70. Der Krieg um Mittelerde (2)

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Es kommt mir so vor, als ob dieser Krieg nie enden würde

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Es kommt mir so vor, als ob dieser Krieg nie enden würde. Wir kämpfen schon so lange, dass mich jenes Zeitgefühl verlassen hat. Meine Arme fühlen sich an wie Steine. Noch immer scharen sich die Feinde um uns herum und es kommt mir so vor, als ob es nie weniger werden. Ich wirbele mein Schwert herum und töte einen Ork nach dem anderen. Mittlerweile verziehe ich keine Miene, wenn mich mal wieder eine Klinge trifft, sondern kämpfe unerbitterlich weiter. Ich habe nämlich nur ein Ziel und bin entschlossen es zu erreichen.

Lalriel wird nicht ohne Kampf davon kommen, da kann sie sich so lange verstecken wie sie will. Wir werden siegen und jede hässliche Kreatur ihrer Armee abschlachten hinter denen sie sich versteckt. Sie ist feige, denke ich und schnaube. Wie konnte ich nur so große Angst vor ihr haben? Ich springe auf den Rücken eines Trolls und steche mein Schwert tief in seiner Mitte. Ich höre wie er grunzt und ziehe mein Schwert raus, ehe ich nach hinten springe und mir die nächsten Feinde vornehme. Die dunkle Herrin kann mir nichts antun. Ich werde sie töten und das Dunkle ein für alle mal besiegen.

Ich hebe meinen Kopf und schaue meine Feindin an, die heute den Tod auf ihrer Zunge schmecken wird. Sie steht auf einem Felsen und beobachtet das Masaker mit einem Grinsen. Angewiedert ziehe ich die Nase kraus und steche mein Schwert nach hinten. Ein Uruk-Hai, der mich noch gerade auf den Gewissen gehabt hat, fällt leblos zu Boden. Ich setze meinen Weg zur Lalriel fort. Mittlerweile kämpft mein Körper wie von selbst und ich achte nicht mehr darauf welche Art von Kreaturen ich vor mir habe. Das einzige, was ich weiß, ist, dass sie durch meine Hand sterben.

Legolas und Aragorn kämpfen nicht weit von mir entfernt gegen die Orks, Uruk-Hais und Trolle und ich spüre immer wieder ihre Blicke auf mir. Ich beachte sie nicht länger, um mich nicht von meinem eigentlichen Kampf abzulenken. Als ich den Ork vor mir die Kehle durchtrenne und er zu Boden fällt, steht plötzlich ein Elb vor mir. Ich erstarre. "Annan le ú-gennin, Asalia." (Ich habe dich seit langer Zeit nicht gesehen), sagt er und verzieht den Mund zu einem selbstgefälligen Grinsen.

"Daymian.", kommt es aus zusammengebissenen Zähnen von mir. Meine Finger zucken an meinem Schwertgriff und ich muss mich beherrschen mich nicht gleich auf ihn zu stürzen. "Warum so wütend, meine Liebe?", säuselt er. Ich mache einen drohenden Schritt auf ihn zu. "Nicht so stürmisch." Er hebt lächelnd die Hände in die Höhe. "Ich freue mich auch dich zu sehen." Ich schnaube. "Wer hat gesagt, dass ich mich darüber freue, wenn du mit deiner hässlichen Visage unter meine Augen trittst?", erwidere ich kühl. Daymian lacht und schnalzt mit der Zunge. "Unhöflich wie eh und je." Er nähert sich mir grinsend, doch ich richte meinen Schwert auf ihn. "Daro, Daymian!" (Anhalten), zische ich. Er lacht erneut, macht aber keine Anstalten stehen zu bleiben.

Er bleibt direkt vor meinem Schwert stehen, deren Spitze nun auf seine Brust zeigt. "Denkst du wirklich du kannst mir mit diesem Schwert drohen?", höhnt er und lacht. Ich schlucke meine Wut hinunter und begegne seinem Blick gelassen. "Mae." (Ja), antworte ich. Sein Lachen erstirbt, ehe sich sein Gesicht verfinstert. "Du!", ruft er und richtet sein Zeigefinger auf mich. "Wag es ja nicht deinen Mund so voll zu nehmen!" Ich rolle mit den Augen. "Sonst was?" Wütend schaut er mich an und lässt seinen Arm wieder an seinem Körper gleiten.

Doch dann ziert ein Lächeln seine Lippen und ehe ich reagieren kann, hat er mich entwaffnet und schließt seine Finger um meinen Hals. Ich keuche, als sich seine Nägel in meine Haut bohren. Daymian beugt sich grinsend zu mir und flüstert in mein Ohr. "Sonst töte ich dich." Ich schaudere bei seinen Worten, lasse mich aber nicht von meiner Angst beirren. Ich beschwöre Dornenranken aus der Erde, die sich um seine Beine schließen. Er zuckt zusammen, als sich die Dornen in seiner Haut bohren und verstärkt den Druck um meinen Hals.

"Tut das etwa weh?", säusele ich und ernte einen wütenden Blick von ihm, ehe er mich zu Boden schleudert. Ich spucke Blut, als ich auf meinem Rücken aufkomme, stehe aber sofort wieder auf und lasse meine Ranken auf Daymians Körper hinaufarbeiten. Er verzieht den Mund zu einer Grimasse. "Du hast Fortschritte gemacht.", lobt er mich und ich lege meine Stirn in Falten. "Was soll das bedeuten?", frage ich. "Das du dich verbessert hast, aber nicht genug, um mich besiegen zu können!", antwortet er und zieht sein Schwert aus der Scheide. Meine Dornenranken liegen in Nullkommanichts zerstückelt auf dem Boden und ich presse bei den kommenden Schmerzen meine Hand aufs Herz.

"Tut das etwa weh?", säuselt er meine vorherigen Worte nach und legt sein Schwert an meiner Kehle. Lächelnd drückt er zu und ich spüre wie sich die kühle Klinge in meine Haut schneidet. Zischend hole ich Luft. Presse aber sofort wieder meine Lippen zusammen und versuche eine neutrale Fassade zu bewahren. "Machst du jetzt etwa die Drecksarbeit für Lalriel, Daymian? Ist sie etwa zu feige sich mir zu stellen oder bist du einfach so erpicht darauf dich vor ihr zu beweisen?", höhne ich und ich höre wie er mit den Zähnen knirscht. Gerade will er mit dem Schwert ausholen als eine Klinge an seinem Hals auftaucht.

"Ich würde das lieber lassen, Daymian.", sagt Legolas und fordert Daymian dazu auf seine Waffe zu senken, was er auch gleich tut. Ich richte mich wieder auf und nicke Legolas dankend zu. Dann hebe ich schnell mein Schwert auf und lasse die zwei alleine ihren Kampf ausfechten.

Mein Kampf ist nämlich nicht hier, sondern da vorne. Langsam aber ist das ganze Kämpfen zum schreien und ich muss mich beherrschen, meine Kräfte nicht dafür einzusetzen, alles Leben um mich herum auszulöschen. "Lalriel!", rufe ich und begegne ihrer unbeeindruckten Miene. "Komm her und kämpfe gegen mich! Oder willst du dich weiterhin feige hinter deiner Armee verstecken?", fahre ich nun lauter fort als beabsichtigt.

Sie lacht nur, folgt aber nach einigen Sekunden meiner Bitte und lächelt. Ihr Lächeln hat nichts freundliches an sich. Es wirkt beinahe drohend wie das Lächeln eine verrückten Hexe, die ihre Enkeln für ihre Schönheit opfern möchte.

"Sieh an, sieh an. Du hast mittlerweile Mut gewonnen und warte, ist das etwa Hoffnung in deinen Augen?" Ich starre sie finster an. "Es gibt immer Hoffnung.", sage ich bestimmend. Lalriel lacht aber nur wieder und fährt unbeirrt mit ihrem Dialog fort, ohne meine Worte zu beachten. "Du kannst dich so tapfer fühlen wie du willst. Ich werde dich aber trotzdem brechen. Immer wieder." Sie grinst und ihre Finger zucken, als sie eine einladende Geste in Richtung der Kämpfenden macht. Nur sind es nicht irgendwelche Krieger zu denen sie zeigt.

"Soll ich gleich bei deiner Familie anfangen oder lieber doch bei deinen Freunden?"

Die Altelbischen Kräfte Asalias||Legolas FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt