3. Schwarz wie der Tod

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„Yuki, komm nicht her!" Keuchte Erik und Hunter verstärkte seinen Griff. Ich streckte beruhigend eine Hand in seine Richtung, „Ich werde kommen und jetzt lass Erik los!" Hunters Gesichtsausdruck blieb vollkommen unbewegt, genau wie der Rest seines Körpers, er wartete. Ich drehte mich zu den vier Jungs um und sah sie traurig an. „Tut mir leid, war schön euch kennenzulernen, aber ich muss jetzt gehen. Euch wird nichts passieren. Geht jetzt, Bitte." Alex nickte und sah mich ebenfalls traurig an. „Leb wohl, Yuki." Sagte er beherrscht und zog die anderen drei, hinter sich her in die Küche, hinter dem Wohnzimmer. Ich ging auf die beiden zu. „Hunter lass ihn gehen." Sagte ich leise aber deutlich und streckte ihm meine Hände entgegen. Er schleuderte Erik heftig zur Seite und packte mich fest. „Diesmal entkommst du mir nicht." Meinte er bitter und sah mich aus seinen eiskalten Augen finster an. Als er mich nach draußen schleppte, wehrte ich mich kein bisschen? Warum auch, wenn ich mich wehren sollte, würde es nur noch schlimmer werden, am Ende würde er nur meine neuen Freunde verletzten und das war das letzte was ich wollte. Als wir die Tür erreicht hatten, warf er mich die Treppen hinunter in den kalten Schnee, die eisige Kälte durchfuhr mich wie ein Blitz und meine neuen Klamotten wurden sofort wieder nass. Er sprang geschickt neben mich und sah kalt auf mich hinunter. „Bereit zu sterben?" Fragte er mich arrogant, doch diesmal ohne das kleinste Lächeln und zog sein Drahtseil hervor. „Stopp!" Schrie plötzlich jemand, Hunter verdrehte die Augen und drehte sich sichtlich genervt um. Im Türrahmen stand Erik, bewaffnet mit einem... riesigen japanischen Küchenmesser. „Lass sie in Ruhe!" Hunter schnaubte verächtlich, „Sonst was?", er wirbelte mit dem losen Ende des Seiles herum und grinste Erik herausfordernd an, tötest du mich dann mit deinem süßen Spielzeug?" Erik ballte seine Hände zu Fäusten und kam einen Schritt auf uns zu, während ich vergeblich versuchte ihn durch wildes gestikulieren davon abzuhalten. Plötzlich verschwand das Grinsen auf dem Gesicht meines Jägers und wurde wieder völlig ausdruckslos. „Weißt du was ich machen werde wenn du noch einen Schritt näher kommst?", Erik erstarrte, „Erst erdrosselt ich das kleine Schneeflöckchen hier vor deinen Augen so langsam und qualvoll, dass ihre Schreie deine süße Familie nach draußen locken, dann entwende ich dir dein süßes Messer und schlitze deiner netten kleinen Familie einem nach dem anderen die Kehle auf, sodass ihr Blut den Schnee Rot tränkt." Geschockt sah ich ihn an, er sah ganz und gar nicht so aus als würde er Witze machen. „Würdest du also nun Bitte wieder ins Haus gehen?" Fragte er ihn zuckersüß und nahm das Drahtseil zwischen beide Hände. „Erik, geh bitte." Meinte ich erschöpft und richtete mich auf. „Kluges Mädchen" kommentiere Hunter meine Bitte. Er ging einen Schritt zurück und fuhr sich durch die braunen Locken, während Hunter mich grob am Arm packte und mich nach oben zog. Langsam legte er die Schlinge um meinen Hals und blies mir seinen heißen Atem in den Nacken. Das kalte Metall schmiegte sich an meinen Hals und der Druck verstärkte sich. Erik ging langsam einen Schritt nach dem anderen rückwärts zum Haus, ließ mich aber für keine Sekunde aus den Augen. Ihm lief eine Träne über das Gesicht und in seinen Augen stand tiefe Traurigkeit, ich wusste, dass es ihm leidtat. Sehr sogar. Als er die Treppen erreichte sah er mir noch einmal tief in die Augen, dann drehte er sich um und erklomm die Stufen. „Hunter?" Flüsterte ich leise. „Ja?" Murmelte er und lockerte für einen kurzen Moment den Griff, ich sah zu ihm nach oben und bildete mir ein kurz so etwas wie Bedauern in seinem Blick erkennen zu können. Ich blickte ihm tief in die kalten Augen, die mir im Moment gar nicht mehr so kalt vorkamen. „Versprichst du mir, dass du ihnen nichts antust?" Er runzelte die Stirn, „Du kennst sie erst seit vierzig Minuten und warum sollte ich?" „Versprichst du es?" Er wandte den Blick ab und schluckte schwer. „Versprochen." Erleichtert atmete ich aus und schloss die Augen. „Töte sie nicht." Ich riss die Augen auf und sah Erik, der immer noch an den Treppen stand. „Hatte ich dir nicht gesa-"

„Sie hat dir dein Leben gerettet." unterbrach er ihn. Hunter drückte das Seil wieder an meinen Hals. „Warum sollte sie? Denk dir was besseres aus." blaffte der Mörder Erik an. Der zuckte nicht mal mit der Wimper. „Frag mich nicht warum, ich hätte dich verrecken lassen, aber dieses Mädchen, hat dich mit ihrer letzten Kraft zu der Kreuzung geschleppt und dich versucht vor der Kälte zu schützen, obwohl sie dich genauso gut irgendwo im Wald hätte sterben lassen können. Sieh sie dir doch an, sie hat den Tod nicht verdient, weniger als wir alle zusammen, lass sie am Leben, das bist du ihr schuldig." Für einen kurzen Moment spürte ich, dass er das Seil lockerte, dann wickelte sich der Draht wieder um meinen Hals und schnürte mir die Luft ab. Ich bemühte mich nicht zu schreien, doch mir rannen die Tränen über die Wangen, ich versuchte Hunter ins Gesicht zu sehen, aber ich sah nur noch schwarze Punkte. Das letzte was ich hörte war: „Ich schulde niemandem etwas.", dann wurde alles schwarz und ich verlor erneut das Bewusstsein.

***

Ihr lebloser Körper fiel in den Schnee, der fast die selbe Farbe wie ihre Haut hatte, ihre Lippen waren blau und auch die Linie an ihrem Hals nahm langsam die selbe Farbe an. Der junge Mann mit den braunen Locken stürmte auf sie zu und ließ sich neben ihr in den Schnee fallen, während der Jäger entspannt sein Handy aus der Manteltasche nahm und schnell ein paar Fotos von dem ganzen Geschehen schoss, jedoch darauf achtete, dass besagter junger Mann nicht auf ihnen zu sehen war. Hunter tippte „Erledigt" in sein Hand ein und sendete drei der geschossenen Bilder an seine Kontaktnummer. Er sah auf sein Werk hinab und lächelte zufrieden, bis ihn eine Faust traf. Er ging zu Boden, wo er einen Tritt in die Magengrube kassierte. Er rollte sich vor dem nöchsten Tritt blitzartig zur Seite und sprang auf die Beine. „Das hättest du nicht tun sollen Arschloch!" Er bückte sich mühelos unter dem zweiten Schlag hindurch, da hatte ja sogar das Mädchen besser gekämpft, dachte er, verdrehte dem Typen, dessen Namen er schon wieder vergessen hatte, Edward oder so, den Arm und drückte dessen Gesicht in den Schnee. Er warf einen Blick auf den Körper des Mädchens und seufzte, er sollte sie wohl besser nach innen schaffen. Er hielt inne, als sein Handy summte, er hatte eine Nachricht bekommen. Er ließ von Edmund, Edgar, wie auch immer ab und zog das Smartphone aus seiner Manteltasche. Er las die Nachricht und schnaubte verächtlich. 'Das hat lange gedauert ' Das nächste mal durfte sie sich gerne selbst um ihre Probleme kümmern. Er wich einem weiteren Schlag aus und schaltete sein Telefon aus. „Hör auf mich zu belästigen Elias." Knurrte, Hunter genervt. „Erik" korrigierte ihn der Langweiler und schlug erneut zu. Der Mörder fing seine Faust mit der Hand ab und stieß ihn wieder in den Schnee. Schwächling. Er beugte sich zu dem Mädchen hinab und hob sie behutsam auf seine muskulösen Arme. Er trug sie vorsichtig in das Haus und legte sie dort auf eine Couch. Er deckte sie mit einer kuscheligen Wolldecke zu und strich ihr zärtlich über das blasse Gesicht. Im selben Moment kam... Erik? Ins Zimmer gestürmt. „Du bist hier nicht erwünscht." Raunzte er Hunter kalt an, doch seine riesigen Teddy Augen hinderten ihn daran glaubhaft zu erscheinen. Der Jäger stand entspannt auf und streckte sich lange. „Sie wird schätzungsweise in einer Stunde wieder zu sich kommen, das einzige was ihr dann fehlen wird, bin ich und ihre Stimme." Meinte er ruhig und schenkte Erik ein charmantes Lächeln. „Ich denke wir werden uns wiedersehen." Hunter nickte Erik zum Abschied kurz zu, verließ dann mit ruhigen Schritten das Haus und ließ den jungen Mann mit offenem Mund zurück.

Als er wieder nach draußen trat atmete er tief ein und genoss die kalte Luft in seinen Lungen. „Warum hast du das getan?" Hörte er Eriks Stimme hinter sich. Er blickte in die Ferne, „Ich bin nun mal nicht gerne jemandem etwas schuldig." Oh ja, und deswegen würde er noch in schlimme Schwierigkeiten geraten...

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Jaja Hunter, ich hab dich auch lieb :3 :'D

Ich hoffe es hat euch gefallen! Uund dachtet ihr sie ist tot? :D Danke fürs lesen! Sagst mir dich mal wie ihr es findet, ich kann bloß dummerweise selbst keine Kommis schreiben ^^' Aber wie findet ihr denn die Charaktere? :)

Hab euch lieb ihr Kürbisse :D

-Yuki ^-^ <3

A Kind of FairytaleWhere stories live. Discover now