Kapitel¹¹

25 1 0
                                    

Chan P.O.V

,,Ich sollte aufhören, mir etwas einzubilden..." murmelte ich traurig vor mich hin. Mittlerweile war ich wieder zuhause und stocherte in meinem Essen rum, was ich für mich und Jeongin gekocht hatte, immerhin hatte er jetzt seinen Abschluss und das musste man feiern. Jeongin hatte mir schon über zwanzig Nachrichten geschrieben, dass es ihm leid tat und wir das gerne nachholen können.

Ich schreckte hoch, als es an meiner Tür klingelte. Das war seltsam, niemand wusste, wo ich wohnte außer meiner Familie und die kündigen sich vorher immer an. Verwirrt ging ich zur Tür und öffnete diese. Zum Vorschein kam ein verheulter Jeongin, der zu Boden sah. Woher wusste er den Weg zu meinem Haus? ,,Wieso antwortest du nicht auf meine Nachrichten?" fragte er total aufgelöst. ,,Tut mir leid...ich war in Gedanken, aber viel wichtiger ist, woher kennst du den Weg zu meinem Haus?" ,,Er hat es mir gesagt..." murmelte er weiter zum Boden. ,,Wer?" fragte ich komplett verwirrt. ,,Mein Verstand..." Da der Kleine nicht aufhörte zu weinen, nahm ich ihn in den Arm und tröstete ihn. Sofort krallte er sich in mein Shirt und weinte bitterlich. Ich liebte seinen Duft, seine Wärme, seine Ausstrahlung, einfach alles an ihm. 

Mit der Zeit hatte er sich wieder beruhigt und sah mich mit geschwollenen Augen an. Mein Herz brannte unglaublich doll und ich hatte das Gefühl, man würde es mir komplett zerstechen. ,,Möchtest du wieder zu deiner Mama gehen? Ihr habt euch bestimmt viel zu erzählen!" lächelte ich, aber das Lächeln erreichte nicht meine Augen. ,,Du wolltest mir doch alles erklären! Dafür hab ich doch Zeit. Meine Mama hat nichts dagegen! Wegen ihr bin ich hier. Sie hat gesagt, ich soll dir hinterhergehen!" schniefte er immer noch leicht. ,,Du solltest die sechs Wochen bei mir bleiben. Es ist weit aus mehr, als nur Erklärungen geben und Kennenlernen..." Er hörte nicht wirklich zu, da sein Blick in mein Haus glitt und anscheinend etwas sah, denn er riss die Augen auf und stürmte, an mir vorbei, ins Haus. Ich ging schnell hinterher und sah ihn total geschockt auf den Küchentisch starren. Ich hatte ihn zum Feiern gedeckt und darauf standen Rosen und Kerzen. ,,Wieso sagst du mir nicht, dass du was geplant hast?!" fragte er geschockt und fühlte sich anscheinend richtig schlecht, denn er fing wieder an zu weinen. ,,Du hast mich ja nicht zu Ende reden lassen und nachdem du das mit deiner Mama sagtest, konnte ich es nicht mehr!" Er nickte lediglich und starrte in Leere. Da er wieder weinte und es mir das Herz brach, zog ich ihn sanft in meine Arme, wurde aber so gleich wieder von ihm gestoßen. ,,Hab ich dir wehgetan?!" fragte ich sofort panisch und versuchte irgendwelche Verletzungen an seinem Körper zu finden. Er überlegte anscheinend und schüttelte lediglich den Kopf. 

Er nahm sein Handy und tippte etwas darauf rum und ließ es dann wieder in seiner Tasche verschwinden. ,,Meine Mama weiß Bescheid und ich werde die Ferien hierbleiben." lächelte er und ich sah verwirrt zu ihm und dann zu seinem Rucksack. ,,Wie viel ist da jetzt drin?" ,,Für zwei Wochen." Ich nickte und deutete auf den Stuhl, den ich zurückgezogen hatte. Er bedankte sich lächelnd und setzte sich. Wir aßen entspannt, lernten uns besser kennen und lachten viel. Doch leider musste ich auch anfangen ihm alles zu erklären. Er merkte, dass ich unruhig wurde und legte sein Besteck beiseite. ,,Was ist los Chan?" fragte er besorgt und nahm meine Hand sanft. ,,Ich überlege, wie ich anfange..." murmelte ich und da fiel mir etwas ein. ,,Jeongin... glaubst du an das Übernatürliche...?" ,,Seitdem ich dich kenne, wusste ich, dass es nicht nur Menschen auf der Erde gibt ja..." antwortete er entspannt und sah mich weiter an. ,,Ja, das stimmt... oh man, wie sage ich das jetzt am besten? Ich bin ein Vampir...oder eher gesagt, der Bote des Teufels..." Ich erwartete jetzt Gelächter oder der gleichen, aber nichts passierte. Jeongin starrte mich mehr oder weniger ängstlich an und begann zu zittern. ,,Bitte, hab keine Angst vor mir...ich würde dir nie etwas tun.." hauchte ich und versuchte ihn zu beruhigen. Er nickte leicht. ,,Ich bin keine 19 Jahre alt...sondern 139 Jahre alt...ich bin 1881 geboren." Ich sah in seine Augen und merkte, wie er sich mir immer mehr hingab. Mutter hatte erzählt, dass der Partner dich akzeptierte, wenn du ehrlich zu ihm sein würdest und dich niemals verstellst. Auf einmal riss er die Augen auf. ,,M..M..Mate?" murmelte er eher für sich, doch ich verstand es sofort. Das konnte noch heiter werden...

Stray Kids- Mate (Jeongchan)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt