7. Schlechte Neuigkeiten, ein stubenreiner Wolf und der Anfang von blutigem Schn

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7. Schlechte Neuigkeiten, ein stubenreiner Wolf und der Anfang von blutigem Schnee

Als ich am nächsten Tag aufwachte merkte ich sofort, dass irgendetwas nicht stimmte, so als würde uns ein gewaltiger Sturm bevorstehen. Ich sah nach draußen, wo dicke, dunkle Schneeflocken nach unten auf den geschmolzenen Schnee des Vortags fielen. Fröstelnd zog ich mir einen Pullover von Ruby über den Pyjama und tapste leise in die warme Küche, wo Ruby und Grammy am Tisch saßen und sich mit ernster Miene unterhielten. Als sie mich erblickten verstummten sie sofort und sahen mit der selben Miene zu mir hinüber. „Was ist los?" Fragte ich beunruhigt und setzte mich zu ihnen. „Jenna liegt im Krankenhaus, sie wurde letzte Nacht angegriffen, aber sie kann sich nicht mehr erinnern von wem." Eiskalte Angst griff nach meinem Herzen und durchfuhr meinen ganzen Körper. Jemand war meinetwegen verletzt worden. Ich stand auf und rannte in das Gästezimmer, wo ich den Pyjama gegen meine gewaschene Hose, ein Oberteil, das die Jungs mir gegeben hatten und den Pullover tauschte. Um Mut zu sammeln griff ich nach dem Gegenstand, der normalerweise um meinen Hals hängen sollte, musste aber feststellen, das er nach wie vor verschwunden blieb, da mir bei meiner Flucht nicht die Zeit geblieben war ihn zu suchen. Ich rannte nachdem ich auch in meine Schuhe geschlüpft war wieder in die Küche und blieb schlitternd vor ihnen stehen. „Was wird das?" Fragte Ruby mich verwirrt. „Wo ist das Krankenhaus?" Ignorierte ich ihre Frage und sah sie erwartungsvoll an.

***

(Vor einem Tag, ungefähr eine Stunde nach meiner Flucht: Hunter)

Nachdem er nun eine gute Stunde hin und her gelaufen war und sich nicht entscheiden konnte, ob er zu Yuki gehen sollte oder nicht, stand er endlich vor der Haustür der sieben Jungen und ließ die Hand zum fünften mal sinken. Rein theoretisch könnte er auch einfach den Schal vor die Tür legen und dann wieder abhauen, aber schließlich war er kein Feigling. Er hob die Hand zum sechsten mal und klopfte dreimal kräftig. Nur wenige Sekunden später wurde die Tür aufgerissen und Erik stand ihm gegenüber. Der Gesichtsausdruck des jungen Mannes verfinsterte sich schlagartig und bevor Hunter auch nur irgendetwas sagen konnte schlug ihm Erik mit voller Wucht ins Gesicht. Der Jäger stolperte zurück, fiel die Treppen hinunter und landete im größtenteils geschmolzenen Schnee. Kurz darauf sprang Erik neben ihn und verpasste ihm einen ordentlichen Tritt in die Magengrube. Hunter entfuhr ein leichtes Stöhnen und hielt sich mit beiden Händen den Bauch. „Jemanden zu treten, der schon am Boden liegt ist nicht gerade die feine Art." Grummelte er, rappelte sich auf und wischte sich das Blut von der Lippe. Doch kaum, dass er wieder stand verpasste ihm Erik gleich noch eine. „Erst auf den Guten zu machen und dann einem armen Mädchen in den Rücken zu fallen ist auch nicht gerade die feine Art!" Zischte der braunhaarige ihn an und war kurz davor den Jäger erneut zu treten. „Wovon redest du?" Fragte Hunter entsetzt und rappelte sich erneut auf. „Vom wem sonst soll Yuki's kranke Stiefmutter wohl erfahren haben, dass sie noch lebt? Worauf sie bei uns aufgetaucht ist!" Hunter schaute ihn entgeistert an, „Sie war hier?!" Erik sah ihn verwirrt über dessen Entsetzen an. „Ja...?" Erwiderte er und seine Verwirrtheit wuchs, als er blanke Panik in Hunters Gesicht aufblitzen sah. „Wo ist Yuki? Geht es ihr gut?"

„Fragte ihr Jäger." Murmelte Erik leise, nickte aber auf die Frage, ob es ihr gut ginge. Dann winkte er Hunter zu und schlug ihm vor ihm ins Haus zu folgen.

Als er am nächsten Tag aufwachte hatte er ein seltsames Gefühl im Magen, als würde ihm irgendein Unheil bevorstehen, aber das war nicht mal sehr verwunderlich. Der Jäger schlüpfte in seine Kleidung und ging mit leisen Schritte nach unten. Im Esszimmer erwarteten in sieben ernste Gesichter, auch wenn zwei von ihnen offensichtlich nur nicht wussten worum es ging. Es war, dass erste mal, wo er alle Brüder auf einem Haufen sah und bei dem Anblick des Kleinen schlich sich ein Lächeln auf sein Gesicht. „Guten Morgen!" Begrüßte er sie und grinste den kleinen Jungen an, hörte aber Anfangs keine Antwort. „Von gut ist keine Rede." Brummte Sam endlich und nahm einen großen Schluck Kaffee. Hunters schlechtes Gefühl verstärkte sich durch seine Worte, er setzte sich mit fragendem Blick an den Esstisch und bediente sich selbst mir einer Tasse Kaffee. „Was ist passiert?" Fragte er schließlich und starrte Sam mit einem durchdringendem Blick an. „Ich war heute früh beim Bäcker." Fing er an und wies auf eine Tüte, die unangerührt auf dem Tisch lag. „Geht es um Yuki?" Unterbrach Hunter Sams Geschichte schell, „Geht es ihr gut?" Der junge Mann sah ihn finster an, offenbar verärgert über die Unterbrechung. „Ja ihr geht es gut, sie ist immer noch bei Ruby, aber eine Freundin von uns wurde angegriffen, Jenna, sie liegt ihm Krankenhaus."

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