Summer is a Curse | WinterFalcon

XVIII

Es lag irgendwo im Nirgendwo, eine kleine Raststätte versteckt zwischen kahlen Büschen, Kaktus ähnlichem Pflanzen, braunen Flächen und hellen Steinen. Nichts, dass die Sonne daran hinderte auf sie hinunter zu brennen. Dort, wo das Gelände höher wurde, wuchs rein gar nichts mehr, nur steinige Abhänge.

Sie fuhren schnell weiter, den Fahrtwind nutzend um für die fehlende Klimaanlage wett zu machen. Hotel California dröhnte zu voller Lautstärke aus der kleinen Bluetooth Box und sie sangen lauthals mit, ein Lächeln auf beiden Gesichtern gleichermaßen und Bucky war glücklich.

Viel zu heiß, viel zu sehr Sommer, aber das machte ihm ausnahmsweise rein gar nichts aus. Sie wussten nicht wie lange es noch war, bis sie wieder Zivilisation erreichten, noch wo zum Teufel sie überhaupt waren, aber das war egal.

Es gab nur sie und die sich durch das Geröll windende Straße und die Musik, die alles unterlegte. Sie lebten im jetzt und Bucky dachte nicht daran, was morgen sein würde. Er kam sich vor wie in einem Film.

Einsames Auto auf einer einsamen Straße, Lied darüber spielend. Er hoffte nur, dass der Sprit reichte.

AC/DC, Bruce Springsteen, Nirvana, Led Zeppelin, Red Hot Chili Peppers.

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„Fuck, würde ich mal sagen."

Sam wischte sich den Schweiß von der Stirn, klappte die Motorhaube wieder zu und stemmte die Hände auf die Hüften.

„Ich hab keinen Ersatzkanister dabei."

„Sam, soll ich ehrlich sein? Ich hab nichts anderes erwartet."

Bucky hatte seinen Kopf durch das heruntergekurbelte Fenster gestreckt, sich möglichst weit vom heißen Metall des Autos gern haltend. Sam setzte sich wieder neben ihn, knallte frustriert die Fahrertür zu.

„Warum ist der Tank auch so klein?"

„Ich hab gesagt wir sollten ihn auffüllen, aber du meintest das reicht noch."

„Weil die beschissene Anzeige kaputt ist, deshalb."

Sie schwiegen, Bucky legte den Kopf hinten auf der kopfstützenlosen Lehne an und seufzte. „Abschleppdienst?"

„Kein Empfang."

„Shit."

„Jup."

„Stell dir vor, irgendwann fährt dann hier einer mitten im Nirgendwo entlang. Sieht ein Auto, denkt sich, lass mal nachschauen. Schaut rein, liegen da zwei Leichen, komplett durchgebraten."

„Ich bevorzuge Medium. Schön blutig."

„Ich werde es der Sonne ausrichten."

Sam stieg wieder aus, um unruhig hin und her zu laufen, während Bucky ihn dabei beobachtete. Musik dröhnte immer noch aus dem Lautsprecher.

„Ich würde mal behaupten, wir haben zwei Möglichkeiten", meinte Bucky etwas lauter, damit Sam ihn hören konnte.

„Hm, schieben oder warten."

„Ich hab deine Schrottkarre schon einmal durch die brennende Hitze geschoben, Wilson. Das reicht fürs Leben. Warten wir bis jemand vorbei kommt."

„Komm, wir können ja schon mal anfangen. Und falls einer kommt, sieht der das wir Hilfe brauchen."

Bucky zog die Augenbrauen nach oben, überlegte. Er hatte keine Lust seinen Schattenplatz im Auto aufzugeben, aber das klang vielleicht wie ein Plan.

„Oder wir könnten Hilfe holen."

„Macht auch keinen Sinn. Eigentlich genauso wenig wie schieben."