[36] Wieder ein Jahr vergangen

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Ein Tropfen nachdem anderen benetzte ihre bleiche Haut. Die Weinflasche in der einen Hand, ließ sie sich nun einfach auf den Boden fallen. Einen ausgiebigen Schluck später richtete sie ihren blick auf die Inschrift des Grabsteines vor ihr. "Camilla? Mh? Du bist also garnicht Tod was?!"

2 Tage zuvor:

"Sie haben wirklich Fortschritte gemacht, Viola. Sie sind vollkommen vom Kokain weg und der Alkohol hat sich auf ein minimum gesenkt. Ich denke ich kann sie entlassen" musste der Doktor beeindruckt zugeben und ein zufriedenes Lächeln legte sich auf die müden Gesichtszüge der jungen Valentini. Über drei Monate hatte sie mit den Folgen des todes ihres freundes zu kämpfen gehabt. Es war nun winterlich und Viola freute sich auf Weihnachten mit der Familie. Nach beinahe einem halben Jahr würde sie endlich Leonardo wiedersehen, der sich wohl in der Zeit in Italien ziemlich geändert haben sollte. Sie glaubte dem ganzen Schein zwar nicht, jedoch war ihr im Moment eines wichtiger. Sie selbst. All die jahre hatte sie immer an andere gedacht und nun wollte sie in sich kehren und vergessen wie schlimm das Leben doch war. Sie vermisste Matthew zwar schrecklich, aber sie wusste dass er nun an einem besseren Ort war und auf sie acht gab.

Sie genoss den kühlen Wind, der ihre Haare durcheinander brachte, als sie nun die Klinik verließ. Vor dieser wartete niemand geringeres als Alessandro. In seiner Hand ein Blumenstrauß, in einer größe, die sie zuvor noch nie gesehen hatte. In all der Zeit, in der sie durch den Entzug gelitten hatte, war er da gewesen und hatte sie besucht. Sie gab nicht ihm die Schuld an dem Tod ihres freundes, sondern seinem Vater. Alessandro Riva hatte sich von seiner Familie distanziert und sogar das Erbe, das ihm zu gestanden hatte abgelehnt und es seiner jüngeren Schwester Francesca abgegeben. Sie hatte Viola nie gemocht und die Tat ihres Bruders hatte sie in ihrem Hass nur noch mehr bestätigt. "Du siehst viel besser aus, als letzte Woche" gab er zu, als sie die Blumen entgegen genommen hatte und neben ihn durch den verschneiten Central Park schlenderte. "Ich danke dir, dass du mir in dieser Zeit beigestanden hast" gab sie zu, als er einen Arm um sie legte und seufzend nach vorne sah. "Wir haben doch schon so viel zusammen erlebt und durchgestanden. Da werden wir sowas doch auch schaffen" ermutigte er sie und gerade als sie stehen blieben und er ansetzte etwas zu sagen, wurde sie abgelenkt. "Schnee" stellte sie fest und Alessandro folgte ihrem Blick gen Himmel. "Als ich letztes Jahr hier stand, hatte ich keine Hoffnung. Weißt du? Ich hatte keine Freude an Weihnachten, weil Davide mich damals verlassen hatte ohne es zu begründen und jetzt wo ich zurück blicke. War es das beste was er hätte tun können" erinnerte sie sich und Alessandro verlor sich in ihren strahlenden Augen. "Weißt du.. er hat dich nie verdient" kam es aus ihrem heraus und sie sah ihn etwas verwundert an. "Davide. Er hatte dich nie verdient Vio. Er war handgreiflich und alleine dass, hätte ich damals verhindern sollen. Obwohl du mich damals von dir gestoßen hattest, zugegeben wegen einem guten Grund, hätte ich es niemals zulassen dürfen, dass er dich schlägt oder betrügt" obwohl seine Worte so tiefgründig und liebenswürdig waren, sah ihn viola durchgehend vorwurfsvoll an. "Was?" Wollte er nun wissen als sie an sich herunter sah. Sie atmete tief ein und aus, bevor sie ihr mit diamenten besetztes Kreuz aus ihrer Jacke zog. "Du hast mich damals überfallen und mich beinahe umgebracht. Du hast mir nie erzählt wieso und ich habe nie verraten das du es gewesen bist. Also? Wieso hast du es getan?" Wollte sie nun wissen und er wurde nervös. Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf und sah dann zu ihr. "Nun damals hatte ich tatsächlich Schulden bei meiner eigenen Familie. Die eine Millionen, die ich dir damals gegeben habe. Nun die hatte ich einfach genommen, ohne zu fragen. Mit ein paar meiner Capos habe ich dann Leute überfallen, dass du darunter warst, damit hatte ich nicht gerechnet. Nun ich wusste von dem Wert deines Kreuzes und als ich schoss" er seufzte und musste sich an einer Bank stützen, als hätte er Schmerzen. "Was..?" Doch er wank ab. "Ich spürte deinen Schmerz, am liebsten wäre ich dageblieben und hätte dir bei gestanden. Zugegeben ich bin damals im Krankenhaus gewesen und habe nach dir gesehen!" Versuchte er seine Aktion etwas zu mildern, doch Viola verspürte immernoch den Schmerz des verrates in ihrem herzen, den sie damals empfunden hatte. "Ich habe es nicht übers Herz gebracht sie zu verkaufen. Nunja und als dich Davide damals verlassen hatte, ich hatte überlegt dich zu fragen ob .. ob" er stockte und richtete sich wieder auf. Viola drückte ihren schal etwas über ihre Nase, die ganz kalt geworden war. "Was wolltest du mich fragen?" Hakte sie nun nach. "Ob du mich wieder zurück genommen hättest" antwortete er nun und nahm ihre Hände in seine. Ihre Blicke trafen sich und obwohl sie tief in ihrem Herzen, immernoch Gefühle für ihn hatte. Die Trauer und der Schmerz, die Leere die Matthew zurück gelassen hatte, brachte sie dazu ihre Hände zurück zu ziehen. "Verzeihe mir Alessandro, aber ich kann das nicht. Nicht jetzt. Ich habe dich zweimal verlassen, ich werde es nicht nochmal tun" und mit diesen worten wollte sie gehen, doch er hielt sie auf. "Ich will dich nicht zurück Viola, ich weiß das meine Chance nun vorbei ist. Ich will dir nur sagen, das die Russen etwas planen. Ich habe gehört sie hätten eine frau, die alles ändern würde" erklärte er und sofort kam ihr ein Gedanke, der sie so sehr schmerzte. "Viola? Du weißt doch nicht etwa etwas darüber" er konnte ihre Körpersprache wohl genauso gut lesen wie ihr Bruder das konnte. "Ich habe mit dem Sohn von Iwan Petrow gesprochen. Wladimir. Er ist das schwarze schaf der Familie und saß bei uns im Verhör" erzählte sie nun er lauschte. "Nur Matthew hatte ich davon erzählt" fügte sie hinzu und die Spannung war spürbar. "Die Frau.. obwohl ich es für unmöglich halte ist meine eigene Mutter. Camilla Messina"

Amore pericoloso | Dangerous loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt