Kapitel³

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Jeongin P.O.V

Ich schmiss das Gerät mit dem offenen Chat aufs Bett und ging einige Schritte zurück. Ich begann zu zittern. Woher hatte er meine Nummer? Was wollte er von mir? Was hatte ich ihm getan? Waren es wirklich Felix und Hyunjin? Würden sie soweit gehen? Meine Augen füllten sich langsam, aber sicher mit heißen Tränen vor Angst. Warum immer ich? Wieso musste ich mich immer ärgern lassen? Wovor hab ich solche Angst? Vor den Beleidigungen? Nein, die blendete ich mittlerweile komplett aus. Die Schläge? Nein, ich spürte mittlerweile meinen kompletten Körper nicht mehr.. Das mich irgendwann niemamd mehr akzeptiert? Ich hatte nie wirklich Freunde, weil ich "anders" war. Seungmin war und blieb mein einziger Freund, also wovor hatte ich Angst? Die Tränen, die bis eben noch in meinen Augen glitzerten liefen nun meine roten Wangen runter. Ich wollte akzeptiert werden. Ich wollte Freunde, keine Ablehnung mehr, weil ich schlau war.

Ich nahm mein Handy vom Bett und schrieb ihm zittrig zurück

Wer bist du?  Was möchtest du von mir?
16.22 Uhr

Keine zwei Minuten später schrieb er schon zurück. Ich starrte gespannt auf das Display vor mir und wartete, dass dich das "schreibt..." in ein "online" umänderte.

Das kann ich dir noch nicht sagen, warte bitte noch...bald..
16.25 Uhr

Sah ich als Antwort von ihm. Wieso? Was? Ich drehte mich erschrocken um, als das Fenster zuschlägt. Sofort wurde meine Angst größer. ,,Was war das?" murmelte ich mit bebender Unterlippe und krallte meine Fingernägel in mein Handy.

Anonym

Seufzend saß ich auf dem gegenüberliegenden Dach und beobachtete den Kleinen. Er hatte Angst, panische Angst. Ich hätte mich nie zeigen dürfen, jetzt hatte ich ihn verschreckt. Er dachte jetzt es wären Felix und Hyunjin, die ihm einen Streich spielten. Ich musste ihn aber beschützen vor diesem Schlägertypen. Niemand griff mein Eigentum an! Ich musste ihn im Stillen beschützen. Er durfte mich nicht angucken..mit diesen Gefühlen könnte er alleine nie fertig werden. Bald wirst du bei mir sein. Ich werde dich beschützen, lieben und nie wieder loslassen.

Ich sah wie er immer unruhiger wurde, weil ich es auch wurde. Der Kleine hat wirklich große Angst, aber vor was? Vor der Situation? Vor Hyunjin und Felix, oder doch vor mir? Ich sah auf mein Handy und schluckte, als ich die Nachricht von ihm las.

Lass mich bitte in Ruhe! Tue mir nichts! Ich mach alles, was du willst...
16.36 Uhr

Sofort fühlte ich mich schlecht. Ich wollte ihm keine Angst einjagen und das musste ich ihm auch sagen, aber warum konnte ich ihm nicht sagen. Er würde nur noch mehr Angst bekommen.

Ich tue dir nichts.. ich beschütze dich!
16.37 Uhr

Danach packte ich mein Handy weg. Ich stand vom Dach auf und sprang zum nächsten. Immer weiter entfernte ich mich von der Stadt, um in den Wald zu gelangen. Ich hatte mich an das Menschenleben gewöhnt. Ich lebte an der Stadt, schlief nachts und aß ab und zu Menschenessen, was ich aber nie gedacht hätte, dass mein Mate ein Mensch war. Und der Fakt, dass ich ihn egoistisch an mich reißen musste machte mich genauso fertig. Seine Eltern würden ihn suchen, schrecklich vermissen und vielleicht nie wieder sehen. Das hätte ich nie gewollt, aber "leben" wollte ich auch. Ich weiß..egoistisch..

In meinem Haus angekommen zog ich mich um und bereitete mich auf die Jagd vor. Ich lebe von Tierblut, sauge keine Menschen aus und das spüre ich wirklich. Ich bin oft träge, schlapp, müde, muss öfter jagen und werde schnell launisch. Dadurch, dass ich mich für diese Lebensweise entschieden hatte, hatte ich kein schlechtes Gewissen. Ja, ich töte Tiere um zu überleben, aber das machen die Menschen auch. Ich zog mich schwarz an, trank meine letzte Notration und machte mich auf den Weg ins Waldinnere. Mein gutes Gehör, meine scharfen Zähne und meine Schnelligkeit waren perfekt für die Jagd. Ich höre Rehe, die drei Kilometer entfernt sind, bin bis zu 100 km/h schnell und meine Augen sehen alles scharf in der Dunkelheit. Ich roch auf einmal einen mehr als süßen Duft und ich wusste, dass das kein Tier war. Es war ein Mensch. Ich wunderte mich, was ein Mensch um diese Uhrzeit im Wald machte und versuchte herauszufinden wo er war, wie weit er entfernt war und wie alt er war. Er zog mich magisch an...

Stray Kids- Mate (Jeongchan)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt