Bucky ließ sich am Auto heruntersinken, wischte sich den Schweiß von der Stirn und atmete tief ein. Schwere Arbeit in der Nachmittagshitze. Es gab noch keinen Platz für Bucky in der Hölle, aber dafür kam sie zu ihm. Er verfluchte Wilson auf jede Weise, die ihm in den Kopf kam.
Aber Sam ging es genauso. Er atmete schwer und stützte sich auf der Motorhaube ab, bevor er sich streckte und laut seufzte. Bucky fiel nicht einmal ein schnippischer oder sarkastischer Kommentar ein. Es war schlichtweg zu warm und hinderte sein Gehirn daran, klare Gedanken zu formen. Es fühlte sich, als hätte jemand sein Gehirn erst in einen Mixer gesteckt und dann in einen Whirlpool geworfen.
„Ich hasse dich gerade so sehr, Wilson. Das glaubst du nicht."
„Ich kann's mir vorstellen."
„Wenigstens habt ihr Bescheid gegeben, Jungs. Wenn ihr an einem Hitzschlag auf dem Weg zu mir gestorben wärt, hätte ich mir Vorwürfe gemacht." Jarvis kam aus der Werkstatt und reichte erst Sam und dann ihm ein kaltes Glas Wasser. Bucky leerte es in einem Zug und war sich ziemlich sicher, dass Wasser gerade das beste auf Erden war.
„Da stehen Stühle, setzt euch ruhig. Ich werd mir das wunderbare Ding hier einmal anschauen. Was ist das Problem?"
„Ich bin kein Autoexperte, aber ich würde einmal behaupten, dass es nicht mehr fährt."
Bucky ließ sich auf einen der Stühle im Schatten fallen, legte den Kopf in den Nacken und blendete die restliche Unterhaltung aus. Aus dieser Tortur konnte er mit Sam sicher noch einen besseren Deal aushandeln und wenn nicht, würde er auf die Vorwurf Karte setzen. Immerhin hatte er gerade ein verdammtes Auto durch die brennende Hitze geschoben. Und das mit einem Arm weniger als Sam.
Edwin Jarvis schenkte Sam ein Lächeln und machte sich bei der geöffneten Motorhaube ans Werk, anscheinend hatte er das Problem gefunden. Er arbeitete schon seit gefühlten Ewigkeiten bei Stark und Bucky mochte ihn. Er war stets sehr zuvorkommend, oft etwas unbeholfen und manchmal unerwartet lustig, wovon selbst Jarvis erstaunt war.
Sam setzte sich neben ihn und Bucky war zu erschöpft um ihm zu sagen, dass es noch einen anderen Stuhl gab und er sich nicht direkt neben ihn setzen musste. Wofür hatte sich denn Bucky auf einen der Randstühle gesetzt und nicht in die Mitte. Er hatte jetzt keine Lust auf Auseinandersetzungen. So lustig sie auch waren.
„Zwei Eis und ich darf das Auto ausleihen wenn ich es brauche."
„Deal."
Keine erwartete Ablehnung. Bucky hielt ihm die Hand hin und Sam schlug mehr oder weniger ein. Es war mehr eine erschöpfte Handbewegung in Richtung der seiner, die mit etwas Glück seine Fingerspitzen berührte. Bucky ignorierte das Kribbeln.
„Aber nur, wenn du die alte Dame respektierst. Sie hat ne Menge hinter sich."
„Na uns jedenfalls nicht mehr. Hat sie nen Namen?"
„Keine Ahnung, so weit war ich noch nicht."
Beide schwiegen für eine Weile und beobachteten Jarvis bei seiner Arbeit, in der er richtig aufzugehen schien. Obwohl das Auto in der prallen Hitze stand. Die eigentliche Werkstatt war gerade überfüllt mit Ersatzteilen und zur Hälfte auseinander genommenen Autos.
„Ich hasse den Sommer", murmelte Bucky, sich mit der Handfläche Luft zufächelnd.
„Ich nicht. Ist meine liebste Jahreszeit."
„Psychopath."
Auch hatte Bucky keine Lust auf Diskussionen. Obwohl er schon wissen wollte, wie jemand den Sommer als seine liebste Jahreszeit wählen könnte, wenn Winter und Herbst existierten.
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Summer is a Curse | WinterFalcon
FanfictionBucky hasst den Sommer so sehr wie man eine Jahreszeit nur hassen kann und hat vor, das Haus nur zu verlassen um seine Mutter mit Geld zu unterstützen. Dumm nur, dass Sams Freunde leider alle verreist sind und Bucky direkt neben ihm wohnt. Und Sam...