Erste Stunde

78 3 0
                                    

Sonea war aufgeregt, als sie das Quartier der Heiler betrat. Sie würde gleich das erste Mal Unterricht bei Lady Vinara haben. Sie wusste nicht was sie erwartet. Lady Vinara erwartete sie in der Eingangshalle. Sonea verbeugt sich vor ihr und grüßte sie. „Guten Tag Lady Vinara" „Guten Tag Sonea schön dich zu sehen. Lass uns in mein Büro gehen dort findet am Anfang der größte Teil von deinem Unterricht statt. Morgen kannst du direkt dorthin gehen." Während sie gingen sprach Lady Vinara weiter. „Heute und in den nächsten Tagen werden wir erstmal größtenteils Theorie machen mit kleinen Versuchen. Aber später muss ich noch einer Operation beiwohnen, bei der du natürlich zuschauen darfst." Sonea machte der Unterricht bei Lady Vinara obwohl es größtenteils Theorie war großen Spaß, denn sie erzählte oft Geschichten über kranke und ihre Heilung und erklärte ziemlich gut und verständlich. „Lass uns nun zu der Operation gehen" sagte Lady Vinara. „Da du vermutlich noch nie bei einer Operation warst kannst du ruhig, wenn es dir zu blutig ist oder du sonst etwas ekelig findet, die Augen schließen." Sonea nahm sich vor nicht die Augen zu schließen egal was passierte. Schlimmer als einen Menschen einen anderen töten zu sehen kann es nicht sein dachte sie sich im Stillen.

Rothen freute es, dass Sonea jetzt Einzelunterricht in Heilkunde bei Lady Vinara kriegt. Er ging davon aus, dass es ihr guttuen würde. Nicht nur der Unterricht, sondern auch der Kontakt zu einer anderen Frau ihm war nämlich nicht entgangen, dass Sonea immer noch keine Freunde hatte und vermutlich der Hohe Lord und er die einzigen Menschen waren, die mit ihr sprachen.

Sonea hatte gegessen und wartete in ihrem Zimmer darauf, dass der Hohe Lord klopfte und sie die Abendstunde Kriegskunst hat. Ihr erster Tag mit dem neuen Stundenplan war eigentlich bisher gut gewesen. Bis auf ein kleiner Zwischenfall in Alchemie wo sie etwas falsches gesagt hatte und dann Regin einer der anderen Novizen leise spöttisch gesagt hatte: „Das muss man doch eigentlich wissen, als Novizin des Hohen Lords" und dann die ganze Klasse gelacht hatte. Das war, dass erste Mal gewesen, dass sie von einem von ihnen verbal angegriffen wurde und Sonea hatte es deutlich mitgenommen. Sie hatte sich vorgenommen alles so gut zu lernen, dass sich nichts falsches sagt um den Novizen keine Chance zu geben sie auszulachen. Es kränkte sie schon genug, dass sie sie ausgrenzten. Sie wollte jetzt nicht auch noch von ihnen ausgelacht werden. Wenigstens dachte sie sich können sie mir nichts tun ich bin viel stärker als sie. Außerdem hatte sie ein viel besseres Training. Jeden Tag zwei Stunden praktische Kriegskunst bei dem Hohen Lord zahlt sich aus. Mittlerweile kann Sonea ihr Schild möglichst klein halten um Magie zu sparen und auch an unterschiedlichen Stellen unterschiedlich stark stärken, was zwar Magiesparend ist aber eine hohe Konzentration braucht, weil man sich auf jeden feindlichen Angriffszauber einzeln einstellen muss. Auch konnte sie schon geschickter angreifen mit speziellen Angriffsstaffeten beides zusammen klappt jedoch noch nicht. Dafür hatte Sonea nicht genug Übung. Plötzlich klopfte es an der Tür und der Hohe Lord sagte: „Ich wäre jetzt bereit für den Unterricht und erwarte dich im Keller:" Sonea hatte schon erwartet, dass der Unterricht im Keller stattfindet hatte aber bis zuletzt gehofft, dass er irgendwo anders stattfindet, denn sie fühlte sich selbst nachdem sie wusste, was Akkarin dort gemacht hat immer noch unwohl, wenn sie nur an den Keller dachte geschweige denn sich dort befand. Was zu ihrem Glück wie sie fand bisher nur einmal der Fall gewesen war. Langsam machte sich Sonea auf den Weg zum Keller. Der Hohe Lord begrüßte sie mit einem Halblächeln auf den Lippen. „Guten Tag Sonea" „Guten Tag Akkarin" Sonea fand, dass es sich ausgesprochen noch komischer anhörte als nur gedacht den Hohen Lord Akkarin zu nennen. „Was machen wir heute" fragte Sonea. „Kommt ganz darauf an" Sonea wusste nicht, was der Hohe Lord damit meinte und schaute verwirrt drein. „Was meinst du damit?" „Ich habe heute Abend zwei Möglichkeiten vorbereitet. Entweder wir machen ganz normalen Unterricht. Wie es sich für einen Mentor und seine Novizin eigentlich gehört." Wieder schaute der Hohe Lord Sonea mit einem Halblächeln an. „Oder, wenn du dir überlegt hast schwarze Magie zu lernen oder es wenigstens in Erwägung ziehst, dann gehen wir in die Stadt und ich zeige dir, was die Schwarzen Magier mit den Hüttenleuten machen. Du hast die Wahl." Sonea war über diese Worte ziemlich überrascht sodass ihr die Worte sowie die Gedanken fehlten. Sie hatte darüber gar nicht mehr richtig nachgedacht. Nachdem der Hohe Lord das Thema nicht mehr erwähnt hatte. Was wollte sie eigentlich wollte sie schwarze Magie lernen? Eigentlich schadet es ja nicht mit zu gehen und zu sehen, was der Hohe Lord ihr zeigt schließlich hört sich dies nicht nach einem festen Beschluss an. „Wir gehen in die Stadt" sagte sie sicherer als sie sich fühlte, dar der Hohe Lord sie die ganze Zeit mit ernster Miene beobachtete. „Ok dazu müssen wir erst andere Kleider anziehen. Nimm diese hier und zieh dich um dann komm, wenn du fertig bist wieder in den Keller herunter." Damit gibt er Sonea normale Straßenkleidung, welche sie nimmt und dann den Raum verlässt um sich in ihrem Zimmer umzuziehen. Die ganze Zeit quält sie ein Gedanke. Was erwartet mich? Was erwartet mich? Was meinte Akkarin damit was die Schwarzen Magier mit den Hüttenleuten macht? Sie geht wieder herunter in den Keller uns sieht, dass Akkarin das Bild weggeschoben hat. Er mustert sie kurz und geht dann in den Gang und gibt Sonea ein Zeichen ihm zu folgen. Das macht sie auch bis sie plötzlich vor einem Haufen voller Schutt stehen. Sonea war verwirrt als sie, dass letzte Mal hier war. War hier eine Treppe da ist sie sich ganz sicher. Sie schaut den Hohen Lord an, der sieht konzentriert aus und zu Sonea's Verwunderung sieht sie wie sich die Steine anfangen zu bewegen und langsam eine Treppe bilden. Erst nach einiger Zeit versteht sie, dass der Hohe Lord mit Hilfe von Magie die Treppe innstandsetzt. Nachdem sie fertig innstandgesetzt war gehen beide die Treppe hoch folgen dem Gang bis sie wieder auf den gleichen großgewachsenen Mann stoßen der auch das letztes Mal schon dagewesen war. Er sagte „Folgt mir" Dies taten sie beide. Durch viele Abbiegungen und Kreuzungen. Sonea hatte vollkommen die Orientierung verloren, als der Mann plötzlich anhielt. „Hier könnt ihr herausgehen" Akkarin verließ augenblicklich den Tunnel und Sonea folgte ihm. Sie gingen schweigend nebeneinander her bis zu einem Gasthaus vor dem Gasthaus stehen zwei Männer, welche aussehen als würden sie Wache halten. Der Hohe Lord ging schweigend an ihnen vorbei in das innere. Sofort stieg er eine Treppe hinauf und stieß die Tür zu einem Zimmer auf. Als Sonea den Raum betrat zog sie scharf die Luft ein. In dem Raum befanden sich 3 Leichen welche übel zugerichtet waren. Der Hohe Lord ging zu den Leichen. Er sah Sonea mit ernster Miene an und forderte sie dazu auf zu ihm zu kommen. Dies machte Sonea wenn auch zögerlich. Die Leichen waren übel zugerichtet. Überall waren Verletzungen. „Diese Menschen hatten magisches Potential und wurden deshalb vom Mörder ausgesucht. Er hat ihnen ihre Magie geklaut und sie getötet. Jetzt sind ihre Leichen komplett ohne Magie." Sagte der Hohe Lord mit ruhiger Stimme. „Dies waren die Menschen gegen die du kämpfst und die du umbringst" fragte Sonea entsetzt. „Ja genau der neuste von ihnen hat dies getan." „Können wir jetzt gehen ich finde diesen Ort unheimlich" fragte Sonea leise. „Ja das können wir, was ich dir hier zeigen wollte habe ich gemacht." Der Hohe Lord schritt langsam Richtung Ausgang und legte im vorbeigehen Sonea die Hand auf den Rücken und schob sie leicht vor sich. Sonea bekam davon nichts mehr mit, denn sie war zu sehr mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt. Die Frage die sie nicht loszulassen schien war die Frage. Kann ich den Hüttenleuten mehr helfen, wenn ich die Morde verhindere, als wenn ich in einem Heilerquartier sitze und Menschen heile? Sie wusste darauf noch keine Antwort, aber sie wusste sie musste darüber nachdenken. Irgendwann standen sie beide plötzlich wieder in der Residenz und Sonea wurde aus ihren Gedanken gerissen. Sie stellte Akkarin eine weitere Frage, die sie schon die ganze Zeit beschäftigt hatte: „Wie viele Menschen?" „Mehr als hundert" antwortete Akkarin trocken. „Warum unternimmt die Gilde nichts dagegen?" „Weil sie nicht den Befehl dazu erhalten hat und weil vielen Magiern die Hüttenleute herzlich egal sind. Solange die Magier nur die Hüttenleute töten wird es die Gilde nicht interessieren." Sonea war entsetzt wusste aber sofort, dass dies die Wahrheit war. „Falls du noch Fragen hast, kannst du sie mir gerne stellen. Ich würde dir gerne noch zwei Bücher mitgeben. Eins ist das Tagebuch des berühmten Lord Coren, den Architekten der Universität. Das andere Buch ist die Jahresaufzeichnung eines bestimmten Jahres. Ich habe dieses Buch kopieren müssen, da dass Original halb am zerfallen ist. Hier sind die beiden Bücher." Damit gab er Sonea zwei Bücher eines davon sah schon ein bisschen älter aus. Während dass andere noch ziemlich neu aussieht. Auf dem neuen Buch steht der Titel: Aufzeichnungen des zweihundertfünfunddreißigsten Jahres. Sonea war ein bisschen überrascht und konnte nur: „Danke" stammeln. „Gerne die Bücher kannst du später lesen. Du hast ein paar Tage dafür Zeit. Jetzt sollten wir aber deine Ausbildung auch nicht vernachlässigen. Deshalb machen wir jetzt noch ein bisschen theoretische Kriegskunst.

Sonea war am nächsten morgen ein bisschen später als normalerweise aufgewacht und sie war auch müder als sonst immer. Dies liegt daran, dass sie bis spät in die Nacht hinein das Tagebuch von Lord Coren gelassen hatte. Sie konnte es, weil sie es richtig spannend fand einfach nicht weglegen. Lord Coren hatte vor langer Zeit einmal die Bücher über schwarze Magie, die die Gilde vergraben hatte als sie schwarze Magie geächtet hatte, gefunden und damit schwarze Magie erlernt. Obwohl sie ihn erst verschreckt hatte, hatte er sie nach und nach interessant gefunden. Er hatte dadurch herausgefunden, wie man Stein mithilfe von Magie manipulieren kann. Dieses Wissen wird auch heute noch angewandt um Häuser mit Magie zu bauen. Am Ende hatte Lord Coren beschlossen die Bücher unter der neugebauten Universität zu verstecken und das Wissen mit in den Tod zu nehmen.

SoneaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt