Kuss

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💫💫💫Einen schönen Samstag für euch. Hier ist der Bonus für 300 Sterne und der für 1000 Reads kommt dann morgen. Danke für eure Unterstützung und ich danke jedem Einzelnen, der meine Storys liest💫💫💫

Sanft streichelt er immer wieder meine Hand und ich schließe die Augen. "Hattest du schon viele Beziehungen?" fragt er plötzlich und ich lasse meine Augen zu, um ihn nicht ansehen zu müssen. "Nein, noch nie." Alec setzt sich auf. "Noch nie? Aber du hast Erfahrungen gemacht oder?" Ich schüttel den Kopf. "Oh. Aber das eben war nicht dein erster Kuss oder doch?" fragt er tonlos. Nun sehe ich ihn doch an. "Natürlich habe ich schon mal jemanden geküsst." sage ich beleidigt. "Nur noch nie so richtig." Er starrt mich an. "Wieso?"

"Was meinst du mit wieso?" Ich weiß, dass ich zickig klinge. "Entschuldige. Ich meinte, wieso du noch nie jemanden hattest. Sieh dich an. Du siehst gut aus, die Jungs rennen dir doch bestimmt die Tür ein." Er klingt fassungslos und ich muss lachen. "Naja, ich bin eben anders. Meine Mutter hat mir beigebracht, all die Erfahrungen nur mit jemandem zu teilen, der es auch wert ist. Jemand, bei dem mein Herz höher schlägt und der mir den Atem raubt."

Nachdenklich sieht er mich an. Dann beugt er sich zu mir. "Darf ich noch mal?" fragt er leise und ich nicke. Ich kann es kaum erwarten, seine weichen Lippen wieder zu spüren. Erwartungsvoll schließe ich die Augen und seufze leise, als er mich küsst. Wieder macht er es langsam und vorsichtig, aber ich zucke zusammen, als ich plötzlich seine Zunge spüre, die an meine Unterlippe stösst. Mein Mund öffnet sich wie von selbst und empfängt seine Zunge mit meiner. Sie umspielen sich und in mir spielt alles verrückt. Als er sich wieder zurück zieht, bin ich enttäuscht. Zärtlich drückt er noch einmal seinen Mund auf meinen.

"Ich glaube, du solltest jetzt gehen." rutscht es mir heraus und er beisst sich kurz auf die Unterlippe. "Ok." antwortet er schlicht und steht auf. "Gute Nacht Magnus und danke für deine Hilfe."  Ohne mich noch einmal anzusehen, geht er wieder rein und kurz darauf höre ich die Haustür zuschlagen.

Im gleichen Moment schlage ich mir mit der flachen Hand vor die Stirn. Wie konnte das passieren? Gerade einmal vor einem Tag habe ich meiner besten Freundin das Versprechen gegeben nichts mit ihrem großen Bruder anzufangen und heute stehe ich auf meiner Dachterrasse und knutsche mit genau diesem herum. Alec ist etwas ganz Besonderes und er ruft Gefühle in mir hervor, die noch nie da waren, aber ich kann das nicht zu lassen. Izzy ist meine Familie, meine Vertraute, meine beste Freundin. Ich habe noch nie ein Versprechen gebrochen und ich schwöre mir selbst, dass das auch ab jetzt nie wieder passieren wird.

Nach einem letzten Blick in die Sterne, stehe ich auf und gehe wieder in mein Bett. Noch lange liege ich wach und denke an Alec. Immer wieder denke ich an seine weichen Lippen und irgendwann schlafe ich schließlich ein.

Am nächsten Morgen frage ich mich, ob ich alles nur geträumt habe, aber mit einem Blick auf mein Handy, stelle ich fest, das es Realität war. Ich habe fünf Anrufe in Abwesenheit von Izzy und mehrere Nachrichten, in denen sie mich bittet, mich zu melden und sich entschuldigt.
Seufzend krabbel ich aus dem Bett und ziehe mir eine Jogginghose an, um in die Küche zu gehen. Dort mache ich mir einen Kaffee und fühle mich anders als sonst. Grübelnd setze ich mich mit meiner Tasse an die Theke. Was ist nur los mit mir?

Irgendwann rufe ich Izzy an. "Mags? Ich bin so froh, das du endlich anrufst." sagt sie und ich verziehe das Gesicht. "Wieder nüchtern?" frage ich und sie seufzt. "Ja. Entschuldige bitte. Können wir uns sehen?" Der Gedanke Alec zu begegnen, macht mich ganz kribbelig. "Kommst du zu mir?" frage ich. "Komm du zu mir bitte. Ich bin nicht in der Lage Auto zu fahren. Bitte." bettelt sie und schließlich willige ich ein.
Damit Alec nicht meint, ich schmeisse mich für ihn in Schale, ziehe ich nach dem duschen eine Jeans und einen schlichten Pullover an. Kurz kämme ich meine Haare und verzichte heute auf Schmuck und auch darauf, meine Augen zu umranden.
Dann fahre ich zum Haus der Lightwoods und je näher ich komme, desto schneller schlägt mein Herz.

Zögerlich drücke ich auf die Klingel und warte, dass jemand öffnet und ich bete innerlich, dass es nicht Alec ist. Meine Gebete werden nicht erhöht, denn als die Tür schließlich geöffnet wird, ist es kein geringerer als Alec. "Hi." sagt er und leckt sich kurz über die Lippen. Wie gebannt starre ich darauf und muss mich selbst zur Ordnung rufen. "Hi. Wo ist die Schnapsleiche?" frage ich locker und er zeigt sein unwiderstehliches Grinsen. "Oben. Sei schön leise, sie hat Kopfschmerzen." Ich will an ihm vorbei gehen, aber er hält mich am Arm fest. Fragend sehe ich ihn an und will auf keinen Fall zeigen, wie wahnsinnig mich diese Berührung macht.

"Hast du es dir überlegt?" fragt er und ich bin verwirrt. "Was überlegt?" frage ich zurück und er lächelt nervös. "Das mit dem Date." Ich sehe ihn an, würde ihn so gerne küssen und an mich ziehen aber stattdessen schüttel ich den Kopf. "Ich kann nicht mit dir ausgehen Alexander. " Enttäuscht sieht er mich an. "Ok." flüstert er und es zerreisst mich fast, ihn so zu sehen. "Entschuldige bitte." schiebt er hinterher. "Wofür entschuldigst du dich?" Eigentlich will ich die Antwort nicht hören, denn ich habe eine Ahnung, was jetzt kommt.

"Dafür, dass ich davon ausgegangen bin, du magst mich auch und das ich dich einfach geküsst habe. Kommt nicht mehr vor." Seine Stimme klingt heiser und dann lässt er mich los und dreht sich um und eilt die Treppen nach oben. Gerne wäre ich ihm hinterher, um ihm zu sagen, wie sehr ich ihn mag und das er mich immer wieder küssen darf, aber ich denke wieder an Izzy und mein Versprechen und beisse mir hart auf die Unterlippe. Dann gehe ich langsam die Stufen in Izzys Zimmer hoch und atme noch mal tief ein und aus, bevor ich die Tür aufstosse, mit einem breiten Lächeln auf meinen Lippen.

Hidden KissesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt