Kapitel⁴

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Jeongin P.OV

Um den Kopf frei zubekommen ging ich in den Wald spazieren. Es war schon dunkel und der Mond stand hoch am Himmel. Nachdem ich zum zweiten Mal mein Englischheft wütend durchs Zimmer geworfen hatte musste ich an die Luft. Spazierengehen beruhigte mich und machte mich müde. Ich sah mich angestrengt um, um herauszufinden, was am Horizont zu erkennen war. Leider hatte ich keine Katzenaugen und war eher ein Maulwurf. Das wurde mir immer zum Verhängnis und wie der Zufall es so wollte, stolperte ich und fiel mit meinem Kopf auf einen Stein. Ich schrie erdrückend auf und hielt mir den schmerzenden Kopf, der stark am bluten war. Ich setzte mich leicht auf, meine Hand auf meine immer noch blutende Wunde drückend und sah mich um. Mist! Wo war ich? Wo geht es zurück in die Stadt? Wo ist ZUHAUSE?! Langsam, aber sicher bekam ich es mit der Angst zu tun, als es dann auch noch blitzte und donnerte, konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich hatte große Angst vor Gewitter, konnte nie schlafen, wenn es draußen gewitterte und draußen sein schon gar nicht! Zitternd, vor Angst, blickte ich mich um. ,,Hallo?! Ist hier jemand?" rief ich in den Wald. Nichts. Keine Geräusche waren zu hören, außer Heuschrecken, Eulen und ein paar Vögel. Als ich hinter mich blickte bekam ich es noch mehr mit der Angst zu tun. In der Ferne konnte ich zwei rote Punkte erkennen. Diese verschwanden ab und zu und tauchten dann wieder auf. Ich hatte das Gefühl, dass sie mich anstarrten, wie Augen und so handelte ich unüberlegt. ,,Hilfe!! Ich hab mir den Kopf gestoßen!" schrie ich schwach in diese Richtung und sah wie die roten Punkte auf mich zu kamen.

Anonym P.O.V

Ich hörte leises Weinen unf ging vorsichtig auf dieses Geräusch zu. Ich konnte unter Menschen leben, wusste aber nicht, warum derjenige weint. Wenn er blutete, konnte es sein, dass ich nicht helfen konnte. Blut machte mich nach wie vor verrückt und ich wollte keinen unschuldigen Menschen töten, der nur Hilfe brauchte, weil er verletzt war.

Immer näher ging ich zu dem Hilfesuchenden. Meine Befürchtung bestätigte sich, als derjenige rief, dass er sich den Kopf gestoßen hatte und Hilfe brauchte. Kurz blieb ich stehen, schloss die Augen und versuchte mich zu beruhigen. Der Wind war heute nicht mein Freund, denn er wehte den Geruch desjenigen in meine Nase und verursachte eine Gänsehaut auf meinem Körper. Jung, nichtmal 20, ungefähr 1.70 groß... Ich verarbeitete den Geruch in meinem Körper und stockte, als mein Bewusstsein etwas flüsterte. "Mate..." hallte es in meinen Ohren und sofort begann ich zu schwitzen. Jeongin hatte sich verletzt und ich konnte ihm nicht helfen. Seine Rufe wurden lauter, ängstlicher und verzweifelter. Es brach mir das Herz und ich wimmerte leise gequält. So sehr wollte ich ihm helfen, sagen das jemand da war und er keine Angst haben brauchte. Doch ich entfernte mich um ihn nicht zu verletzen. Mein gesunder Verstand meldete sich aber und sagte mir, dass er sonst bis morgen früh, wenn die ersten Wanderer kamen keine Hilfe bekommen würde.

Ich sah an den bis gerade eben noch Blitzerleuchtenden Himmel. Nein, ich konnte ihn nicht hier lassen! Es gewitterte und kalt war es auch! Wie ich sah, hatte er nur eine dünne Jacke an und bibberte mit der Lippe. Ihm musste schrecklich kalt sein. So schnell es mir möglich war, ging ich zu ihm und kniete mich hinter ihn. ,,Nicht erschrecken...ich will dir helfen!" sagte ich ruhig und merkte, wie er heftig zusammenzuckte. Ich spürte wie schnell sein Herz schlug und hob ihn sanft hoch, nachdem ich ihm Bescheid gesagt hatte. ,,Mach die Augen zu, sieh mich nicht an! Ich will dir nicht wehtun..." bat ich ihn, was er verwirrt tat und legte seinen Kopf auf meine Brust. Meine Zähne waren aufs äußerste ausgefahren und meine Halsschlagader pochte gegen meinen Hals. Ich hechelte leicht durch die Anstrengung meiner Selbstbeherrschung.

Bei mir angekommen legte ich ihn sofort aufs Sofa und entfernte mich. Ich sah ihm an, dass er was fragen wollte, traute sich aber nicht. Ich hätte auch Angst vor mir. Ich hoffte, dass er unsere Verbundenheit nicht spürte sonst wird es wirklich gefährlich für ihn.

Stray Kids- Mate (Jeongchan)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt