14. Die Aussicht auf einen tollen Geburtstag

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14. Gestohlene Schlüssel, schlechter Musikgeschmack und die Aussicht auf einen tollen Geburtstag

Langsam war Ruhe im ganzen Haus eingekehrt und Alex bemühte sich diese keinesfalls zu durchbrechen, als er sich auf Zehenspitzen aus seinem Zimmer in das seiner Mutter schlich. Da es so aussah, als ob weder Hunter noch Erik etwas wegen Yuki unternehmen würden, würde Alex die Sache wohl selbst in die Hand nehmen müssen. Um seine Brüder machte er sich keine Sorgen, falls Erik ihm folgen sollte war ja immer noch Sam da, der auf sie aufpassen könnte, er war sowieso beleidigt gewesen, dass Mum nicht ihm die Aufsicht über sie überlassen hatte sonder Erik, der nur zwei Jahre älter war als er. Vorsichtig tastete er sich im Dunkeln zu der Kommode seiner Mutter und nahm den Ersatzschlüssel für das Auto aus einer kleinen Schüssel. Alex hatte zwar keinen Führerschein, aber Erik hatte ihm das Autofahren in den Ferien einmal beigebracht, zwar konnte er dadurch nicht besonders gut fahren, aber es war besser als nichts, außerdem war Autofahren doch wie Fahrradfahren, das verlernte man nicht so einfach. Obwohl der Schnee zum Teil schon wieder geschmolzen war, war es eiskalt und Alex beschwerte sich innerlich, über seine Dummheit, die ihn hatte glauben lassen, dass er keine Jacke brauchen würde. Mit kalten Fingern schloss er das Auto auf und ließ sich erleichtert darüber, dass er es geschafft hatte auf den Sitz gleiten. Sein Grinsen gefror, aber, als er die vielen Knöpfe und Schalter bemerkte. Er hatte nie bemerkt, wie viele Hebel sich in einem Auto befanden und irgendwie schienen es immer mehr zu werden, je kleiner seine Ahnung davon wurde, was jeder einzelne von ihnen für eine Funktion hatte. Doch wenigstens würde er es gerade noch schaffen, dass Auto zu starten. Das Gas war auch irgendwo da unten, noch wichtiger die Bremse gleich daneben und die Schaltung konnte auch nicht so schwer zu bedienen sein. Obwohl er nun schon etwas schlauer als zuvor war, hatte Alex das miese Gefühl, dass Autofahren doch nicht ganz wie Fahrradfahren war und wenn doch, sollte er sich ernsthaft Gedanken darüber machen, ob er noch mit dem Fahrrad fahren konnte. Außerdem wünschte er wirklich, er hätte mehr von den selben Interessen gehabt wie die anderen Jungs in seinem Alter, die würden sicher kein Problem damit haben sich hier drin zurechtzufinden. Alex seufzte tief, wie auch immer, das ganze Nachdenken würde ihm jetzt auch nicht weiterhelfen. Doch als er sich endlich dazu überwand den Schlüssel umzudrehen, sah er aus den Augenwinkeln ein kleines Licht aufblitzen und als er genauer hinsah, bemerkte er, dass sich die Tür geöffnet hatte und eine schwarze Gestalt aus dem Haus trat. Alex hielt ruckartig in der Bewegung inne und versuchte hektisch den Schlüssel wieder an sich zu nehmen bevor der Unbekannte ihn erreichte. Doch bei diesem Versuch fiel der Schlüssel zu Boden und da Alex weder ein Licht, noch genügend Zeit hatte, ignorierte er ihn und hechtete nach hinten auf die Rücksitze und von da aus in den Kofferraum, wo er, bemüht kein Geräusch zu machen, verharrte, bis er hörte wie jemand das Auto aufschloss und sich dort niederließ, wo Alex vor wenigen Sekunden noch gesessen hatte. Alex wusste nicht um wen es sich da vorne handelte, dazu war es zu dunkel, doch er hoffte inständig, dass er ihn nicht gesehen hatte.

***

Hunter öffnete langsam die eisblauen Augen und warteten einen Moment bis sie sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Er hätte schwören können, dass er etwas gehört hatte, aber als er zu Seite blickte konnte er niemanden erkennen. Vorsichtig glitt er von der Couch und warf einen letzten etwas betrübten Blick auf die leere Tasse, die gleich neben ihm auf dem Couchtisch stand. Etwas wie heiße Schokolade, war ihm immer verwehrt gewesen, da sein Vater davon überzeugt war, dass ihn so etwas nur weich werden ließ. Wahrscheinlich war entsprach das auch der Wahrheit, aber als er an das süße Getränk zurückdachte und an das warme Gefühl in seinem Bauch huschte ihm ein leichtes Lächeln über das Gesicht. Doch jetzt musste er sich auch wichtigeres konzentrieren. Vorhin, als er vorgegeben hatte, auf die Toilette zu müssen, hatte er das Haus ausgekundschaftet, um herauszufinden, wo sich Eriks Zimmer befand und dort auf seinem Nachttisch hatte er einen Schlüsselbund entdeckt, von dem er sich sicher vor, dass einer von den Schlüsseln daran für ein Auto bestimmt war. Danach waren langsam alle ins Bett gegangen, er hatte einen Platz auf dem Sofa bekommen und hatte von da an wach gelegen. Jetzt würde er den Schlüssel holen und sich das Auto nehmen. Da jeder von den Brüdern sehr nett gewesen war, tat es ihm fast ein wenig leid, doch er konnte das Auto ja irgendwann wieder zurückbringen. Nachdem er den Schlüsselbund geholt hatte und das war für ihn keine sehr große Schwierigkeit gewesen, obwohl Erik, wie es schien, einen sehr leichten Schlaf hatte und während er im Zimmer war immer wieder leise etwas murmelte, schlich sich Hunter aus dem Haus und schloss vorsichtig die Tür hinter sich. Als der junge Jäger ins Freie trat schlug ihm ein kalter Wind entgegen, der ihn nicht direkt frösteln ließ, ihn aber schon etwas störte. Langsam ging ihm dieser ewige Winter auf die Nerven, es wurde Zeit, dass es wieder etwas wärmer wurde, da war alles viel leichter. Als er auf das Auto zuging, sah er eine schnelle Bewegung, da er aber etwas in Gedanken versunken war, was ihm eigentlich nicht passieren sollte, das hatte ihm sein Vater eingetrichtert, achtete er nicht weiter darauf und war sich sicher, es sich nur eingebildet zu haben, wahrscheinlich war es höchstens eine Katze gewesen. Er suchte den richtigen Schlüssel heraus, schloss das Auto auf und ließ sich auf den Fahrersitz fallen. Das erste was er tat, als er den Motor eingeschaltet hatte, war es den Radiosender umzuschalten, wenn Leute nett waren, hieß es anscheinend nicht unbedingt, dass sie einen sehr guten Musikgeschmack besaßen.

***

Mir entfuhr ein tiefer Seufzer, irgendwie war das alles gerade alles zu viel für mich. Ehrlich gesagt, hatte ich mich vor einer Weile schon mit meinem Schicksal abgefunden, wirklich viel hielt mich in diesem Leben nichts mehr, ich hatte mir früher vorgenommen, dass ich einfach einen versteckten Hinweis hinterlassen würde, der die Polizei nach meinem Tod zu Victoria führen würde, weil ich wusste, dass sie meine Freunde, nach meinem Tod auch nicht mehr verletzten würde. Doch jetzt war ich mir sicher, dass es ihr eigentlich vollkommen egal war, ob sie danach ins Gefängnis kam oder nicht, das war auch der Grund, warum sie mich persönlich töten würde und nicht nur dabei zusehen würde, wie sie es bei meinem Vater wahrscheinlich getan hatte. Alles was sie wollte war ihre Rache und am Ende würde die sie wahrscheinlich auch bekommen. Aber das schlimmste war, dass ich tief innen in meinem Herzen sogar Mitleid für sie empfand, ich hatte von Anfang an gewusst, dass ich, auch wenn ich es mir vorgenommen hatte, nie dazu in der Lage wäre sie zu töten. Ich war nie ein Mensch für Rache gewesen, aber jetzt, mit dieser Geschichte hatte sie mir das vollkommen genommen, ihr Leben war wirklich mies. Mir war klar das sie wirklich kein guter Mensch war und vielleicht war sie das auch nie vollkommen gewesen, aber niemand verdiente es, so viel zu verlieren, weder ich noch sie, noch irgendjemand anders. Ich denke es gibt drei Arten von Menschen, wenn es darum geht mit Verlust umgehen zu müssen. Stellt euch vor Trauer wäre ein riesiger Ozean, manche Menschen ertrinken einfach, andere finden einen Ast, an dem sie sich festhalten und letztere sehen den Ast nur, weil sie den anderen hinuntergestoßen wollte, aber egal wie du am Ende aus dem Meer rauskommst, du bist nass und wenn die Sonne für dich in der Zeit kein bisschen scheint, brauchst du auch eine ziemliche Weile, bis du endlich trocken bist.

Ich saß eine Zeit lang weiter an die Wand gelehnt und schwieg, bis die Stille unten von dem Jäger unterbrochen wurde: „Wann wirst du sie voraussichtlich töten?"

„Keine Sorge, du bekommst dein Geld früh genug.", irgendwie konnte ich das blöde Gefühl nicht abschütteln, dass das nicht ganz die Antwort war, auf die der 'Wolf' hinauswollte, doch wahrscheinlich irrte ich mich. „Ich werde noch eine Weile warten, wenn sie volljährig ist, gehört, das Geld offiziell ihr, dann kann ich es von ihrem Konto abheben."

„Wann ist ihr Geburtstag?", fragte der Jäger interessiert.

„Na wann wohl?", ihre kalte Stimme triefte nur so vor Ironie, „Am 3. Januar, im kältesten Monat hier, in dem Monat, in dem der Schneefall am stärksten ist und alles mit einer dicken, weißen Schicht bedeckt ist." Ich konnte ihr Lächeln nicht sehen, aber das war auch nicht nötig.

„Welch Ironie", bemerkte der Jäger und ich verzog das Gesicht, weil ich fast schon ahnen konnte, dass gleich ein dummer Spruch folgen würde. „Sie stirbt an dem Tag an dem ihre Eltern sie bekamen und dann auch noch dann wenn der Schnee, nach dem sie benannt wurde, auf sie hinabfällt." Idiot. „Und mit ihrem Tod folgt der Frühling.", fügte Victoria hinzu und ich konnte es mir nicht verkneifen zu denken, dass der Frühling eigentlich erst im März begann und ich lieber da Geburtstag hätte, dann würde ihre Bemerkung wenigstens Sinn machen.

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Halloo, tut mir leid, dass ich wieder so spät dran bin, aber diesmal wollte ich wirklich regelmäßig updaten, aber unser Aufladekabel war kaputt, weswegen ich nicht an den Laptop konnte, weil der logischerweise leer war... Leute irgendwas läuft hier falsch, das Schicksal will nicht, dass ihr ein regelmäßiges update bekommt :D Wie auch immer ich kann nicht wie immer soviel unnötiges Zeug schreiben, weil mein Bruder mir gleich den Laptop wegnimmt, also bis zum nächsten mal und schöne (baldige) Ferien!!

-Yuki ^-^

A Kind of FairytaleWhere stories live. Discover now