Kapitel⁸

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Chan P.O.V

Mit einer schwarzen Rose stand ich da, beschützte mein Ein und Alles vor der dunklen Nacht. Er hatte Angst, obwohl er wusste, dass ich es war. Verständlich, da ich immer noch sehr fremd für ihn war. Sein Körper sagte zwar, dass er mir vertrauen konnte, aber sein Kopf riet ihm davon ab, mir zu vertrauen. Ich hatte etwas an mir, was seinen Geist fürchten ließ. Ob dies nun mein Aussehen war, meine Gestalt oder mein Wesen, das wusste ich nicht. Wahrscheinlich alles davon. 

Meine roten Augen stachen in der Dunkelheit nur so hervor und ließen meinen Schatz nur so vor Angst erzittern. Leider fühlte sich sein Körper zu mir hingezogen, aber sein jugendlicher Geist wehrte sich, so gut es ging, dagegen. Ich konnte mich irren, aber ich merkte, wie er sich mir langsam hingab, wenn auch unfreiwillig.

Mein Weg führte mich zu seinem Haus. Dort angekommen sah ich, dass alle Rollos unten waren und auch die Tür war verschlossen. Alles war abgedunkelt und so entschied ich mich um das Haus zu laufen und nach einem offenem Fenster zu gucken. Das Fenster im obersten Stock war offen, doch ich zögerte. Sollte ich es wagen? Nicht, dass sich der Kleine zu Tode erschreckte, wenn er mich plötzlich in seinem Haus sehen würde. Lange grübelte ich und entschloss mich hochzuklettern. Ich sprang leise in sein Zimmer und sah ihn in seinem Bett liegen und zittern. 

,,Wieso fühle ich mich zu ihm hingezogen..?" vernahm ich seine zitternde Stimme. Weil ich dich mit meinem Willen, als deinen Mate, in irgendeiner Weise dazu zwinge. Beantwortete ich seine Frage in meinem Kopf. Langsam ging ich zu ihm und hielt meine Hand vor seine Augen. Sofort spannte er sich an und zitterte stärker.

,,Psht Kleiner. Ich bin es, Chan!" hauchte ich. ,,Du hast in meine Augen geguckt, als du dich vorhin umgedreht hast, stimmt's?" Er nickte nur. Das war nicht gut. ,,Ich weiß nicht, was mit meinem Körper los ist! Als ich dich gesehen habe, hatte ich solche Angst, aber gleichzeitig wollte ich, dass du mich in deine starken Arme ziehst und beschützt." Das hatte ich befürchtet. Er blockte unsere Partnerschaft ab, zwar unbewusst, aber er tat es. 

,,Soll ich dich erstmal in Ruhe lassen...?" ,,J-Ja...nein!...Ich weiß es nicht!" weinte er verzweifelt. Das war vorherzusehen, wenn ich mich eher zeigte, als geplant. Er tat mir so unglaublich leid. Es war alles meine Schuld! Ich hätte mich ihm niemals nähern dürfen, aber mein Körper sehnte sich nach ihm und trieb mich damit in den Wahnsinn. ,,Darf ich dich bitte ansehen? Deine Augen beruhigen mich..." Ich stockte. ,,Du bekommst doch immer Angst, wenn du mich ansiehst.." hauchte ich. Er nahm meine Hand sanft von seinen Augen und sah tief in meine. Wie hypnotisiert starrte er stundenlang in meine Augen und seine Wangen wurden von Minute zu Minute immer röter, aber er atmete ruhiger. Meine kalte Hand lag auf seiner warmen Wange und mit der Zeit wurde er immer ruhiger. Mein Herz hämmerte gegen meine Brust und mein Verstand schrie, dass ich ihn zu meinem machen sollte, aber das war viel zu früh.

Ich hob die Rose vom Boden auf und gab sie ihm. ,,Du hast noch eine Frage offen für heute." lächelte ich und sah ihn weiter an. ,,Wieso bist du so anziehend..?" hauchte er immernoch total hypnotisiert. Ich glaube er wusste nicht, was er da sagte, aber ich musste schmunzeln. ,,Weil Gott meinte, dass wir füreinander bestimmt sein sollen." Er hatte ein riesiges Fragezeichen auf dem Kopf, was ich mehr als amüsant fand, zeigte es aber nicht. 

Ich stand auf, stellte die Rose zu den anderen in die Vase und ging zum Fenster. Ich wollte gerade schon springen, wurde aber von einer kleinen Hand aufgehalten. ,,Geh nicht..wenn du gehst, bin ich ganz alleine." murmelte er und krallte sich von hinten an mich. Er war so verwirrt, hatte Angst, aber fühlte sich so sicher bei mir, dass er nicht merkte, dass er in großer Gefahr war. Ich spannte mich an und atmete seinen süßen Duft ein. Sofort wurden meine Augen schwarz und ich krampfte zusammen. ,,Jeongin..lass bitte los..! Du weißt nicht, in was für einer Gefahr du dich gerade befindest!" japste ich und versuchte ruhig zu bleiben. Das letzte, was ich wollte, war meinen kleinen Schatz zu verletzen. Er hatte sowas nicht verdient, da er gar nicht wusste, was hier überhaupt passiert. ,,Gefahr?" murmelte er unbeeindruckt in meinen Pullover und ich nickte schnell, aber er ließ mich nicht los. ,,Ich hab dir schonmal gesagt, dass ich ein Monster bin!" Ich stieß ihn von mir, anscheinend etwas zu fest, denn er landete unsanft auf dem Boden und sah mich verletzt an. Es brach mir mein Herz ihn so traurig zu sehen, aber ich konnte ihn noch nicht zu meinem machen. ,,Was hab ich dir getan?" hauchte er und schluchzte auf. Oh nein! Nicht weinen...

Innerlich raufte ich mir die Haare, dass er wegen mir weinte, sprengte mein Herz in Millionen kleine Teile. ,,Nichts! Ich will dir nur nicht wehtun!" ,,Das tust du aber, in dem du mich wegstößt!" konterte er sofort. ,,Ich weiß, dass du kein Mensch bist und es ist mir egal! Ich fühle mich bei dir wohl und beschützt. Du bist der erste, der mich zu akzeptieren scheint..." wurde er zum Ende hin immer leiser. Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte und überlegte sehr lange, handelte aber total verkehrt, wie ich im Nachhinein merkte. Ich flüchtete durch das Fenster und rannte weg, weg von meinen Sorgen, weg von meinen Problemen, weg von meiner Liebe... weg von Jeongin. Ich hörte ihn verzweifelt nach mir schreien, er war schrecklich am weinen, wollte mir sogar hinterherrennen, aber ich war zu schnell. Ich rannte zurück in den Wald und versuchte den Kopf frei zu bekommen. Es tut mir leid Jeongin.

Stray Kids- Mate (Jeongchan)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt