todoroki zu sprechen begann. ,,Seit sein bester Freund als tot gemeldet wurde. Vermisst war er schon, bevor Kacchan an die U.A. kam, aber ein paar Tage danach wurde sein Tod bekannt gegeben."
Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte und schwieg erstaunt. Deswegen..? Wgen mir hatte er sich verändert? Aber ich konnte das doch gar nicht sein, Izuku ist nicht tot.
,,Das war damals eine riesige Sache in unserem Ort. Jeder sprach nur von dem vermissten Jungen. Als die Polizei seinen Tod verkündete, gab es eine große Beerdigung, zu der jeder gegangen ist, der was auf sich hielt. Weißt du, er besaß keine Quirk. Sein Grab ist am Ost-Friedhof, ganz am Stadtrand." Ich schluckte. Sie konnten gar nicht von mir- von Izuku reden. Izuku war doch gar nicht tot. Aber quirklos war ich und sonst keiner in unserer Stadt.
,,Wie hieß er?" krächzte ich. ,,Izuku Midoriya."
Hektisch stand ich auf. Ich hatte die Lage falsch eingeschätzt, ich kam mir der Situation nicht klar. Ich wollte weg von diesem Ort, weg von diesen Leuten. Aber, aber, wo bleibt denn da der Spaß? sprach Handan. Das hier ist aber kein Spaß. Aber Yama, verstehst du denn nicht? Jetzt ist die Gelegenheit. Du kannst jemanden beurteilen und keiner wird dich dafür verurteilen.
Er kicherte kurz. Na los, seit Suzuki Hike hast du meine Kraft noch gar nicht genutzt. Und selbst das zählt nicht, da habe ich teils die Kontrolle übernehmen müssen. Komm schon, Yama. Nenn mich nicht so. Wie denn, Yama? Ich sagte, nenn mich nicht so! Yama? Yama. Yama, Yama, Yama.
,,Sei leise!"
Es war kindisch, ich hätte mich darüber nicht aufregen sollen. Doch im Nachhinein ist man immer schlauer. Es war still. Erschrocken schaute ich mich um. Alle Augen waren auf mich gerichtet. Erstaunen, Verwunderung, Schrecken, Überraschung konnte ich in ihnen lesen.
,,Verzeihung, ich muss los.", flüsterte ich beinahe tonlos und stürmte davon. Ihre Rufe ließ ich hinter mir, bis ich hinter irgendeiner Ecke auf den Boden sank und den Tränen freien Lauf ließ. Ich konnte meine Emotionen nicht kontrollieren und das machte mich wahnsinnig. Ohne auf die umhergehenden Menschen zu achten, boxte ich gegen die Wand hinter mir. Immer wieder, bis meine Knöchel aufgeschrabbt und lila-blau angelaufen waren. Trotz des Schmerzes musste ich lächeln. Ich hatte ein Déjà Vu.
Als ich mich wieder beruhigt hatte, rappelte ich mich wieder auf und beschloss, dass ich etwas zu trinken brauchte. Ich suchte einen kleinen Supermarkt oder einen Getränkeladen, fand jedoch nur einen Kiosk. Ich betrat den Shop und suchte den Getränke-Kühlschrank. Erst als ich das Red Bull schon in der Hand hielt, fiel mir auf, dass ich von Tomura kein Geld bekommen hatte.
Ich ging schnell die Möglichkeiten im Kopf durch. Nach Geld betteln, fragen, ob man es geschenkt bekommen würde, steh-.
Nein. Nein, nein, nein. Ich war doch kein Dieb. Was zum Teufel, das waren nicht meine Gedanken! War ich schon so sehr von Handan besessen, dass ich sogar ans Stehlen dachte?
Ich seufzte. Vielleicht war der Tag einfach zu anstrengend für mich gewesen. Ich stellte die Dose wieder zurück und verließ den Laden. Den mistrauischen Blick der Verkäuferin ignorierte ich einfach. Ich schrieb Himiko eine Nachricht, dass ich schonmal vorgehen würde und machte mich auf den Rückweg der League. Ohne entdeckt zu werden. Ohne etwas gestohlen zu haben.
DANKE FÜR 1,1K (1.107) READS - Das war der Leseabend, jetzt wird es wahrscheinlich etwas dauern bis wieder was kommt :))))))))))))))))
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when it's time to decide
FanfictionWenn 80% der Menschen eine Macke haben, und du zu den 20% gehörst, die diese Macke eben nicht haben, dann kannst du einfach kein normales Leben führen. Nicht in einer Welt wie dieser. Diese schmerzhafte Erfahrung muss auch Deku machen, der immer ein...