[2] Bekannte Gesichter

249 8 0
                                    

"Sie gehören nicht zu meinem Vater" hauchte sie vorsichtig als sie zu Alessandro blickte. In ihm spannte sich alles an, denn mit der Person zu dem diese Männer gehörten hatte er sichtlich ein großes Problem.
Ihr Blick fiel zur Tür, es dauerte nicht lange und sie erkannte zwei hochwertige Lackschuhe in der dieser stehen. Langsam und mit vorsicht begann sie ihren Kopf vom Boden zu erheben. Der etwas dickliche Mann stand nun in der Tür. Ihr lief ein eiskalter Schauer über den Rücken als sie die feine Narbe sah, die über sein rechtes Auge verlief. Sie wusste wem er die Narbe verdankte, er wusste das diese Person in diesem Restaurant saß und nun wollte er sich rächen.
Davide Russo.
Langsam richtete sie sich auf und bewegte sich auf den Mann zu, er war ein wenig kleiner als sie, jedoch machten ihre hohen Schuhe einiges an ihrer überschüssigen Größe aus und ohne sich wirklich anzustrengen hob er seinen Kopf.
"Mi amore, ich habe dich bereits gesucht" schmeichelte er ihr bevor er seinen Blick an Alessandro richtete. "Selbst so viele Jahre später verstehst du nicht das sie nicht dir gehört" zischte Davide genervt. Mit einem Grinsen und dennoch einer enormen Nervosität in sich stand nun auch Alessandro auf. Während er sich erhob, zog er seinen schwarzen Koffer in der rechten Hand mit sich, bedacht darauf nicht das kostbare Geld das Viola zustand, Davide zu überlassen.
"Mia amata, ich dachte du wärst nicht in der Stadt" sagte die bildhübsche Frau indem blutroten Kleid zu dem gefährlich wirkenden Mann, mit der markanten Narbe im Gesicht. Ein Grinsen huschte über seine Gesichtszüge als er eine Hand an ihre Taille legte und sie an seine Seite zog. Obwohl Alessandro spürte welche Emotionen sie in diesem Moment empfand und für wen, legte sie eine Hand an seine Wange und drückte ihre zarten Lippen auf diese, bedacht nicht seine empfindliche Stelle am Augen zu berühren.
"Sei mio" hauchte er in ihr Ohr als er ihr zu lächelte, das erste mal das man es erkannte. Nicht nur Alessandro fiel es auf sondern auch allen anderen, er sah sie als sein Eigentum und würde alles tun damit auch jeder in der Millionenstadt das verstehen würde.
Es reichte eine kurze Handbewegung und einer der Männer zog seine Waffe und richtete sie direkt auf Alessandro. Nur ein Moment verstrich bis Panik ausbrach und die Gäste nun wild umher rannten und Schutz suchten oder aus Verzweiflung in die Küche flüchteten, dort hofften sie wohl auf einen Notausgang. Das erste mal erkannte man Angst in Viola's Augen und sie galt dem Mann der nun von einer geladenen Waffe bedroht wurde. "Geliebter, er ist kein Krieg zwischen den Familie wert, nehmen wir den Koffer und gehen" versuchte sie Davide davon abzubringen Alessandro eiskalt zu töten. Nicht nur das es eine enorme Krise ins Rollen bringen würde, es waren auch zu viele Zeugen anwesend.
"Die Zeugen, du machst nie Fehler" um ihre Argumente zu unterstreichen legte sie eine Hand auf seine Brust und drehte ihn leicht zu sich, es war eine gewisse Überwindung als sie nun ihre rötlichen, weichen Lippen auf die seine rauen legte und ihm einen intensiven und leidenschaftlichen Kuss schenkte. Es dauerte nur einen Bruchteil einer Sekunde bis er in den Kuss einstieg und sie mit seiner Hand die weiterhin bestimmt an ihrer Taille lag noch näher an sich zog. Während dem Kuss machte er eine weitere Handbewegung und deutete den Männern das zu tun was Viola von ihnen verlangt hatte. Grob entrissen sie Alessandro den Koffer und verließen das Lokal so stürmisch wie sie es betreten hatten. Doch weder der Schmerz um das verlorene Geld, noch das Gefühl nun einen starken Feind zu haben tat ihm ihn der Seele weh, es war der Anblick des Mannes mit der Narbe und der Frau im roten Kleid das sich ihm bot. Mit einem Zischen als hätte jemand ihm in den Bauch gestochen und einem verletzten und enttäuschten Blick zu Boden wendete er sich ab und verließ das Restaurant. Gerade als er an dem küssenden Paar vorbeilief öffneten sich die Augen Viola's und ihre Blicke trafen sich. So viel verlangen lagen in diesem Blickaustausch und die Begierde galt nur dem jeweils anderen.

Ein teurer Wein glänzte ihr entgegen als Viola ihr Apartment, im zehnten Stockwerk eines Wolkenkratzers New Yorks, betrat. Mit einer kleinen Karte stand das teure Getränk auf einem Glastisch in ihrem luxuriösen Wohnbereich. Interessiert hob sie diese auf und öffnete sie. "Das war nicht unser letztes Treffen -A" laß sie und sofort schlich sich ein glückliches Lächeln auf ihre Lippen, das sie jedoch sofort beim Anblick ihrer offenen Tür erlosch. Davide stand dort und beobachtete sie genau. Langsam nährte er sich ihr und drückte sich an ihren Rücken. Sofort verschwand die kleine Karte in ihrer Handtasche , die sie neben der Flasche, abgestellt hatte. Doch obwohl seine Sicht leicht eingeschränkt war hatte er es genau bemerkt und sofort drückte er sie zu Seite und zog den kleinen Brief aus dem Versteck das sie für sicher gehalten hatte. Mit einem wütenden Gesichtsausdruck zerdrückte er die Nachricht die offentlich von Alessandro stammte in seiner Hand zusammen. "Du wirst dich nie wieder mit ihm treffen" sagte er mit einer erschreckenden Ernsthaftigkeit in der Stimme. Ein eiskalter Schauer schoss über ihren Rücken und als er sich schwungvoll zu ihr umdrehte wurde ihr kälter als ihr sowieso schon war. "Mi amore, du weißt wem du gehörst" hauchte er, jedoch verstand sie jede Silbe, jeden Buchstaben genau, denn die Intensität Worte so prägnant auszusprechen besaß nur er.
"Natürlich" brachte sie widersprüchlich heraus und in ihr kochte eine gewisse Wut, die ihm nicht entging. "Du liebst ihn immernoch!" Brüllte er plötzlich und eine unheimliche Angst schoss durch ihre Glieder. Schnell drehte sie sich um und suchte Schutz vor der Wut und Eifersucht die sich in ihm aufbaute. Gerade als sie die Tür öffnen wollte, durch die sie das Apartment betreten hatte schoss die Weinflasche knapp an ihrem Kopf vorbei und zersprang, ohne seine wirkliche Absicht schossen ihr nun die Splitter entgegen und einige von ihnen landeten in ihrer zarten Haut. Trotzdem Schmerz den sie für kurz spürte blieb sie nun ruhig stehen und drehte sich um, in den Augen des Mannes der die Flasche geworden hatte, war Gleichgültigkeit und Kälte zu sehen.

Amore pericoloso | Dangerous loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt