[18] Gebrochenes Vertrauen

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Woche um Woche nutzte die jungen Valentini die Chancen um Matthew zu sehen. Er war charmant und ein wahrer Romantiker, doch sie wusste das sie ihm falsche Hoffnungen machte, denn etwas festes könnte daraus nie werden.

Es war bereits sommerlich in der amerikanischen Großstadt und um das Geschäft war es ruhiger geworden. Viele Familien oder potentielle Feinde verließen die Stadt um das Wetter in südlicheneren Regionen zu genießen. Viola jedoch blieb in der Stadt, während einige ihrer Familie nach Italien flogen. So auch ihr Vater, der im Jahr nur einmal die Stadt verließ und das zum Geburtstag seines Vaters, der in Sizilien lebte. "Wir sehen uns dann Papa, Leonardo und ich passen auf die Geschäfte auf" versicherte Viola ihrem vater und er sah nochmal prüfend zu seinen zwei einzigen Kindern. Leonardo, der nun seit zwei Monaten zurück war, hatte das volle Vertrauen seines Vaters gewonnen und hatte bewiesen wie gut er das Geschäft im Griff hatte. "Ich bin in einer Woche zurück" wiederholte er nochmal, bevor er im inneren des Privatjets verschwand und der Pilot wenige Momente später die Tür verschloss. Als das kleine und doch gut ausgestattete Flugzeug nun auf die Startbahn rollte, liefen die beiden jungen Italiener zurück zu ihrer Limousine. Während sie so die Hitze genossen, die auf sie hinab schien sahen sie sich an und beide wussten, dass sie nun gerne einwenig im Meer schwimmen würden. "Dieses Jahr kein Urlaub mh" stellte Viola resigniert fest, als sie in der altmodischen Limousine saßen und aus dem Fenster sahen. Wolkenkratzer zogen an der getönten Scheibe vorbei und Leonardo genoss den Wind der durch einen kleinen Schlitz des offenen Fensters, durch sein Gesicht strich. "Aber dafür machen wir gutes Geschäft" gab er zu und ein zufriedenes lächeln legte sich auf seine Lippen. "Ein besseres Geschäft als die Russen jemals haben werden" stellte er mit einem siegessicheres Grinsen noch obendrauf. Nun sah sie ihn etwas verwundert an. "Die Russen?" Versicherte sie sich, dass sie es auch wirklich richtig verstanden hatte. "Natürlich die Russen, sie fallen in unsere Stadt ein wie die Parasiten. Denken sie wären eine große und starke Familie" begann er abschätzig zu erzählen. "Haben mich damals entführt, du warst noch sehr jung mh.. zwei Jahre machen viel an wissen aus" stellte er obendrein fest und sie sah ihn finster an. "Jung? Was redest du Leonardo?" Zischte sie nun etwas gereizt, sie hasste es wenn er seine Gedanken preis legte, sie aber nicht weiter erklärte. "Bist du denn vollkommen auf den Kopf gefallen schwesterherz? Die Russen Mafia!" Brachte er nun seine kleine Geschichte zuende. Verständnislos sah sie ihn an. "Russen Mafia? Leo, du denkst doch nicht wirklich das die eine wirkliche Bedrohung sind mh? Sie kennen sich hier in Amerika nicht aus, eine Politik dort drüben in Eiseskälte zu kontrollieren ist ein Kinderspiel. Wenn du hier die Politiker als dein Eigentum bezeichnen willst, musst du Italiener sein" behauptete sie nun felsensicher und nickte bestätigend, doch die Miene es Bruders wurde ernst. "Täusche dich nicht, sie sind gerissen und dazu brutal. Sie legen keinen Wert auf "keine Spuren hinterlassen". Sie schlagen unsere Leute brutal zusammen und lassen sie am leben, zeugen interessieren sie nicht!" Erklärte er nun und man konnte eine gewisse Furcht... nein Respekt! In seiner Stimme wahrnehmen. "Ich will nicht alles auf den Kopf stellen nur wegen ein paar Osteuropäern" zischte nun die junge Italienerin ihren Bruder an. Sein gerede von den Russen hatte sie ganz nervös gemacht. "Wir werden so weiter machen wie bisher und wenn sie uns ins Auge fallen, beseitigen wir sie, sowie alle anderen" stellte sie nun fest und schlug zur Bestätigung auf den Oberschenkel ihres Bruders. Dieser zuckte zusammen und der kühle Wind störte ihn nun er ließ das Fenster schließen. "Du bist hochmütig Vio, du wirst merken wie gefährlich sie sind, wenn es zu spät ist. Vater hat mir die Kontrolle über alles erteilt, ich werde die richtigen Maßnahmen ergreifen" erklärte er vehement und bevor seine Schwester etwas erwidern konnte, hob er seine Hand und sah ihr gefährlich in die Augen. "Denk an meine Worte" mit diesem Satz stoppte das Auto und sie stiegen aus.

Die schwarze Limousine hatte vor einem gigantisches Wolkenkratzer halt gemacht und der gutaussehende Italiener stieg als erstes aus, gefolgt von seiner jüngeren Schwester. Sie richtete nochmal die Knöpfe ihres Kleides bevor sie mit ihm die Eingangshalle betrat. An der Rezeption stand ein junger Mann, mit einem treuen Anzug gekleidet entdeckte er nun die Geschwister und sofort huschte er von dem Tresen nach vorne und lief hastig zum Fahrstuhl um diesen nach unten zu holen.
"Ich danke ihnen" gab Viola nur dem Portier zurück bevor sie mit ihrem Bruder indem verglasten Fahrstuhl verschwand.

"Halt dich zurück" befahl Leonardo seiner Schwester, als sie im 120 Stockwerk ankamen. Als sich die Tür öffnete erstreckte sich ein marmorierter Eingangsbereich und ein Logo hang an der linken Wand und strahlte ihnen entgegen. "Michaelson". Sie befanden sich im Büro des angesehensten Anwalt der Stadt und nebenbei auch der teuerste. Er war ein entfernter Verwandter Giovannis und ein guter Freund der Mafia, er hatte schon viele ihrer Leute aus dem Gefängnis geholt oder vor einer Hinrichtung bewahrt.

"Du wartest hier" befahl er und sie setzte sich. Sie legte ein Bein über das andere und ließ ihren Blick durch den Raum fahren. Nur wenige Mitarbeiter befanden sich hier im Eingangsbereich, die meisten Anwälte, die dem Chef untergeordnet waren, saßen in ihren Büros und sprachen mit Klienten, man konnte jedoch die gesichter genau erkennen. Datenschutz war hier nicht das wichtigste, denn wer sich diesen Anwalt leisten konnte, wollte das auch gerne zeigen. Sie sah zu ihrer rechten Seite und zog ein Magazin zur Hand, sie blätterte desinteressiert indem Modemagazin und markierte sich mit einzelnen knicken in die Seiten ein Kleid, einen Rock oder ein Accessoire. Gerade als sie ein hübsches paar Schuhe entdeckte, öffnete sich die Tür eines Büros, das hinter ihr lag und sie deswegen nicht den Klienten erkannt hatte. "Viola?" Ihr Blut gefror, denn sie erkannte die Stimme. Sie fuhr herum und sah nun in das Gesicht von Matthew, der auf sie zu kam und hinter ihm war niemand geringeres als Alessandro Riva.

Amore pericoloso | Dangerous loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt