10. Wortwitze, die Glaubhaftigkeit von Lügen und nicht ganz so fröhliche Weihnachten
Es war wirklich dumm. Wirklich, wirklich sehr dumm und ich konnte sowieso nicht von mir behaupten, dass ich unbedingt die Hellste war, aber ich konnte nicht anders. Ich fing einfach an schallend zu lachen. In meiner Umgebung befanden sich vier Menschen. Drei davon waren gewillt gewesen mich zu töten, einer von denen war bewusstlos und die anderen beiden sahen mich völlig fassungslos an. Doch selbst, als der deutlich gefährlichere von den beiden, der auch noch eine Waffe auf mich gerichtet hatte, einen Schritt auf mich zukam, konnte ich nicht aufhören. Mittlerweile flossen mir sogar Tränen über das Gesicht. Der Wolf, ich kriegte mich nicht mehr. Wie dämlich war das den Bitte? Ich biss mir fest auf die Lippe, um das Lachen zu unterdrücken und bekam es einigermaßen auf die Reihe. Nachdem ich es endlich ganz geschafft hatte mich zu beruhigen, hob ich den Blick, verwundert warum mich noch niemand K.O. geschlagen hatte, wie sonst immer und blickte in das finstere Gesicht des 'Wolfes'. Bei diesem Namen in meinem Kopf zuckten meine Mundwinkel, bei der eigentlich ganz und gar nicht witzigen Situation, wieder nach oben und ich konnte mir zumindest ein Grinsen nicht verkneifen. „Wirklich bedauerlich, dass ich dich nicht umbringen darf." Knurrte er und ich hätte vielleicht Angst bekommen, als er das gesagt hatte, hätte ich mich nicht über die Tatsache lustig gemacht, dass er doch wirklich geknurrt hatte. Seine raubtierartigen, oder sollte ich besser wolfsartigen, Augen verengten sich zu Schlitzen. „Das Lachen wird dir schon noch vergehen, meine Kleine." Sagte er bissig, oh man bissig, man konnte gar nicht genug von diesen Wortwitzen bekommen... und da kam er schließlich, der Schlag auf den Kopf, der mich in eine bekannte Finsternis sinken ließ. Das letzte was mir in den Sinn kam, war das er sich nicht mal die Mühe nahm mich aufzufangen, was mir schmerzlich bewusst wurde, als der Boden mir einen weiteren Schlag auf den Kopf verpasste. Aber wie auch immer, es war mir nur Recht, nicht von ihm aufgefangen zu werden, der sollte gefälligst seine dreckigen Pfoten von mir lassen! Haha, Pfoten.
***
Er stöhnte auf und hielt sich den schmerzenden Kopf, unter sich fühlte er einen seltsam harten Stoff. Als er die Augen öffnete, musste er mehrmals blinzeln, bis er etwas anderes erkennen konnte, außer einer weißen Fläche und als er endlich erkannte wo er sich befand, versuchte er aufzustehen, doch plötzlich hörte er ein Geräusch, Metall das auf Metall schlug und etwas das kalt an sein Handgelenk prallte, sein Blick wanderte langsam zu seiner rechten Hand. Als er sah, was sich an seinem Handgelenk befand blinzelte erneut, diesmal aber stärker und aus Ungläubigkeit. Er war mit Handschellen an ein verdammtes Krankenhausbett gekettet worden! Hunter fluchte laut und versuchte vergeblich seine Hand durch die Öffnung zu zwängen, als plötzlich eine bekannte Stimme zu ihm sprach: „Vergiss es, ich hab es auch schon versucht." Ruckartig hob er den Kopf und sah das schwarzhaarige Mädchen auf dem Bett gegenüber von seinem sitzen. Wie hieß sie noch gleich? Irgendetwas mir R. „Was ist hier los, warum sind wie gefesselt?" Sie zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht mehr, als du, ich bin erst seit ungefähr zehn Minuten wach. Ich denke eher, dass du derjenige von uns beiden bist, der mehr weiß." Der junge Jäger seufzte. Wenn jetzt die Fragerei losgehen würde, würde er sich ernsthaft eine Lügengeschichte ausdenken müssen und dann musste er sich überlegen, wie er hier wegkommen, es war wirklich nicht sehr klug von ihm gewesen, seinen Vater zu verärgern, schließlich kannte er diese dämliche Yuki überhaupt nicht und ihm Gutes tun war er wirklich nicht gut. Er fuhr sich durch die Haare und stieß dabei auf den Verband um seinen Kopf, während er überlegte wie er sich am besten irgendwie aus der ganzen Sache rauskommen sollte, zupfte er immer wieder an dem Gummiband herum, dass das Ende seines Verbandes befestigte. Plötzlich schoss ihm ein Gedanke in den Kopf und er riss sich den Verband vom Kopf, schnell suchte er nach dem Gummiband, während ihn das Mädchen mit verwundertem Blick dabei beobachtet. Als er es fand, atmete er erleichtert aus. Denn an beiden Seiten des Gummibandes war ein, ein Haken aus Draht befestigt, der dazu diente, das Gummiband, an den Stoff zu binden. Vorsichtig faltete er den Draht auseinander, sodass er gegen Ende zwei gleich lange Stücke Draht in der Hand hielt. „Was machst du da?" Fragte das Mädchen ihn verwundert und er schnaubte leise. „Ich schaffe mir einen Weg nach draußen."
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