Unausgesprochene Geheimnisse - Adrienne Seanorth (HP FF)

17. Kapitel

Als Charlie und ich Hagrid am nächsten Tag zusammen mit den anderen Monsterjägern, Fred, George, Jessie und Cedric, einen Besuch abstatteten, erzählte dieser uns bei Tee und Felsenkeksen, was nun passieren würde. Nachdem wir am Vortag den Wald verlassen hatten, war Hagrid mit uns hoch ins Schloss gekommen und hatte Dumbledore von den Vorkommnissen berichtet. Der hatte sofort eine Krisensitzung mit allen Lehrern einberufen. Ein Jagdkommando der Ministeriumsabteilung zur Führung und Aufsicht magischer Geschöpfe war angefordert worden und würde bereits in zwei Tagen seinen Dienst aufnehmen. Professor Kesselbrand, Professor Otkins und Hagrid würden sich an der Jagd beteiligen. Somit war der Schrecken hoffentlich bald vorbei und die Katzen wieder in Sicherheit.

Allerdings ging die Jagd nicht so schnell und reibungslos von statten, wie wir alle gehofft hatten. Tagelang war der Grimm unauffindbar. Zwischen dem Lernen für die Prüfungen, die nun bald anstanden, trafen wir sechs uns immer wieder mit Hagrid zum Tee und er berichtete uns von den fruchtlosen Versuchen.

«Das kann ja nicht sein, dass ein Kommando vollständig ausgebildeter Zauberer nicht in der Lage ist, einen Grimm zu finden, wo das Adrienne doch gleich zweimal gelungen ist», sagte Cedric ungehalten.

«Er hat eher mich gefunden, nicht umgekehrt», stellte ich klar.

«Vielleicht solltest du wieder mit in den Wald, dann findet der Grimm dich und Hagrid kann ihn erledigen», überlegte Fred.

«Fred!», empörte sich Charlie, «Du kannst doch nicht wollen, dass eine deiner Freundinnen den Köder spielt!»

«Wir werden keine Schülerin den Köder spielen lassen!», polterte Hagrid gleichzeitig.

Fred biss sich auf die Lippe und damit war das Thema erledigt. Jedenfalls bis wir wieder im Schloss waren. Dort zog Fred mich beiseite. George folgte seinem Bruder wie gewöhnlich und auch Jessie kam interessiert mit.

«Was denn?», fragte ich.

«Nun, wir könnten zusammen versuchen, den Grimm zu fangen», sagte Fred.

Jessie lachte und verdrehte die Augen. «Und wie willst du das schaffen ohne Adrienne in Lebensgefahr zu bringen?

«Liebe Jessie, hast du denn nicht zugehört? Adrienne war nie in Gefahr, weil kein Tierwesen ihr etwas antun würde.»

Georges Augen wurden gross. «Fred, du bist einfach genial.»

Ich zog eine Augenbraue hoch. «Und wie willst du den Grimm fangen?»

Fred grinste. «Gebt mir ein paar Tage Zeit und ich werde den absolut besten, erfolgversprechendsten Grimm-Fang-Plan austüfteln, den es nur gibt.»

Die paar Tage zogen sich. Die Prüfungen standen an und wir mussten uns vollkommen der Stoffwiederholung widmen. Professor McGonagall verteilte uns unsere Prüfungspläne und ich passte meinen Lernplan nochmals an, so dass ich hoffentlich für jede Prüfung optimal vorbereitet war.

Am letzten Tag vor den Prüfungen gelang es den Jägern endlich den Grimm aufzuspüren, doch die Begegnung endete nicht damit, dass das Ungeheuer tot war. Stattdessen wurde Professor Otkins, vom Grimm angefallen und gebissen. Unsere Prüfung in Verteidigung gegen die dunklen Künste wurde verschoben, was meinen Lernplan völlig durcheinanderbrachte. Doch ich hatte nicht viel Zeit, um mir darüber Sorgen zu machen, denn ich musste für den nächsten Tag noch ein letztes Mal Verwandlung und Zaubertränke büffeln, denn mit diesen beiden Prüfungen würde es losgehen.

Insgesamt liefen die Prüfungen recht ordentlich. Ich hatte es geschafft, meine Maus in eine tadellose Streichholzschachtel zu verwandeln, womit die meisten anderen Mühe gehabt hatten und in Zaubertränke hatte Professor Snape sogar anerkennend genickt, als er meinen Trank inspiziert hatte. Nur Astronomie lief nicht sonderlich gut. Während der Prüfung war ich versehentlich gegen mein Teleskop gestossen und hatte es nicht mehr geschafft, es gleich aufzustellen wie zuvor, weshalb meine Sternkarte etwas verzerrt war. Dann waren die Prüfungen und die Lernerei endlich vorbei und wir konnten uns entspannt am Schwarzen See in die Sonne legen und die warmen Sommertage geniessen.