68. Unerwarteter Angriff

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Ich sprang gefühlt aus meinem Schlaf auf, als ich laute Rufe hörte, die von unseren Kriegern kamen

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Ich sprang gefühlt aus meinem Schlaf auf, als ich laute Rufe hörte, die von unseren Kriegern kamen. Welche riefen auf Sindarin herum, andere auf zwergisch oder in der Sprache der Menschen. Aber es waren immer dieselben Warnungen, die mich vor Entsetzen erstarren ließen. Ich schüttelte schnell meinen Kopf, legte meine Waffen an und ließ nicht lange auf das Chaos warten, dass draußen tobte.

Alle liefen wie die Irren durchs Lager, nur um immer dieselben Worte zu rufen, die mich aus meinen Schlaf gerissen hatten. Auch wenn es noch dunkel war, sah ich die Furcht in ihren Gesichtern und weiß, dass sie warten. Die Armee von Lalriel. Bereit zu kämpfen, wo wir es nicht sind.

Ich bahne mir ein Weg durch die Menge und halte Ausschau nach mir bekannten Gesichtern. Doch es ist zwecklos. Frustiert seufze ich auf, denke gleichzeitig an Roar, Vater, Aragorn, Sialah, Eira und Legolas. Wo sind sie alle nur?

Gerade als ich weitergehen möchte, legt sich eine Hand auf meine Schulter, die ein wohliges Kribbeln in meiner Margengrube auslöst. "Legolas.", flüstere ich und drehe mich zu meinem Geliebten um. "Den Vallern sei Dank, dass ich dich gefunden habe!", sagt er und zieht mich in eine innige Umarmung, die ich nur erwidern kann.

"Wo sind die anderen?" Abrupt löst er sich von mir. "Sie sind auf dem Schlachtfeld. Alle versammeln sich dort." Er schluckt, als ob er sich vor dem Krieg fürchten würde und schaut mir in die Augen. "Du musst mir versprechen in meiner Nähe zu bleiben, meril nîn.", flüstert er und in seinen Augen steht die Angst geschrieben, mich zu verlieren. "Legolas...du weißt, dass ich sowas nicht versprechen kann...Ich-"

"Dann versuche es wenigsten. Bitte.", fällt er mir ins Wort und schaut mich flehend an. In seinem Blick liegt so viel Schmerz und Liebe zugleich, dass ich gegen die kommenden Tränen kämpfen muss. Unwillkürlich nicke ich, unfähig noch ein weiteres Wort herauszubringen, als er mich plötzlich in seine Arme zieht. Umso mehr schmerzt es, das ich mein Versprechen vielleicht nicht halten kann. Ich höre wie ein leises Schluchzen seine Kehle verlässt und drücke ihn fest an mich. "Le melin, meril nîn." (Ich liebe dich, meine Rose)

"Sag mir nicht, dass du dich gerade von mir verabschiedest.", flüstere ich und kann die Tränen nicht mehr zurückhalten. Er schüttelt den Kopf an meiner Schulter. "Das könnte ich niemals. Ich will nur...das du es weißt, falls etwas passieren sollte." Ich schließe meine Augen. "Le melin yando, lass nîn." (Ich liebe dich auch, mein Blatt)

Wir verharren noch paar Minuten in dieser Umarmung, als der Tumult um uns leiser wird und wir uns langsam voneinander lösen. Gemeinsam gehen wir über die Gebirgskette und ich erstarre, als ich die Armeen sehe, die sich gegenüber stehen. Eine größer als die andere. Nur war es nicht unsere, die das Schlachtfeld überragte. Mein Herz hämmerte gegen die Brust und ich konnte den Blick nicht von Lalriels Armee abwenden. So viele abscheuliche Kreaturen standen bis an den Zähnen bewaffnet dort unten und ich konnte ihr gröllen nach Blut und Tod deutlich bis hier oben hören. Ich schluckte und fragte mich abermals wie wir das jemals schaffen sollten. Plötzlich aber umfing mich Wärme und der feste Druck auf meiner Hand, zeigte mir, das ich nicht alleine war.

"Schau mich an, Asalia.", drang Legolas Stimme zu mir auf und meine Augen fanden sofort die seinen. "Wir stehen das gemeinsam durch. Okay? Du bist nicht allein und ich werde dich erst recht nicht im Stich lassen." Währenddessen drückte er meine Hand umso fester, um seinen Worten die gewünschte Wirkung zu verleihen. Meine Augen wurden feucht. Wie hatte ich nur bitte diesen wundervollen Mann hier vor mir verdient? Eigentlich gar nicht, denn ich hatte nur Probleme eingehandelt. Und dennoch stand er hier und hielt meine Hand fest, als wäre ich das Einzige, wofür es sich zu kämpfen lohnte. Mit einem erstickten Laut fiel ich ihm um den Hals. Nicht weil mich seine Worte bekräftigt hatten und ich zu Tränen gerührt war, sondern nicht wollte das er den Schmerz in meinen Augen sah, den mir sein Blick eingehandelt hatte.

Wir lösten uns aber schnell wieder, als uns bewusst wurde, das wir Zeit schindeten. Da unten wartete ein Krieg auf uns und wir versuchten diesen Moment - unseren Moment - weiterhin in die Länge zu ziehen, als ob unsere Pflicht nicht von Nöten war.

Gerade wollte ich mich wieder in Bewegung setzen, als mich Legolas plötzlich an der Taille packt und seine Lippen auf meine presst. Es liegt so viel Verzweiflung, Angst und Liebe in diesem Kuss und ich stocke kurz, bevor ich sein Gesicht umfasse und den Kuss erwidere. Hitze steigt in mir hoch und ich kann gar nicht anders als meine Lippen nur noch fester auf seinen Mund zu drücken. Ich kann ein leises Stöhnen von Legolas vernehmen und lasse meine Hände in seine Haare gleiten. "Asalia...", kommt es warnend von Legolas, aber ich bin so berauscht von diesem Gefühl, dass ich nicht aufhören kann. Meine Finger wandern zu seinem Nacken und berühren seine nackte Haut, die Legolas Schultern beben lässt. Gerade will ich ihn fragen, warum er gegen sein Verlangen ankämpft, als plötzlich die laute und feste Stimme von Lalriel ertönt und alle Geräusche verstummen lässt.

Ich reiße mich von Legolas los und kann noch seine besorgte Miene sehen, als ich mich komplett von ihm abwende. Panik steigt in mir hoch, als ich merke, wo wir uns eigentlich befinden. Wie konnte ich nur so dämlich sein und mich von meinen Gefühlen lenken lassen? Wir befinden uns über einem Schlachtfeld verflucht nochmal! Ich wirbele herum und muss schlucken, als ich die dunkle Herrin auf einem schwarzen Wolf erblicke. Ein graues Kampfkleid mit aufwendigen Verzierungen in schwarz, bedeckt ihren Körper und an ihrer Seite hängt ein Schwert dessen Griff wie ein Kunstwerk in der aufgehenden Sonne blitzt. Um sie herum pulsiert dunkle Macht, die einen Schauer über meinen Rücken jagt. Selbst die Olifanten und Trolle wirkten auf ein Mal ganz mikrig. Wie vermag es nur eine Frau solch eine Austrahlung zu besitzten? Und was wird wohl passieren, wenn sich ihre Worte doch bewahrheiten und sie für den Tod aller sorgt? Ich schüttle die Gedanken ab und straffe meine Schultern. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt sich vor Angst zu verkriechen, auch wenn jede Zelle meines Körpers genau danach schrie. Ich musste stark sein. Für Aragorn. Schließlich habe ich ihn versprochen, dass ich meinen Weg gehen werde, um Mittelerde den Frieden zu bringen und Arwen und ihr Kind davor bewahren diese Welt zu verlassen.

Legolas Hand schließt sich um meine und ich schaue zu ihm hoch. Seine Miene verrät mir, dass er ganz genau weiß, was ich soeben beschlossen habe und er nickt mir zu. Ich lächle flüchtig, wende mich ihm ab und recke mein Kinn in die Höhe. Gemeinsam nehmen wir unseren Platz an der Spitze unserer Krieger an und blicke gelassen auf Lalriel hinauf, die nur ein paar Meter von mir entfernt steht.

Ich drücke Legolas Hand, ehe ich ihn loslasse und mich zu unserer Arme drehe. Dabei begegne ich die Blicke der Herrscher, die vor ihren eigenen Truppen stehen und bereit sind zu kämpfen. Ich nicke jedem einzelnen zu, als Zeichen, dass es jeden Moment losgehen wird und erhebe meine Stimme, damit mich alle hören können.

"Krieger von Mittelerde! Ich weiß, dass dieser Krieg so plötzlich kommt und die Furcht Uns durch diese Überraschung verzehrt. Aber fürchtet Euch nicht! Auch wenn das alles in Euren Augen hoffnungslos erscheint, so dürft Ihr den Glauben an einem Sieg nicht verlieren! Es gibt immer Hoffung, auch wenn sie erloschen sein mag, so werde Ich sie für Euch erneut entflammen! Denn Wir werden nicht verlieren! Nicht heute und auch nicht in tausend Jahren!" Die Krieger brüllen ihre Zustimmung hinaus und ich rede schnell weiter. "Kämpft mit Mir! Kämpft für den Frieden! Kämpft für Eure Familien und das Wohl Mittelerdes!" Die Menge tost und recken ihre Fäuste in die Höhe. Ich sehe Vater, der mir mit Stolz in den Augen zunickt und ich drehe mich wieder um und ziehe mein Schwert aus der Scheide. Ich strecke mein Schwert in die Höhe und brülle so laut ich kann: "FÜR MITTELERDE!" und renne los. Dicht auf den Fersen folgt mir Legolas und die anderen stürzen sich ebenso mit demselben Kampfschrei in die Schlacht, als schon meine Klinge gegen die eines Orks kommt und ich ihn nach einem kurze Kräfteaustausch geschickt köpfe.

Wir werden gewinnen. Koste es, was es wolle!

Die Altelbischen Kräfte Asalias||Legolas FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt