[37] Eine schöne Bescherung

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Der Geruch von frischem Essen stieg in ihre Nase, als Viola dabei zu sah wie Isabella begann einen Braten in den Ofen zu schieben. Sie beobachtete alles ein wenig aus der Ferne, da sie gerade mal eine Woche aus der Klinik entlassen war und nicht wirklich apettit hatte. "Die neue frisur sieht echt.. neu aus" ihr blick fiel nun zu Leonardo, der nicht wusste was er sagen sollte. Er war seit zwei Tagen wieder in der Stadt und seit dem hatte er es nicht geschafft ein Gespräch mit seiner Schwester zu suchen. "Danke" brummte sie nur und begann nun ihrem Vater dabei zu zu sehen wie er den jüngeren der Familie etwas vorlas. Da das Oberhaupt der Familie, Giovanni's Vater, verstorben war, fanden sich nun auch verwandte aus italien wieder in der großen amerikanischen Stadt wieder. "Willst du reden?" Wollte Leonardo nun wissen und Viola nickte lediglich. Sie konnte der Sache nicht ewig aus dem Weg gehen.

"Was ich dir da angetan habe, also ich meine das ich dich geschlagen habe. Das war der größte Fehler meines Lebens" gab er zu und Viola lehnte sich in den Sessel, auf dem normalerweise immer ihr Vater saß. Ihr Körper war in ein schwarzes Kleid gewickelt und um sie zu wärmen, trug sie eine Decke um sich gehüllt. "Das war ein Fehler, aber du hattest genauso deine Probleme wie ich" versuchte sie die Taten für sich zu rechtfertigen, doch so einfach war es nicht. "Du hast deinen Freund verloren" setzte er nun an, doch Viola unterbrach seine weiteren Worte. "Du hast die Liebe deines Lebens, durch deinen eigenen Vater verloren Leo. Ich nehme es dir nicht böse wirklich nicht, nur verstehe ich nicht wieso du nicht einfach mit mir geredet hast" gab sie zu und Leonardo sah betrübt zu boden. "In der Zeit, als ich bei den Russen gelebt hatte, habe ich den Glauben verloren. An Gott und an unsere familie. Zwei Jahre ohne jemanden, der einen schätzt, sind schwer. Aber" er stockte und fuhr sich übers Gesicht. "Aber Iwana, sie hat mir wieder Liebe geschenkt. Hat ihren Vater überzeugt, er müsse mich nur fragen und nicht foltern" erzählte er nun und es schien beinahe als würde Viola die Liebe seines Lebens in seinen Augen wieder erkennen. "Als ich dann kooperierte glaubte ich es wäre besser nicht zurück zu kehren, doch als ich dann in der kirche traf damals. Wusste ich es, ich musste zurückkehren um für dich da zu sein" seine stimme brach und sie glaubte es kaum. Sein Gesicht verbarg er hinter seinen Händen, als er begann zu weinen. "Ich habe versagt Viola, ich wollte dich immer beschützen. Stattdessen ließ ich zu dass dich Männer verletzten, dass du beinahe gestorben bist. Mehrere male!" Sein wimmern zerriss ihr beinahe das Herz. Ihn so zu sehen, war schlimmer als sie es für möglich gehalten hatte. "Leo" behutsam legte sie eine Hand auf seine Schulter und dann auf seinen Kopf um diesen liebevoll zu streicheln. "Du hättest mich vor all dem nicht schützen können. Du konntest nicht wissen das Davide und auch Alessandro sicherlich nicht die besten Entscheidungen meines Lebens waren und doch haben mich beide zu der Frau gemacht, die ich heute bin" erklärte sie und er sah auf. Seine augen waren gerötet und er sah sie an als wäre er nichts, als hätte er keinen eigenen Wert. "Matthew's tod ist zwar grausam und wird mich wohl ewig verfolgen, aber ich bin dankbar für die Zeit die ich mit ihm hatte und sie genossen zu haben. Lebe den Tag als wäre er dein letzter. Diese worte habe ich seit ich aus der klinik bin immer vor mir. Werder der Autounfall damals, noch der Krebs oder die Kokain und Alkohol Abhängigkeit haben mich getötet und auch Trauer wird das nicht schaffen" erklärte sie mit einer Willensstärke in der Stimme, die Leonardo schon lange nicht mehr von seiner schwester so wahrgenommen hatte. "Du hast Fehler gemacht, das haben wir alle glaub mir. Aber wir sind familie und familie ist das wichtigste" beendete sie nun die worte, die ihn sichtlich aufgebaut hatten. Etwas erschrocken spürte sie nun wie er aufstand und sich vor sie kniete. Er legte seine Arme um ihren Bauch und sie genoss die Nähe zu ihrem Bruder, die so lange vermisst hatte.

"Das Essen ist fertig!" Ertönte nun Giovanni's stimme und die Geschwister richteten sich auf. Ein liebevolles Lächeln auf den lippen, setzten sie sich nun jeweils an die Seite ihres vaters, der am Tischende saß. Über zwanzig Menschen der Familie Valentini, warteten nun auf das Tischgebet um endlich Essen zu können. Alle nahmen sich an d Hand und schlossen die Augen, als das Oberhaupt der familie nun seine stimme erhob. "Sowie jedes weihnachten wollen wir nun Gott danken für das was er uns schenkt. Den Wohlstand um unsere Häuser und unser Essen zu bezahlen. Die Liebe die unsere familie zusammenhält und am wichtigsten die Gesundheit, die uns am Leben hält. Wir danken dir!" Und bevor alles zuende war raunte ein "Amen" durch die Runde. Alle begannen zu Essen und ausgelassene Gespräche nahmen ihren Lauf, nur Viola hielt sich zurück und kaute an einem Stück Fleisch herum. Sie hatte seit dem entzug kaum Hunger und auch von Alkohol ließ sie nun lieber die Finger, bevor es eskalierte. "Du siehst wirklich schön aus heute abend" erst jetzt sah sie auf und bemerkte ihren Vater, der ihr ein liebevolles Lächeln schenkte und eine Hand unter ihr Kinn legte. "Ich bin so stolz auf dich" meinte er nun und obwohl sie die plötzliche väterliche liebe sehr genoss, hatte sie doch ein schlechtes gewissen, denn sie hatte ihm nichts von der Vermutung erzählt das ihre Mutter vielleicht noch lebte. Sie hätte es nicht übers Herz gebracht, falls es dann doch nicht stimmte. Sie hätte ihm Hoffnung gegeben, die garnicht existierte. Ihre Mutter war tot und daran würde sich auch nichts ändern. "Ich danke dir Papa" erwiderte sie nur und Giovanni begann mit Leonardo zu reden. Die beiden schienen sich besser als je zuvor zu verstehen und die Streitigkeiten hatten sich gelegt. Alles schien endlich wieder perfekt zu sein, bis sich plötzlich die Tür öffnete und die Blicke aller zu der Person fielen die nun dort stand. Einem Herzinfarkt nah war Viola aufgesprungen und hatte dabei ihren Stuhl umgeworfen. "Mama?"

Amore pericoloso | Dangerous loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt