Sonea

Stolz

Sonea's dritte Woche als Novizin begann mit Unterricht in Kriegskunst bei dem Hohen Lord wie schon die Tage zuvor kriegte Sonea schon beim hingehen weiche Beine. Am letzten Viertag hatte sie es wie sie glaubte fast geschafft, deshalb hatte sie die Hoffnung, das sie heute schnell genug ein Schild errichten würde um nicht wieder ein Betäubungsschlag nach dem anderen abzukriegen welche auf Dauer richtig weh taten. Die vergangene Woche war Sonea immer sofort nach Kriegskunst zurück in die Residenz gegangen um sich schlafen zu legen, damit sie fit genug für den Nachmittagsunterricht ist. Auch heute wartete der Hohe Lord im Dom auf sie und auch heute verneigte Sonea sich hastig vor ihm und begrüßte ihn. „Guten Tag Sonea. Am besten beginnen wir sofort mit deinem Training. Bist du bereit?“ „Ja“ antwortete Sonea tonlos. Sofort begann der Hohe Lord mit dem ersten Betäubungsschlag und wieder war Sonea zu langsam und bekam den Betäubungsschlag sofort ab. Dieser war heftiger als die, die Woche zuvor, obwohl der Hohe Lord auch dort schon die Intensität stück für stück erhöht hatte. Sonea keuchte auf vor Schmerz und wieder schleuderte der Hohe Lord einen Betäubungsschlag auf sie und wieder war sie zu langsam. Nach einer halben Stunde konnte Sonea sich kaum noch bewegen. Der Hohe Lord sagte: „Genug der Übung jetzt kämpfen wir“ Egal wie stark Sonea sich anstrengte egal wie viel Wut Sonea auf den Hohen Lord hatte sie konnte ihm nicht schaden. Ganz im Gegenteil sie endete wieder von einem noch stärkeren Betäubungsschlag, vollkommen erschöpft, getroffen auf dem Boden. Bisher hatte Sonea nie danach geweint, aber jetzt konnte Sonea die Tränen einfach nicht zurückhalten und sie fing hemmungslos an zu weinen.

Rothen ist natürlich aufgefallen das Sonea immer ein bisschen überanstrengend und müde aussieht, aber als er Sonea beim Essen zum Dritttag darauf angesprochen hatte, hatte sie gesagt es wäre alles in Ordnung. Der Hohe Lord muss ganz schön anstrengenden Unterricht machen, wenn Sonea danach immer so fertig ist dachte er bei sich. Er scheint ziemlich hohe Ansprüche für Sonea zu haben hoffentlich kann Sonea sie erfüllen und kommt damit klar.

Sonea sah wie alle im Klassenraum sie überrascht ansahen. Dabei hatte sie nur, weil eine Papierkugel in ihre Richtung flog instinktiv ein Schild errichtet. Ihr wurde klar, dass die anderen Novizen immer noch damit beschäftigt waren Kontrolle zu lernen und sie deshalb richtig überrascht wurden als sie plötzlich ein Schild errichtete. Nun sprach der junge Heiler bei dem sie Theoretische Heilkunst hatte: „Sonea du kannst dein Schild jetzt fallen lassen.“ Erst jetzt merkte Sonea das auch er ziemlich überrascht aussah. Sie ließ nach diesen Worten sofort ihr Schild fallen und schaute sich ihre Notizen an, weil ihr die Aufmerksamkeit peinlich war. „Lasst uns jetzt mit dem Unterricht fortfahren“ sagte der junge Heiler und löste damit die Situation. Wie konnte sie nur wegen einer Papierkugel ein Schild errichten fragte sich Sonea. Hatte sie so große Angst vor den Betäubungszauber das sie instinktiv ein Schild errichtet wen etwas auf sie zu flog?

„Ich denke heute kannst du es schaffen“ sagte der Hohe Lord und überraschte Sonea mit diesen Worten. Kann ich es wirklich schaffen fragt sich Sonea. Werde ich es jemals schaffen? „Bist du bereit“ fragte der Hohe Lord. „Ja bin ich“ antwortet Sonea und konzentriert sich sofort auf den Hohen Lord. Dieser wartete und wartete, sodass Sonea innerlich vor Anspannung beinahe zerrissen wurde. Plötzlich warf der Hohe Lord ein Betäubungszauber auf sie und Sonea errichtete instinktiv ein Schild. Zu ihrer großen Überraschung spürte sie dieses Mal keine Schmerzen, sondern einen Betäubungsschlag auf ihren Schild knallen. Ich habe es geschafft, dachte Sonea sich und Euphorie überkam sie. „Gut gemacht Sonea“ sagte der Hohe Lord und Sonea dachte kurz ein Hauch von Stolz in seinem Blick erkannt zu haben. „Machen wir mit deiner Ausbildung weiter, jetzt üben wir den Angriff“ Die restliche Zeit verbrachten sie damit wie der Hohe Lord, Sonea Angriffsszenarien zeigte und Sonea versuchte sie nachzumachen. Der Schlusspunkt des Vormittagsunterricht setzte wie immer ein kleiner Übungskampf. Diesmal griff Sonea nicht wahllos an, sondern brachte immer Mal wieder vorher eingeübte Angriffsszenarien in den Kampf ein. Der Kampf endete trotzdem wie die davor, dass Sonea's Schild zusammenbrach nur diesmal bekam sie keinen Betäubungsschlag vom Hohen Lord.  Der Hohe Lord verabschiedet sich und ging ohne ein weiteres Wort aus dem Dom. Sonea musste zugeben, dass ihr dieser Unterricht sogar ein bisschen Spaß gemacht hatte und hoffte, dass der Unterricht jetzt öfter so sein würde. Die Zeit bis zum Abendessen mit dem Hohen Lord verging für Sonea wie im Flug. Sogar das normalerweise verhasste Abendessen am Zweittag fand Sonea dieses Mal nicht ganz so schlimm. Froh es geschafft zu haben fiel Sonea in einen langen erholsamen Schlaf.