JiminManchmal zieht das Leben nur noch so an einem vorbei. Ich für meinen Teil kann behaupten, dass sogar ein großer Teil meines Alltags darin besteht einfach nur sinnlos an mir vorüberzuziehen.
Ich stehe inzwischen vollkommen neben mir, bin emotional abgestumpft und existiere nur noch für meine Schwester.
Und als ich so vollkommen eingesaut mit Kaffee vor dem großen Spiegel in der Toilette stand kochte ein abgrundtiefer Hass in mir hoch. Wie schwach ich doch war. So erbärmlich.
Die ersten Tränen bahnten sich ihren Weg unter meinen langen Haaren hervor, welche inzwischen völlig nass an meinem Kopf klebten. Durch die Nässe fielen sie nicht mehr wie vorher über meine gesamte obere Gesichtshälfte, weshalb ich mir gezwungenermaßen in die Augen sehen musste.
Wie ich es doch hasste.
Ich erkannte diesen Jungen vor mir nicht - ich wollte ihn aber auch gar nicht kennen.
Er ekelte mich zu sehr an.Mein Pony war für wie ein Schutzschild gegen all den Hass, der mir tagtäglich entgegengebracht wurde. Vielleicht war es bullshit, jedoch fühlte ich mich viel besser, wenn ich den Menschen und vor allem aber mir selbst nicht in die Augen sehen musste. Dann fühlte ich mich irgendwie unerreichbar, sicher.
Mir wurde übel und ich wandte mich von dem Spiegel ab, als die Tür zu den Toiletten aufschwang und ausgerechnet er den Raum betrat. Schnell drehte ich mich um und sah zu Boden.
»Jimin?«, fragte er zögerlich, weswegen ich langsam zu ihm aufsah.
Wahrscheinlich würde er mir gleich so richtig eine reinhauen, oder einen zweiten Becher Kaffee überleeren. Zutrauen tat ich es ihm.
»Ich will dir nichts Böses.«, erklärte er mir leise und fuhr sich verlegen durch die Haare.
Augenblicklich rümpfte ich meine Nase und wollte an ihm vorbei nach draußen gehen.Ich hielt diesen Jungen keine weitere Sekunde aus. Anscheinend hatte er ein neues psycho-Spielchen für mich auf Lager, aber ich würde mich ganz sicher nicht darauf einlassen. Da waren mir selbst Schläge und Tritte lieber als so ein Scheiß.
»Warte eine Sekunde!«, knurrte er aufgebracht, als ich abhauen wollte. Er packte mich unsanft am Arm und hielt mich zurück, weshalb ich gequält zischte. »Ich sagte, ich will dir nur helfen.«, meinte er störrisch und ich konnte mir ein verächtliches Lachen nicht verkneifen.
»Warum solltest genau du das wollen? Von allen Menschen dieser Erde, warum genau du, hm?!«, entgegnete ich leise, mit vor Wut zitternder Stimme.
Erschrocken über meine plötzlich defensive Art wich mein Gegenüber einen Schritt zurück. Sonst war ich immer ziemlich gleichgültig gegenüber allem, aber jetzt reichte es.
Wahrscheinlich versuchte er gerade meine Zuneigung zu gewinnen, um mir später noch mehr weh tut zu können, aber ich würde nicht auf die verschissene Masche reinfallen.
Für sowas war ich im Leben einfach schon ein paar mal zu oft auf der Fresse gelandet.»Vielleicht tut es mir ja leid?«, entgegnete er trocken und warf mir seine Sporttasche zu. »Du kannst dir meine Sachen anziehen.«
Schnaubend warf ich ihm die Tasche vor die Füße, was ihn bloß eine Augenbraue hochziehen ließ. »Das ist doch ein abgekartetes Spiel zwischen dir und Byun.«, murmelte ich viel leiser, als ich eigentlich wollte. »Hau mich doch einfach, okay? Ist mir lieber als das Juckpulver in den Klamotten, die du mir da gerade unterjubeln willst.«
Damit verließ ich mit Tränen in den Augen die Toiletten.
Zu meiner Verwunderung versuchte mich Min Yoongi dabei weder aufzuhalten, noch folgte er mir. Er stand nur mit gesenktem Kopf da und schien sich irgendwie zu schämen.
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I purple u🌚💜
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what I've done || yoonmin
Fanfiction»Bring dich einfach um, du Freak.« Womit Yoongi zu dem Zeitpunkt, als er Park Jimin dies ins Gesicht spuckt nicht rechnet: Dass er es wirklich tun würde. Und dann, als es zu spät ist, ist Yoongi einfach nur verzweifelt und will die Zeit zurückdrehen...