22: No Men's Land

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Hallo meine Lieben! Ich hoffe das Kapitel gefällt euch :)

Schulanfang. Neue Chemielehrer, neue Physiklehrer, eine Stunde weniger Turnen und dafür eine Stunde mehr Wirtschaft. Ich liebe Schulanfänge. Nicht weil die Fächer anfangs besonders toll ist, sondern weil man frisch ist. Frisch im Kopf und ausgeruht. Man hat neue Schulhefter, neues Schreibmaterial und sieht endlich all seine liebsten Freunde wieder.

Madison rannte mich fast um, als sie mich im Schulflur, am ersten Schultag, entdeckte. Sie war braun gebräunt und ihr blondes Haar war etwas länger geworden.

,,Wie war Südamerika?“, fragte ich lachend und sie erwiderte: ,,Wunderbar!“

,,Und wie wars bei euch? In St. Ives?“

Ich zuckte mit den Schultern. Die restliche Zeit in St. Ives war ganz normal gewesen. Ich hatte mich gesonnt, viel Eis und viel Wassermelone gegessen und habe gebadet und die Band hat fleissig surfen geübt und abends hübsche Mädchen am Strand angesprochen. Ich hatte Bailey wieder ein zwei Male gesehen, seit Finlay’s Unterbrechung aber, war er stets sehr zurückhaltend gewesen und hatte sich nicht weiter mit mir befasst.

,,Nicht schlecht. Angenehm und ruhig“, erwiderte ich lächelnd.

Tatsächlich hatten Finlay und ich kein Wort mehr miteinander gesprochen, seit unserem Gespräch auf meinem Fenstersims. Und mit Jeremy hatte ich mich so vertragen, wie man sich mit einem sehr guten Freund verträgt.

,,Oh da seid ihr ja! Oh mein Gott seid ihr braun geworden!“ Wir drehten uns um und da stürmte schon Chantal auf uns zu. Sie war nicht so braun wie wir. Als Rothaarige wird man nicht braun. Man bekommt höchstens Sonnenbrände. Das sagt Chantal auf jeden Fall immer. Doch zum Glück hatte sie keinen Sonnenbrand.

,,Hast du einen hübschen Thailänder kennen gelernt?“, fragte Madison und umarmte sie fest, genau so wie ich.

Sie zuckte mit den Schultern. ,,Nein. Dafür hab ich eine sehr teure Handyrechnung bekommen…“ Sie grinste vielsagend und wir wussten natürlich was los war: Mitchell.

In den letzten drei Wochen hatte ich Finlay als auch Jeremy nicht mehr gesehen. Jeremy war glaube ich nach Russland gegangen. Verwandtenbesuch mit seiner ganzen Familie und wo Finlay sich die restlichen Ferien rumgetrieben hatte, wusste ich gar nicht mal.

Etwas abseits stand Lucien und betrachtete die braungebräunte Madison ehrfürchtig. Ich lächelte, sagte aber nichts zu Madison, denn sie bemerkte Lucien gar nicht. Wir sprachen eine Weile über jenes und dieses und dann verabschiedete sich Chantal, um meinen Bruder zu suchen. Die zwei waren jetzt offiziell zusammen. Etwas eigenartig war es schon irgendwie aber andererseits war ich ja auch in seinen besten Freund verliebt. Finlay. Aber eben. Wir hatten das Ganze ja beendet. In St. Ives.

Apropos. Er stand ziemlich in der Nähe an seinem Spind und unterhielt sich mit Oliver und William. Er beachtete mich nicht. Klar, wieso sollte er mich beachten. Und eigentlich sollte ich ihn ja auch nicht beachten. Denn wir hatten es beendet. Ja,  beendet! 

Als es zum Unterricht klingelte, verabschiedete ich mich von Madison und ging  in das Klassenzimmer. Lucien setzte sich neben mich und sagte: ,,Na. Wie geht es Madison?" Er wirkte verkrampft und eigentlich konnte ich es noch immer nicht glauben, dass er noch immer nicht über sie hinweg war. 

Ich seufzte und lächelte sanft. ,,Gut. Gut. ", erwiderte ich nur und er nickte energisch. Und dann kam der Mathelehrer ins Zimmer und begann mit dem Unterricht. 

,,Lucien! Nimmst du mich mit dem Auto mit? Mein Fahrrad hat einen Platten!" Nach Schulende stürzte ich den Gang hinab auf der Suche nach meinem Nachbarn. Ich würde es auf keinen Fall mit meinem Fahrrad nach Hause schaffen und Mitchell war längst gegangen. Mit Chantal auf dem Gepäckträger und ich hatte wirklich keine Lust  nach Hause zu Fuss zu gehen.

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