when it's time to decide

Tagebuch

Himiko schenkte mir einen ziemlich fragwürdigen Blick und ein Stirnrunzeln, woraufhin ich mich nervös am Hinterkopf kratzte. Sie kam langsam auf mich zu und reichte mir dann die Blätter. ,,Hier ist der Plan. Nach Einheit vier Treffen mit Dabi im 707?" Ich nickte. Wir hatten diesen Raum als unseren Raum auserkoren, weil die Zahl auf dem Kopf LOL bedeutet. Lol.

 Sie verließ wieder das Zimmer und warf mir noch einen flüchtigen Blick zu, ließ dann aber endlich die Tür hinter sich ins Schloss krachen. Ich ging rückwärts wieder zurück zum kleinen Hocker und ließ mich fallen, während ich in völliger Konzentration den Plan durchging. Ich sah nicht, was die Jungs taten, aber es interessierte mich auch nicht. Verdammt, was zum Teufel war das gerade? Das darf mir nie wieder passieren, wie konnte ich mich nur so hinreißen lassen?!

Nervös biss ich mir auf der Lippe rum. Soviel zum Thema, wenn ich Kacchan das nächste Mal sehe, werde ich ihn platt machen, HA. Ich spähte über den Rand des Papieres zu meinem alten Bekannten. Jetzt, wo ich ihn so ansehe, hat er sich eigentlich gar nicht verändert. Immernoch die kantigen Gesischtszüge und das spöttische Grinsen auf den Lippen. Ich lächelte in Gedanken versunken, als ich einen brennenden Blick auf mir spürte. Ich sah nach rechts zum Todoroki-Spross, der mir einen merkwürdigen Blick zuwarf. Ich zog eine Grimasse, was den Jungen von mir abbrachte und Iida und Kirishima beim Diskutieren weiterzuhörte.

Schöpfte er Verdacht? Wusste er, was hier vor sich ging? Ach, Mist, ich bin einfach viel zu nervös für so einen Job. Ich beschloss, mir später einen Chia-Tee zu machen. Seufzend ließ ich den Plan sinken und rieb mir die Schläfe. ,,Also Jungs, heute beginnt ihr mit Einheit drei. Das dürfte ziemlich einfach sein, ihr müsst nämlich nur schreiben und ein bisschen nachdenken. Und tada, ich werde euer Leiter sein, juhu. Den Rest werden euch dann noch die Controller erklären." Ich stand auf und legte den Plan am Sofatisch ab. ,,Ivy wird uns gleich abholen, noch ein paar Minütchen."

,,Sir, ich würde gerne wissen, was mit uns geschehen wird." Ich sah zum blauhaarigen, der wacker meinem Blick stand hielt und grinste ihn verwegen an. ,,Na was wohl, ihr werdet solange gefoltert bis die Pro-Helden uns 600 Millarden Yen überreichen." Der Junge wurde immer bleicher und auch die anderen schienen in Schreckstarre zu sein. Bis auf Kaminari, der täuschte eine Ohnmacht vor. Obwohl, vielleicht war er ja wirklich ohnmächtig. Naja, was solls.

,,A-aber sir, 600 Millarden? Um-um soviel aufzutreiben müsste selbst die Regierung einige Tage brauchen. Solange können Sie uns doch nicht foltern... Durchgängig? Wird das etwa durchgängig sein? Oh, mein Gott."  ,,Wer auch immer versuchen sollte, eine Hand an mich zu legen, wird diese verlieren, merk dir das, du Dummbratze.", fauchte Kacchan. Kirishima schien ebenfalls kurz davor sein ohnmächtig zu werden, als mir seine flatternden Augenlider auffielen. Nur Tododroki war merkwürdigerweise am Schlafen, doch ich konzentrierte mich aufs Wesentliche.

,,Leute, beruhigt euch doch, das war ein Scherz." Ich versuchte sie aufmunternd anzulächeln, doch erhielt nur giftige und verängstigte Blicke. Kirishima fiel jetzt wirklich in Ohnmacht. Seufzend trat ich zu ihm und ging vor ihm in die Hocke. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und wollte ihn sanft auf die Wange schlagen, als Kacchan mich unterbrach. ,,Wenn du ihm ein Haar krümmst, bring ich dich um." Er schrie nicht, er brüllte nicht, er sagte es in einer gefährlich ruhigen und beschützergreifenden Stimme. Ich spürte einen Stich in meinem Herzen. Warum hatte er so etwas nie über mich gesagt?

Ich hielt in meiner Bewegung inne und hörte, wie Iida die Luft anhielt, scheinbar verängstigt vor meiner Reaktion. In dem Moment schmatzte Todoroki leise im Schlaf und ich blies die Luft zwischend den Zähnen durch. Plötzlich flogen Kirishimas Augenlider wieder auf und er sah mich verwirrt an. Ich ballte meine immer noch ausgestreckte Hand zur Faust und zog sie wieder zurück. Ich spielte mit meinen Knöcheln und ließ sie knacken, dann stand ich wieder auf.