#TOGETHER

#kaksi

...Ich betrat das Schulgebäude und an allen Wänden hingen Bilder. Überall. Wo ich auch nur hinsah. Diese Bilder. Ich lief zu eines dieser an der Wand. Mein Kopf. Ausgeschnitten auf einem nackten Frauenkörper mit übergroßen Silikonbrüsten und hinten dran ein fremder Mann, der mir gerade in den Arsch fickte.

Mir schossen die Tränen aus den Augen. Ich betrachtete das Blatt genauer..."DU BIST EINE SCHLAMPE ELIN JONES!" stand über dem Photoshop-bearbeiteten Bild. Der Schock stand mir quasi in den Augen geschrieben. Meine Seele...erstochen mit einem Messer. Zu tiefe Wunden. Ich hielt mir die Hand vor dem Mund und machte, weil meine Beine schienen ihren Halt zu verlieren, ein paar Schritte nach hinten. Schlussendlich wand ich mich ganz von einen dieser Schreckbilder ab und schaute um mich. Ich war umzingelt von allen Schülern. Sie lachten, zeigten mit dem Finger auf mich und hielten ihre Handys vor sich. Ich wusste was sie taten. Zu was sie fähig waren. Sie machen Videos von armseligen, bloßgestellten Mädchen und stellen diese ins Netz, damit sie anderen Leute zeigen, was für Opfer sie an der Schule haben. Ich kniete mich nieder. Brach zusammen. Wurde immer schwächer. Ich hielt mir die Arme um meinem Körper. Ich wollte, dass sie aufhören. Aber sie machten immer weiter. Ich hatte Angst. Laut und verzweifelnd wimmerte ich vor mich hin. Der Kopf auf dem Boden gerichtet. Immer mehr Tränen schossen aus meinen blauen, sonst so strahlenden Augen. Dann schloss ich sie, in der Hoffnung, dass alles irgendwann aufhörte.

Doch plötzlich spürte ich eine große und warme Hand an meiner Schulter. Meine Augen immer noch geschlossen. Ich spürte, wie mich mich jemand hochzog. Einen starken Arm unter meinen Knien und der andere um meinen Rücken. Im Brautstyle trug mich jemand von diesen vielen Menschen davon. Alles um mich wurde leiser. Immer leiser. Ich hörte nur noch wie Türen geöffnet und wieder geschlossen wurden. Dann stellte man mich wieder auf meine Beine und sofort hielt man mich wieder fest, weil mein Körper drohte umzukippen. Man schlung seine Arme um meine Tallie, um mir Halt zu geben. Langsam und vorsichtig öffnete ich wieder nach all diesem Geschehen meine Augen. Sofort blickte ich in vertraute braune Augen. Tobi. Verletzt über das Geschehnis aber auch froh, dass er hier war umarmte ich ihn stürmisch. Sofort schlung er seine starken Arme noch weiter und fester um mich. Er drückte mich stark an sich ran und legte seinen Kopf in meinen Nacken. Wärme, Schutz und Geborgenheit suchten meinen Körper heim. Ein Gefühl, das ich bereits kannte. Vor Erleichterung liefen mir weiterhin Tränen meinen Wangen herunter. Ich brachte noch ein krächzendes 'Danke' durch meine Lippen, bevor Tobi mich in mein Klassenzimmer führte.

Im Klassenzimmer angekommen brachte Tobi mich noch zu meinem Platz. Zum Abschied gab er mir noch einen Wangenkuss und nochmal eine warme fette Umarmung. Ich bin ihm so einiges dankbar! Und ich bin so froh, dass er für mich da ist. Denn wenn er nicht wäre...dann würde ich schon oben, über den Wolken, meinem Großvater Gesellschaft leisten. Aber ER rettet mich. Als die Schulglocke läutete, winkte er mir noch einmal und verschwand dann hinter der Türschwelle. Ich vermisste ihn jetzt schon. Denn nun war ich wieder auf mich allein gestellt. Das vertraute Schuhgeklapper schallte durch meinen Ohren. Frau Grünsegel betrat das Klassenzimmer und alle Schüler murmelten ein 'Morgen' vor sich hin. "Guten Morgen liebe Klasse. Heute gibt es eine kleine Überraschung. Genau! Überraschungstest!..." Ein lautes Durcheinandergerede und mehreres Fluchen hallte durch den Raum. Englisch. Gut, dass ich mich vorbereitet habe. Denn mir ist meine Zukunft wichtig, wenn ich schon leben muss...."...Bitte verteilen Sie sich mit ihren Tischen im Raum. Wir möchten bitte so schnell wie möglich starten."