[1] Ein gemeinsamer Abend

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Das Lokal war in Rauch gehüllt als eine junge Frau dieses betrat. Ihre schmalen, zärtlichen Kurven waren in ein blutrotes Kleid gehüllt und eine goldene Kette zierte ihren Hals, während sie sich eine ihrer dunkelbraunen Haarsträhnen aus dem Gesicht strich. Ein erführchtiges Raunen ging durch den edel eingerichteten Raum als sie sich an einen runden Tisch, in der Mitte des Restaurants setzte.
Sie bemerkte die Blicke, jedoch interessierte sie sich nicht im geringsten dafür.

Ihre Interesse wurde erst geweckt als sich die Tür einige Minuten später erneut öffnete. Ein großer, muskulöser Mann trat durch die hölzerne Tür. Sein Blick fiel zu dem runden Tisch an dem die Frau in roten Kleid saß. Ein Lächeln huschte über seine kühl wirkenden Gesichtszüge, die sich dennoch nur minimal sichtbar veränderten. Er übergab seinen Mantel einer Bedienung, die diesen feinsäuberlich aufhang, den ihm war bewusst das dieses Kleidungsstück mehr Wert war als eine Wohnung in der Innenstadt New Yorks.
Langsam und immer mit einer Eleganz die nur wenige an sich hatten, bewegte er sich auf den Tisch zu. Als er sich nun vor die Frau setzte schenkte sie ihm ein Lächeln und funkelte ihn gefährlich und gleichzeitig verführerisch,
mit ihren Smaragd grünen Augen an. Bei jeder Bewegung die er machte folgten ihm ihre Blicke. Er lehnte sich entspannt an seinem Stuhl an, bevor er eine lederne Schachtel öffnete, die auf der Mitte des Tisches stand. Er holte eine Zigarre heraus um diese erst genau zu betrachten und sie dann mit einem Streichholz anzuzünden. Genüsslich nahm er einen tiefen Zug, sein Blick fiel nun auf die Frau vor ihm. Sie betrachtete ihn genau, erst jetzt richtete er seine Aufmerksamkeit auf den üppigen Ausschnitt ihres Kleides. Mit einer gewissen Gier betrachtete er ihr Dekolte bevor sein Blick wiederholt zu ihrem makellosen Gesicht fiel. "Viola, es ist wie immer eine Freude für meine Augen dich wieder zu sehen" scherzte der gegenüber der nun entarnten Frau. Schmunzelnd nickte sie bevor sie ihre Hand hob, an der ein goldener Ring schimmerte. "Bitte einen Álvaro Palacios trocken" sagte sie ruhig und gelassen. Ihr war bewusst das eine Flasche dieses Weines über ein tausend Dollar kostete, doch für sie und auch ihren gegenüber war dies kein Betrag über den man staunen konnte. "Ich lade dich natürlich ein" sagte ihr gegenüber sicher. Er hatte den letzten Zug der Zigarre genommen und legte sie nun beiseite, woraufhin sie ein Kellner mit sich nahm. "Was war nun der Anlass für dieses Treffen Alessandro?" Fragte sie mit einer gewissen Interesse in der Stimme, doch auf ihrem Gesicht lag Abneigung gegenüber dem Mann der sie mit einem schelmischen Lächeln betrachtete.
"Du weißt wieso du hier bist" antwortete er trocken. Sein Haar war matt und dunkel, doch sie erkannte einen leichten Schimmer in den Spitzen. Auch sie begann nun genauer sein Erscheinungsbild zu betrachten. Sein Körper war geziert von einem schwarzen Anzug. Eine Bordeaux rote Krawatte war um seinen Hals gebunden und seine Haut war ganz und gar frei von Unebenheiten. Unter seinem Hemd hoben sich seine Muskeln klar hervor, was auch für Viola nicht ganz unbemerkt blieb. "Du schuldest mir einiges an Geld" antwortete sie und sie strich sich über ihren Hals, an dem sie wohl ihre goldene Kette richten wollte. Ein Kreuz aus einem reinen Diamanten machte ihr Dekolte nurnoch anziehender für Alessandro. "Und dieses Geld habe ich bei mir, meine Familie hält ihre Versprechen, das weißt du" sagte er mit einer Gelassenheit die er wohl aus Natur aus an sich hatte. Gerade als sie antworten wollte, wurde sie von einer männlichen Stimme unterbrochen. Eine Jazz Band hatte sich auf der Bühne des Lokals plaziert und der Sänger begann nun eine liebliche Melodie zu singen. Alessandro verlor in Sekunden die Interesse an ihrer Antwort und schenkte nun dem Sänger seine Aufmerksamkeit. Die 20-er waren schließlich geprägt von Musik an jeder Ecke und er schien alles aufnehmen zu wollen. Etwas weniger interessiert nahm Viola nun den Wein an und gönnte sich auch kurz darauf einen ausgiebigen Schluck aus ihrem Glas. Gelassen sah sie zu ihm, seine Wangenknochen schienen gar perfekt zu sein und allgemein fiel ihr kein Makel an ihm auf. Er war wohl perfekt, fiel ihr im Kopf ein. Doch schnell rief sie sich in den Kopf wer dort vor ihr saß und nun aufstand um ihr seine Hand zu reichen. Ihr fiel nun auf das sich wiederholt die Tür öffnete und zwei Männer das Lokal betraten. Sie waren groß, breit gebaut und sahen nicht aus als wollen sie dem Sänger lauschen und ein Gericht der Speisekarte zu sich nehmen. Nach einem kurzen zögern richtete sie sich auf und legte ihre Hand in seine. Lächelnd zog er sie an sich und ging auf eine freie Fläche zu, auf der bereits vereinzeit Paare tanzten. Mit einer Zärtlichkeit die sie nur von ihm kannte legte er eine Hand auf ihre Hüfte. Ihr Haar legte sich über ihre Schultern und ein paar kleine Wellen machten es ebenfalls einwandfrei. Er führte den Tanz während sie die zwei Männer die weiterhin an der Tür standen nicht aus dem Auge ließ. "Du hast sie auch bemerkt " stellte er fest als er seinen Mund nah an ihr Ohr gelegt hatte und sie seinen heißen atmen auf ihrer kühlen Haut spürte. "Gehören sie zu de Luca?" Fragte sie mit einer gewissen Anspannung im Körper, die er auch sofort bemerkte. "Sie gehören zu mir Viola, du wirst mich begleiten" sagte er sicher und sie wusste, das sie wehrlos war. Seine Capos waren bereit alles zu tun. "Alessandro Riva, wann wirst du dich jemals ändern? Du weißt mein Vater duldet den Umgang mit dir nicht" brachte sie an als sie ihre Hand etwas fester um seine Schulter legte. "Ich will dich nur auf einen Wein einladen" sagte er ruhig bevor er seine Lippen kurz über ihren Hals strich und ihr so einen heißen Schauer über den Rücken jagte. Gerade als sie sich wieder setzten öffnete sich die Tür ein drittes Mal, doch dieses mal verließen die zwei Männer die solange an der Tür gestanden hatten das Lokal. Das erste mal schenkte Viola ihrem gegenüber ein wahres Lächeln, das wie es immer geschah, sein Herz schneller werden ließ. Wie sehr liebte er es wenn sie lächelte. Gerade als er ansetzte etwas zu sagen riss jemand die Tür auf und über zehn bewaffnete Männer stürmten in das Restaurant, geschockt riss Viola ihre Augen auf, denn sie kannte diese Männer nur zu gut.

Amore pericoloso | Dangerous loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt