Chapter 12

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Ruhig beobachtete ich die vorbeiziehende Landschaft, während meine Stirn gegen die kühle Fensterscheibe lehnte

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Ruhig beobachtete ich die vorbeiziehende Landschaft, während meine Stirn gegen die kühle Fensterscheibe lehnte. Mittlerweile hatte es angefangen zu regnen und ich lauschte neben dem Motor des Taxis, den Regentropfen, die auf den Fenstern aufprallten. Meine Gedanken waren so durcheinander. Alles war gerade durcheinander. Ich wusste nicht, wie ich das bloß alles sortieren sollte und es schien gerade unmöglich. Ich war so aufgeregt, da ich in wenigen Minuten bei meinen Eltern ankommen würde und meinen Vater sehen würde. Es breitete sich Angst in mir aus, das ich mich nicht zusammen reißen kann und in Tränen ausbrechen würde. Das wollte ich nicht. Ich wollte Stark vor meinem Vater sein.

Das Taxi bremste langsam ab, was mir zu verstehen gab, das wir angekommen waren, denn ich sah auch schon das Haus meiner Eltern. Angespannt nickte ich dem Taxifahrer zu als ich ihm das Geld überreichte und deutete so, das es passte. Ich stieg unmittelbar danach aus und schlenderte die Auffahrt zur Haustür hoch. Nachdem ich die Klingel betätigt hatte, verlagerte ich mehrmals das Gewicht erst auf das linke Bein und dann wieder auf das rechte Bein.
Die Tür öffnete sich und das liebevolle sowie vertrauliche Gesicht meiner Mutter spähte durch die Türspalte. Auf ihrem Gesicht zeichnete sich ein warmes Lächeln ab, was mich dazu verleitete ebenfalls zu lächeln. Ich ging auf sie zu und schloss sie in den Arm. Mein Gesicht vergrub sich in ihren kurzen braunen Haaren, die locker auf ihrer Schulter auflagen. Kurz nahm ich ein leichtes und leises Schluchzen war, weswegen ich sie fester an mich drückte und nicht verhindern konnte, dass ebenfalls eine kleine Träne an meiner Wange hinunterlief.

"Schön, dass du da bist Schätzchen." Sie löste sich wieder von mir, während sie sich ihre etwas feuchten Augen wieder trocken rieb und grinste.

"Ja. Wie gehts dir? Wie gehts Dad?" fragte ich vorsichtig und knabberte vor Anspannung an meiner Unterlippe. Meine Mutter seufzte und strich sich eine kleine Haarsträhne hinters Ohr.

"Heute ist zum Glück einer seiner guten Tage." Ein zaghaftes Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab. "Aber komm erstmal rein."

Sie öffnete weiter die Tür und ich trat hinein. Sofort umzog mich der Duft meiner Eltern. Jedes Mal, wenn ich sie besuchen kam, erinnerte mich der Duft an meine Kindheit, was mich Glücklich machte. Ich hatte wirklich eine tolle Kindheit gehabt und dankte meinen Eltern täglich dafür, das ich so herzlich und liebevoll von ihnen aufgezogen worden bin. Da ich Einzelkind war, hatte ich das Glück die vollste Aufmerksamkeit von ihnen zubekommen. Die jährlichen Weihnachtstage waren als Kind für mich immer das Highlight gewesen, da wir immer ein tolles traditionelles Fest, mit Tee, Keksen Bescherung und leckerem Racletteessen feierten.

"Ich hoffe, du hast Hunger mitgebracht." grinste meine Mutter, als sie meinen Blazer an die Garderobe hing und mit mir ins Esszimmer ging.

"Und wie." lachte ich und streichelte demonstrativ über meinen Bauch. "Durch den Termin heute Morgen, bin ich noch gar nicht dazu gekommen etwas zu essen."

Als ich meinen Vater bereits am Esstisch sitzen sah und er so wie immer lächelnd und munter zu mir herüberblickte, war meine Anspannung schlagartig verflogen und ich war erleichtert, dass es ihm noch einigermaßen gut ging.

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