Das Auto gehörte niemandem den er kannte. Soviel war es sich sicher. Groß, schwarz, unglaublich hässlich. Sams Käfer war nichts gegen diese Monstrosität, die bei Bucky in der Einfahrt stand.
Er fuhr mit den Fingern über den Lack und runzelte die Stirn. Er konnte sich nicht vorstellen, wer sie besuchen sollte. Er hatte seine Mutter vorhin wieder nach Hause kommen sehen und er hoffte nur, dass niemand von ihnen in Schwierigkeiten steckte. Das Auto könnte jemandem von der Regierung gehören, so hässlich es war. Nur ein Weg, es rauszufinden.
Er öffnete die Tür vorsichtig und lauschte nach Stimmen. Sie drangen gedämpft durch die geschlossene Tür zur Küche und dem Wohnzimmer, nicht so dass er Worte verstehen konnte. Er hörte die Stimme seiner Mutter und die andere kam ihm verdächtig bekannt vor.
Er kam nicht drauf, wem sie gehörte.
Es klang nicht, als wäre es ein Streit und seine Mutter klang nicht aufgebracht, also schlich er durch den Flur und öffnete die Tür einen Spalt. Die Stimmen wurden lauter und Bucky wusste auf einmal, wem sie gehörte.
Er ließ die Gummibärchentüte fallen, die ihm der Nachbar in die Hand gedrückt hatte. Er hatte nicht vorgehabt sich bekannt zu geben und es würde alles um einiges schwieriger machen.
Für ein paar Momente vergaß er wie man atmete und er konnte nichts außer zu starren. Es kam ihm vor wie ein absurder Traum. Ein absurder Albtraum, den er seit Jahren versucht hatte zu verhindern. Dass er Realität wurde.
Sein Vater drehte sich mit einem Lächeln auf dem Gesicht zu ihm um. „Hey, James."
„Bucky, dein Vater wollte-"
„NEIN!"
Bucky versuchte seine Atmung unter Kontrolle zu behalten. Versuchte alles um ruhig zu bleiben, seine Emotionen nicht seine Handlungen übernehmen zu lassen.
Egal was seine Mutter wollte, egal wozu sie sein Vater überredet hatte, nichts konnte ihn hier halten. Er musste raus, an die Luft.
Seine Luftröhre zog sich zu, machte ihm die Atmung schwer, seine Hände zitterten.
Sein Eltern sahen ihn an, erwartungsvoll. Sein Vater hatte immer noch dieses Lächeln auf dem Gesicht, dieses unglaublich falsche, aufgesetzte Lächeln, dass andere glauben ließ es wäre real. Bucky kannte ihn zu gut dafür.
Er stolperte rückwärts aus dem Zimmer, knallte die Tür hinter sich zu.
„Bucky!"
„James!"
Es fühlte sich alles wie ein Traum an, als wäre es nicht er der seinen Körper steuerte. Aber irgendwie wusste er was zu tun war.
Hektisch riss er eine große Tasche aus dem Schrank, schleuderte sie auf den Boden und schmiss allerlei Dinge hinein. Er achtete nicht darauf, was genau es war. Klamotten, er riss sie einfach aus den Schubladen und stopfte sie hinein, Handy, Ladekabel. Alles was auf seinem Schreibtisch stand, was machte es für einen Unterschied.
„Bucky!"
Er hörte Fußschritte, in seine Richtung. Er schwang sich ungeschickt die Tasche um, griff noch schnell nach seiner Prothese und stürmte aus dem Zimmer.
Sein Vater stand im Flur.
„James, hör zu-"
Bucky rempelte ihn als einzigen Ausweg an und rannte aus der Tür. Er wusste nicht, ob sein Vater ihm folgte und er war sich nicht sicher, ob er es schaffen würde, zurück zu schauen.
Er schwing sich so schnell es ging auf sein Fahrrad und trat in die Pedale.
Er sah nicht zurück, als er die Straße hinunter fuhr, wohin nahm er nicht wirklich wahr.

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Summer is a Curse | WinterFalcon
FanfictionBucky hasst den Sommer so sehr wie man eine Jahreszeit nur hassen kann und hat vor, das Haus nur zu verlassen um seine Mutter mit Geld zu unterstützen. Dumm nur, dass Sams Freunde leider alle verreist sind und Bucky direkt neben ihm wohnt. Und Sam...