Stundenplan

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Sonea erwachte am nächsten Morgen wie normalerweise immer schon sehr früh. Deshalb holte sie sich kurz in der Küche ihr Frühstück ab, welches Takan jeden Morgen für sie hinstellte und ging zum Baden in die Badehäuser. Nach dem Baden setzte sie sich zum Nachdenken in den Park auf eine Bank. Den ganzen Morgen dachte sie schon über den vergangenen Tag nach und über schwarze Magie. Allein wegen dem Wissen, dass Akkarin schwarze Magie verwendet konnte sie zum Tode verurteil werden. Aber was waren die Alternativen? Ein von ausländischen Verbrechern besetztes Kyralia? Nein sie musste wohl mit dem Risiko leben. Sie hoffte, dass der Hohe Lord jetzt vorsichtiger sein würde, wenn er schwarze Magie verwendete. Sonea hatte nämlich keine Interesse wegen dem Hohen Lord hingerichtet zu werden. Oder wenn der Hohe Lord ihr schwarze Magie zeigt und sie nicht enttarnt wird allein für das Fortbestehen der Gilde verantwortlich zu sein. Wobei sie immer noch nicht wusste, was sie davon halten soll, dass der Hohe Lord ihr eventuell zeigen will wie schwarze Magie funktioniert. Denk darüber nach hatte er gesagt. Das hätte er nicht sagen müssen denn Sonea dachte an nichts anderes mehr. Als Sonea merkte, dass es spät geworden war, ging sie Richtung Dom zum Kampftraining. Nachdem das Training vorbei war sagte Akkarin : „Dir noch einen schönen Tag Sonea“ Und ging.

Sonea saß gelangweilt im Unterricht. Alchemie war so langweilig und sie hatte niemanden mit dem sie reden konnte. Die anderen Novizen zogen sie zwar nicht auf ignorierten sie aber von Tag zu Tag mehr. Jetzt sprachen sie sogar gar nicht mehr mit ihr. Sonea kam sich manchmal so vor als wäre sie Luft. Das war frustrierend der einzige Mensch, der Außer Rothen mit dem sie an jedem Dritttag speiste und den Lehrern ihm Unterricht, mit ihr redete war Akkarin und mit dem wollte sie nicht unbedingt viel reden. Sie fand obwohl sie sein Geheimnis jetzt wusste ihn immer noch unheimlich und ihr war aufgefallen, dass die Magier bis auf Administrator Lorlen ihn alle auch fürchteten. Er hat so etwas Beängstigendes an sich dachte sich Sonea bei sich und war deshalb auch nicht die Person mit der Sonea gerne redete. Geschweige denn ihre Sorgen teilte. Deshalb fühlte sich Sonea ziemlich einsam. Sie hatte sich eigentlich vorgenommen, ihre Familie zu besuchen um mal wieder richtig mit Menschen reden zu können. Dies konnte sie aber spätestens seit dem Gespräch gestern abhaken. Denn sie würde ganz sicher nicht den Hohen Lord zu ihrer Familie mitnehmen. Danach dürfte sie vermutlich nie wieder ihre Familie besuchen. Mit diesen und weiteren düsteren Gedanken ging Sonea aus dem Klassenraum und sah zu ihrer Überraschung eine in Schwarz gewandte Gestalt vor ihrem Klassenraum stehen. Sie verbeugte sich hastig und grüßte ihn: „Guten Tag Hoher Lord“ „Guten Tag Sonea. Wie war dein Unterricht?“ „Mein Unterricht war Gut“ „Lass uns zu Rektor Jerrik gehen und über deinen neuen Stundenplan reden.“ Mit diesen Worten ging Akkarin los und Sonea folgte ihm eilig. Im vorbeigehen sah Sonea wie die anderen Magier ihnen schnell auswichen und hastig ihren Weg fortsetzen. Sie fürchten ihn tatsächlich dachte sich Sonea. Dabei Wissen sie noch nicht einmal warum sie ihn wirklich fürchten sollten. Sonea ging davon aus, dass sie ihn aufgrund seiner Ausstrahlung fürchteten, welche ziemlich angsteinflößend ist. „Guten Tag Hoher Lord guten Tag Sonea. Wie ich sehe konnten sie es einrichten heute zu kommen um über Sonea's Stundenplan zu reden. Die anderen Novizen sollten in ein bis zwei Tagen Kontrolle gelernt haben und damit bereit für den normalen Unterricht sein. Weshalb ich gerne Sonea's Kurse durchsprechen würde. Ich gehe davon aus, dass ihr sie in Kriegskunst weiter unterrichten wollt. Lady Vinara hat angeboten Sonea in praktischer sowie theoretischer Heilkunst zu Unterrichten. In Alchemie würde sie normalen Unterricht in der Klasse haben. Genauso wie in Architektur und Geschichte. Sind sie damit einverstanden?“ „Ja bin ich antwortete der Hohe Lord.“ „Das ist gut. Lady Vinara würde Sonea gerne jeden Nachmittag eine Doppelstunde lang Unterrichten, weil sie dann Zeit hat. Wann würden sie gerne Sonea Unterrichten Hoher Lord?“ „Ich würde Sonea gerne weiterhin am Vormittag Unterrichten. Dann kann ich nachmittags bei Hofe sein. Ich könnte mir aber auch vorstellen Sonea die Stunde theoretischer Kriegskunst am Abend zu geben.“ „Das passt gut. Ich könnte die Kurse ihrer Klasse so legen, dass die Stunden die Sonea besucht immer die zwei Stunden vor der Mittagspause sind. Dann würdet ihr Sonea eine Doppelstunde praktische Kriegskunst geben. Danach hat sie zwei Stunden in der Klasse. Dann ist Mittagspause in der Sonea sich ausruhen kann und hat dann noch Nachmittags eine Doppelstunde bei Lady Vinara Heilkunst, der manchmal meines Wissens ein bisschen länger dauert. Der Schultag endet dann für Sonea irgendwann am Abend mit theoretischer Kriegskunst bei ihnen. Soll der Abendunterricht in der Residenz stattfinden?“ „Das hört sich gut an. Ja in der Residenz ist es am praktischsten, da wir ja eh beide dort leben.“ „Soll der Kriegskunstunterricht jetzt in der Arena stattfinden soll ich jetzt dafür Platz schaffen?“ „Nein das ist nicht nötig wir trainieren weiter in dem Dom.“ „Gut dann wäre jetzt alles geklärt. Einen schönen Tag noch.“ Nach einer Verabschiedung verließen Sonea und Akkarin den Raum und gingen Richtung Residenz. Sonea war während des ganzen Weges mit ihren Gedanken beschäftigt. Ihr Tag würde jetzt ziemlich stressig werden. Aber das fand Sonea gar nicht so schlecht denn während des Unterrichtes war Sonea wenigstens beschäftigt und langweilte sich nicht. Sie freute sich, dass sie jetzt Heilkunde hatte und dann auch noch bei Lady Vinara dem Oberhaupt der Heiler. Endlich konnte sie etwas lernen um den Menschen zu helfen. Weshalb sie ja eigentlich Magierin geworden ist.

Lorlen saß spätabends in seinem Büro, nachdem er vom Abendsaal zurück gekommen war um mitzubekommen, was momentan die Gilde beschäftigt und damit er Akkarin, falls er ihn bald wieder besucht einen Bericht über die Gilde geben konnte. Denn Akkarin geht nicht gerne in den Abendsaal warum hat er ihm noch nicht verraten. Generell verrät Akkarin nicht viel, was in ihm vorgeht. Es hatte Lorlen gefreut zu erfahren, dass die Novizen fast alle Kontrolle gelernt hatten und jetzt langsam mit dem normalen Unterricht starten können. Natürlich musste er auch sofort an Sonea denken, die schon Privatunterricht bei Akkarin gekriegt hat und sich bestimmt erstmal langweilt. Er war davon ausgegangen, dass Sonea jetzt alle Stunden mit der Klasse haben würde. Umso mehr überrascht hatte es ihn von Rektor Jerrik zu erfahren, dass Akkarin Sonea weiter unterrichtet und dann auch noch 3 Stunden am Tag. Praktische Kriegskunst hatte Lorlen ja noch in einer gewissen Weise verstanden. Vermutlich war es tatsächlich eine nette Abwechslung zu dem Leben was Akkarin als Hoher Lord führt. Aber theoretische Kriegskunst, dass konnte Lorlen nicht verstehen vor allem weil er bei dem Fach immer fast eingeschlafen wäre. Lorlen hatte sich diesbezüglich im Abendsaal umgehört und die meisten Magier dachten ähnlich wie er. Ähnlich ist das falsche Wort kann ich es wenigstens noch ein bisschen verstehen. Die meisten Magier verstanden es gar nicht. Sie waren der Meinung, dass der Hohe Lord seine Zeit besser verwenden könnte als 3 Stunden täglich sich um eine Novizin im ersten Jahr zu kümmern. Wäre Sonea im fünften oder vielleicht auch noch im vierten Jahr dann könnten sie es noch verstehen. Aber für eine Novizin im ersten Jahr war das viel zu viel Zeitaufwand. Natürlich wusste Lorlen waren viele neidisch auf Sonea, weil sie auch gerne so arg vom Hohen Lord beachtet werden wollen. Viele waren nur wütend, weil Sonea das Hüttenmädchen ist. Die Bombe war im Abendsaal aber komplett geplatzt, als Rektor Jerrik gesagt hatte Lady Vinara würde Sonea jeden Tag eine Doppelstunde in Heilkunst geben. Lorlen erinnerte sich noch gut daran wie alle die das hörten den Kopf schüttelten. Eine Novizin im ersten Jahr kriegt Privatunterricht von zwei höheren Magiern. Das war einfach unfassbar. Die meisten Novizen konnten sich glücklich schätzen, wenn sie im vierten oder fünften Jahr Unterricht von einem Höheren Magier kriegten. Lorlen verstand natürlich warum Lady Vinara das machte. Die meisten weiblichen Magier wählen die Heilkunst weshalb sie Angst hat, dass sie Sonea durch den Privatunterricht des Hohen Lords an die Kriegskunst verliert. Und sie weiß von Sonea's unglaublichem Potential beziehungsweise ihre Feinfühligkeit, was Magie angeht, welches bei der Heilkunst eine besondere und äußerst praktische Gabe ist. Er bezweifelt auch nicht, dass Akkarin dies weiß. Das heißt entweder ist es ihm egal. Oder er lässt es zu, weil es das Beste für Sonea ist und er tatsächlich das Beste für sie will. Will er sie überhaupt zur Kriegerin machen? Was will Sonea eigentlich? Lorlen fiel ein, dass diese Fragen erst in ein paar Jahren relevant werden würde, wenn Sonea ihre Disziplin wählen muss. Er merkte sich aber, dass er die anderen Magier beobachten muss und wie sie Sonea behandeln.

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