Vor der Bar stand eine weiße Chevrolet Limousine. Kurogiri stand im grauen Anzug und Mütze vor der Türe und wartete schweigend auf uns. Staunend trat ich näher und er öffnete mir die Hintertür. Grinsend setzte ich mich und in dem Moment, in dem ich das sanfte Leder berührte, wurde ich wieder zu Elias Smith. Angelika setzte sich neben mich und Kai nahm auf dem Beifahrersitz Platz.
Die Fahrt verlief schweigend, jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Als der Wagen anhielt, streckte ich schon die Hand nach dem Türgriff aus, doch Angelika hielt sie fest und sah mich warnend an. Stockend ließ ich die Hand fallen und wartete, bis Kurogiri mir die Tür geöffnet hatte. Ich setzte eine leicht genervte Miene auf und stieg aus der Limousine. Wir waren unter einem steinerndem Verdeck und über der Eingangstür stand in goldenen Großbuchstaben Imperial Hotel. Innerlich staunte ich über die vielen Luxuswägen, die in einer Schlange vorfuhren und weiterfuhren. Die Menschen die, ausstiegen, trugen alle hochwertige Kleider und teuere Accessoires und sahen aus, als hätten sie eine Menge Geld. Kai und Angelika stellten sich rechts von mir hin und zusammen betraten wir das Hotel.
Die Eingangshalle war aus einem hellen, glänzenden Stein, genauso wie die sechs Säulen, die sich bis zu einer großen Treppe nach hinten in den Saal zogen. Mitten im Raum stand ein großer Kranz mit goldenen Blumen, und genau darüber hing ein gewaltiger Kronleuchter. Ich leckte mir einmal hastig über die Lippen angesichts dieses puren Luxus, den ich nie erfahren durfte. Meine Fingernägel ballten sich in die Handballen, doch abgesehen davon war ich die Ruhe in Person. Zumindest äußerlich. Ich folgte Angelika zur Rezeption, während Kai sich noch mit einem Mann in Uniform unterhielt, wahrscheinlich darüber, wo das Auto parken würde.An der Rezeption saß eine junge Dame mit einem Zahnpastalächeln, das ich ihr am liebsten aus dem Gesicht wischen wollte.
,,Was kann ich für sie tun, Miss?" ,,Mrs.", sagte Angelika und hob ihre Hand, an deren Ringfinger ein silberner Ring war, ,,Wir haben eine Suite auf Smith gebucht." Die Frau tippte etwas in ihrem Computer ein und setzte dann einem bedrückten Ausdruck auf. ,,Ich sehe. Die Reservierung wurde sehr kurzfristig gemacht, nicht wahr?" ,,Vor einer Woche, weshalb? Gibt es Probleme?" Die Rezeptionistin legte wieder ihr falsches Lächeln auf und ich wurde langsam genervt. ,,Es scheint etwas dazwischen gekommen zu sein, deshalb können wir Ihnen nicht die gebuchte Executive-Suite geben. Allerdings wäre noch eine Superior Suite frei." Sie zeigte wieder ihre Zähne und ich hatte Lust eine von Kais Techniken auszuprobieren. ,,Aber wir haben doch die Bestätigung für die Executive erhalten.", sagte Angelika mit leicht verstellter Stimme. Jetzt klang sie sanft und einschläfernd, wie im Meetingsaal und hielt, was sie versprach.
Ein Nebelschleier legte sich über die Augen der Frau und trübte sie, doch so unauffällig, dass man ihn nur von ein paar Zentimetern Abstand erkennen konnte. ,,Ich entschuldige mich vielmals für die bereiteten Umstände, Mrs. Smith. Hier sind Ihre Schlüssel." An ihr war nichts verändert, ihre Stimme klang gleich, ihre Handlungen sahen gleich aus, sogar ihr Zahnpastalächeln war geblieben, bis auf die getrübten Augen hatte sich also nichts verändert.
Angelikas Spezialität ist Hypnotisation. Sie kann Menschen bei Blickkontakt hypnotisieren, allerdings bleibt die Nebelspur in den Augen und der Effekt hält nicht länger als 48 Stunden. Aber so lange würden wir hoffentlich nicht brauchen. Die Rezeptionistin gab uns zwei goldene Schlüssel mit Metallplättchen, auf denen unsere Zimmernummern standen. 995 und 996. ,,Gab es Probleme?", fragte Kai, der plötzlich hinter uns stand. Ich drehte mich um und schüttelte den Kopf. ,,Keine, die wir nicht zu lösen vermögen." Ich grinste und zusammen mit dem Pagen, der in einem Wagen unsere Koffer schub, gingen wir zu den Aufzügen.
Die Aufzüge waren mit vielen kleinen goldenen Verzierungen und Schnörkel und machten einen eleganten aber altertümlichen Eindruck. Innen waren sie komplett verspiegelt und der Boden war mit rotem Teppich ausgelegt. Der Page drückte den Knopf mit der Neun und die Türen schlossen sich. Auf einer schwarzen digitalen Tafel wurde die Etage angezeigt und innerhalb fünfzehn Sekunden waren wir in der neunten. Mit einem klingenden Geräusch öffneten sich die Türen und der Page schob den Wagen raus. Der Gang sah genau so aus, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Marmorboden, ein paar Statuen und kleine Säulen und viele Türen.
Bei unseren Zimmern blieb der Page stehen und deutete kurz eine Verneigung an, dann hastete er weiter. ,,Du hast die Sechs, Elias.", sagte Angelika und gab mir die weiße Schlüsselkarte. Ich nahm sie und steckte sie in den kleinen Kasten über der Türklinke. Ein grünes Licht leuchtete kurz auf und ich schob die Türe auf und erblickte direkt eine Rundcouch und einen großen Fernseher und zwei weitere Türen. Ich nahm die Karte raus und ließ die Tür hinter mir ins Schloss krachen. Die Karte ließ ich auf einer kleinen Garderobe liegen, dann erkundete ich schnell die beiden anderen Zimmer.
Ein kleiner brauner Schrank mit einem Schild wegte mein Interesse. Ich trat näher und las mir das Geschriebene durch. Alle Getränke der Minibar sind an der Rezeption zu bezahlen, bei Verlust eines Glases ist dieses zu erstatten. Desinteressiert nahm ich mir ein Sektglas und öffnete den kleinen Kühlschrank. Ich nahm mir die nächstbeste Flasche und schenkte mir ein bisschen ein. Zwar war ich nicht zwanzig, aber eigentlich sollte ich jetzt auch in der Schule hocken und Vokabeln lernen oder so. Mit dem Glas in der Hand stellte ich mich vor dieFensterscheibe und sah auf Tokios Häuser herab.
Grinsend nahm ich einen Schluck vom Prickelwasser, das seinen Namen wirklich zu Recht hatte. Das Getränk floss meine Kehle entlang und schien mich wiederzubeleben. Verdammt, ich bin so gut! Ich war ein Niemand, und bald wird mich die ganze Welt kennen. Das wird mein großer Moment und ich werde nicht zulassen, dass ihn mir irgendwer zerstört. Kacchan wird meine Rache für all die Jahre noch bekommen, da kann er sich sicher sein, und alle anderen auch.
Seufzend stellte ich das Glas auf dem kleinen Nachttisch ab und ließ mich aufs Bett fallen. Das heute war erst Schritt eins. Morgen wird es richtig losgehen. Aufgeregt knabberte ich an meinem Fingernagel, bis ich angewidert die Hand sinken lies. Ich achte sehr auf Hygene, man könnte schon sagen, dass ich penibel bin, und besonders meine Fingernägel waren sehr gepflegt. Ich seufzte wieder und schloss die Augen. Ein Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus.
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when it's time to decide
FanfictionWenn 80% der Menschen eine Macke haben, und du zu den 20% gehörst, die diese Macke eben nicht haben, dann kannst du einfach kein normales Leben führen. Nicht in einer Welt wie dieser. Diese schmerzhafte Erfahrung muss auch Deku machen, der immer ein...