57. Gedankenwirbel

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"Jetzt aber musst du versuchen mehrere Pfeile nutzlos zu machen

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"Jetzt aber musst du versuchen mehrere Pfeile nutzlos zu machen. Das natürlich im gleichen Moment."

Lustlos starrte ich sie an, aber sie wollte keine Widerrede hören, weshalb ich meinen Protest mürrisch runter schluckte.

Wie wollte sie eigentlich mehrere Pfeile auf mich schießen lassen? Bräuchten wir dann nicht noch mehr Bogenschützen?

Meine Frage wurde schon im nächsten Moment beantwortet, indem mehrere Elben zum großen Platz traten und neben Galadriel zu Stehen kamen. Wenn ich mich nicht verzählt hatte, waren es genau 14 Elben und wenn man Legolas dazu zählte, waren es insgesamt 15.

Ich musterte die Neuen und stellte fest, dass sie alle wie Legolas, jeweils einen Bogen und einen Köcher auf dem Rücken trugen.

Heißt also, dass alle 15 Bogenschützen die besagte Mehrzahl an Pfeilen bildeten, die ich vernichten sollte.

Na ganz toll...jetzt werden mir sogar noch mehr beim Versagen zu sehen. Sag mal, macht sie das eigentlich extra?

Ich seufzte und schüttelte meine Gedanken ab, denn gleich hieß es für mich Konzentration und das ohne wenn und aber. Damit meinte ich so viel wie Mund halten und die besagte Aufgabe ausführen.

"Ich habe dir zwar schon die Aufgabe geschildert, Asalia. Aber nun werde ich es jetzt nochmal für alle erklären, damit sich jeder bei seiner Aufgabe sicher ist."

Es nickten alle bei ihren Worten, als sie ihren Blick an jedem von uns schweifen ließ, dann ging es auch schon weiter.

"Alle Bogenschützen werden Pfeile auf Asalia schießen. Sie aber wird wiederrum mit ihren Kräften eure Pfeile zu Staub zerfallen lassen und vergiss nicht, Asalia, dass alles gleichzeitig geschehen muss."

Ich nickte knapp, um ihr zu zeigen, dass ich sie verstanden hatte.

"Dies gilt als Übung für Asalia und ich warne euch vor, dass es etwas dauern könnte, bis sie es gemeistert hat."

Daraufhin schnaubte ich empört, was sie gekonnt ignorierte.

"Ach, macht euch keine Sorgen darüber, dass ihr sie damit verletzten könntet." fügte sie auf die etwas unsicheren Blicke der neu dazu gekommenen Elben hinzu, die nach ihren Worten erleichtert zu sein schienen.

Dann stellten sie sich in eine Reihe auf und schon nach wenigen Minuten gab Galadriel das Komando frei. Die Pfeile rasten auf mich zu und ich versuchte mich mal wieder auf meine Vorstellung und meinen Kräften zu verlassen. Gleichzeitig bildeten sich 15 kleine Feuerflammen, die sofort auf die einzelnen Pfeile rasten und diese für kurz brennen ließ, um im nächsten Moment zu Staub zu zerfallen, der von der sanften Brise davon getragen wurde.

Die Elben, die neu dazu gestoßen waren, staunten nicht schlecht über meine Kunst und es ging ein leises Gemurmel unter ihnen durch.

"Du hast endlich durch deine Kräfte geblickt." meinte Galadriel mit einem Lächeln auf den Lippen, woraufhin ich die Stirn runzelte.

Worauf wollte sie denn bitteschön hinaus?

"Was ich damit sagen möchte, ist, dass du dich heute gut geschlagen hast und nun mehr über das Leiten deiner Kräfte Bescheid weißt. Hiermit beende ich das Training, denn wir haben es mittlerweile schon Nachmittags."

"Also vielen Dank, für's Mitmachen." bedankte sie sich noch an die Elben, die mit einem knappen Nicken an Galadriel auch schon wieder verschwanden.

"Wir sehen uns dann morgen in der selben Zeit wie heute auf dem Trainingsplatz." verabschiedte sie sich von uns und verließ anschließend den Platz. 

__

Mit jedem Tag der verging, rückte der Krieg näher und mit jedem Tag wuchs meine Angst. Ich fühlte mich einfach nicht bereit dazu, werde es vielleicht auch nie sein. Denn ich hatte bis jetzt noch nie bei einer Schlacht dabei sein dürfen und konnte mir kein bisschen vorstellen wie sowas aussah oder was es überhaupt bedeutete Krieg zu führen.

Und eigentlich hatte ich mir nie wirklich vorgestellt in den Krieg zu ziehen und dabei noch eine zu große Rolle zu spielen. Außerdem war mir nicht wirklich bewusst wie stark Lalriel überhaupt war und ob ihre Kraft nicht vielleicht mit jedem Tag ins unermessliche stieg. Ob ich vielleicht überhaupt eine Chance gegen sie hätte und somit der Frieden wieder in Mittelerde einkehren konnte.

Natürlich war mir bewusst, dass ich jeden Tag mehr an Erfahrung und Stärke durch das Training mit Galadriel und Legolas gewann. Trotzdem machte ich mir Sorgen, obwohl ich es eigentlich besser wusste. Selbst Galadriel vermied es mir zu viel darüber nachzudenken, da sonst am Ende alles hart erarbeitete aus meinem Gedächtnis verpuffte.

Natürlich versuchte ich immer wieder auf's Neue meine Gedanken in diese Richtung zu bremsen, aber wie sollte ich das denn bitte kontrollieren können?

Die einzige Methode wie ich vor meinen eigenen Gedanken entfliehen konnte, war im Schlaf, denn dort konnten solche Gedanken überhaupt nicht zu Wort kommen. Nur da konnte ich mich wirklich frei fühlen, die Wirklichkeit für einen Moment vergessen und träumen. Über Dinge träumen, die rein positiv waren und nichts von der negativen Blase hatte, die mich immer einzuhüllen schien. Beim Träumen konnte ich einfach all den Problemen entfliehen, die wie die Pest an mir klebten. Entspannen konnte ich in meiner Welt sofort und all meine Sorgen waren wie vergessen.

Ich seufzte und hörte auf weiter über so etwas nachzudenken, denn ehrlich gesagt, hatte ich keine Kraft mehr dazu meine Gedanken zu spinnen. Ich war nämlich seit dem wir mit dem Training begonnen hatten einfach nur erschöpft.

Es war immer so anstrengend, vorallem weil wir fast pausenlos durchtrainierten. Das beanspruchte meine Kraft mächtig, aber so lernte ich auch stärker zu werden und so lange Attacken ausführen zu können, dass ich nicht einmal vor Überanstrengung mein Gleichgewicht verlor oder ganz und gar ohnmächtig wurde. Was natürlich ein klarer Vorteil war.

Und weil ich auch viele praktische Attacken lernte, die trotzdem einen Überraschungseffekt lieferten, brachte es nur noch einen größeren Vorteil hervor. Auch wenn es Attacken gab, die etwas aufwendiger waren, erzielten sie trotzdem einen sehr guten Effekt, der sich bei der Anstrengung definitiv auszahlte.

Mittlerweile hatte ich das Training für einen weiteren Tag absolviert, weshalb ich nun ohne ein wirkliches Ziel durch die Gänge des Palastes irrte.

Ich war zwar erschöpft, konnte aber kein Auge zu drücken. Das lag einfach daran, dass draußen noch die Sonne schien und noch kein Stück Dunkelheit den Himmel bemalte. Wenn die Helligkeit noch draußen herrschte, brauchte ich einfach viel länger zum Einschlafen, egal wie müde ich war. Und wenn ich dann im Bett lag, kreisten meine Gedanken wie ein Wirbelwind und genau das wollte ich eher vermeiden.

Ich seufzte und wusste mir einfach nicht zu helfen, bis mir ein Ziel für heute einfiel. Denn der war zu Sialah zu gehen.

Die Altelbischen Kräfte Asalias||Legolas FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt