[30] Der Verrat ist nah

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Die Sonne war aufgegangen und die ersten Arbeiter machten sich auf den Weg um ihr täglich Brot zu verdienen. Jedoch in der Oberschicht der Stadt, sah es ziemlich anders aus. Viola Valentini genoss die herbstliche Umgebung, die der Central Park, Jahr für Jahr bot und das zwitschern der Vögel. Eduardo, ihr Bodyguard war nie weit entfernt, da immer wieder betrunkene, Junkies oder andere Gestalten näher kamen und die junge Frau belästigten. Eine angenehme Briese wehte durch die kurzen, braunen Haare die unter einer Mütze versteckt waren. Knapp vier Monate war es nun her, das Viola den Krebs besiegt hatte und doch war Feierlaune nichts zu spüren. Nachdem Giovanni erfahren hatte das sein eigener Sohn an seiner Tochter hand angelegt hatte, war er so nachtragend gewesen ihn nach Italien zu schicken. Dort sollte er seinem Onkel Riccardo bei den Geschäften helfen und lernen was Familie bedeutete. Isabella, schrieb während der Zeit immer wieder an Viola und informierte sie über das was Leonardo so trieb. "Ist Ihnen kalt Seniora?" Erkundigte sich Eduardo, als die Temperatur noch weiter sank. "Alles gut, mein Mantel ist warm genug" beruhigte sie ihn, bevor ihr Blick zur seite fiel und sie eine Frau entdeckte. Pechschwarze Haare und blutroter Lippenstift ließen Viola schnell erkennen wer dort stand. "Die junge Valentini" hörte man nun die spöttische Stimme der Frau, die sich nun nährte. "Kein Schritt-" sofort wollte Eduardo dazwischen gehen, doch Viola wank ab. "Alles gut, sie ist eine Freundin" beteuerte sie und obwohl ihr Bodyguard wusste, das dass nicht wahr war, ließ er sie durch. "Alissa Petrow, ich dachte du wärst wieder im Bordell, da wo du hingehörst" witzelte Viola und sah zu der Russin, die keine Miene verzog. "Besser als Inkontinent im Bettchen zu liegen und darüber zu weinen das mein Bruder mich schlägt" Erwiderte sie nun und die Italienerin, musste zugeben das sie diese runde gewonnen hatte. "Hab gehört dein Vater hat sich ein Modell geangelt. Eine Italienerin wie man weiß. Habt ihr Russen etwa keine hübschen Frauen?" Wollte sie nun einen Gegenangriff starten, doch Alissa schien nicht beeindruckt. "Unsere Mutter hat damit keinerlei Probleme. Im Gegensatz zu deinem Vater, lebt meiner und genießt, das was er haben kann und trauert nicht immernoch um ne tote" erwiderte sie mit einem siegessicheren Grinsen. "Wenigstens liebten meine Eltern sich und haben nicht nur gevögelt. Man sieht ja was bei raus kommt, deine Mutter konnte wohl ihre Finger nicht vom Vodka lassen, selbst während der Schwangerschaft" und diese worte waren dann noch schlimmer als gedacht. Alissa wich den blicken von Viola aus und sie wusste, das sie einen Wunden Punkt getroffen hatte. Sie waren nun in der Mitte des Parks angekommen und standen nun vor einem großen Brunnen. "Deine Mutter ist also eine Alkoholikerin, da versteht man wieso sich dein Vater lieber eine neue holt zum vögeln. So ne alte Seuferin will ja keiner mehr" und das hatte Alissa jetzt gereicht. Zähneknirschend hob sie ihre hand und holte aus, doch Eduardo griff ein und riss sie an ihrem Handgelenk zurück. "Wagen sie es nicht" warnte er sie und die Russin nickte nur, denn mit dem Bodyguard wollte sie keinen Stress anfangen, besonders nicht jetzt wo sie alleine war.

Ohne ein Wort zu sagen, saßen die beiden nun auf der Bank und beobachteten die Tauben, die sich im Brunnen wuschen. "Wie geht es dir?" Wollte Alissa plötzlich wissen und Viola sah sie verblüfft an. "Was hast du gesagt?" Wollte sie es nochmal genauer wissen. "Bist du schwerhörig. Du hattest einen Tumor in der Lunge und deine Haare sehen in der Länge echt schrecklich aus" fauchte sie nun und von der kurzen Freundlichkeit war nichts mehr zu spüren. "Hast du etwa Mitleid? Das ich nicht lache. Was willst du wirklich von mir?" Wollte Viola nun wissen und Alissa sah sich mehrere Male um. "Dir etwas sagen" und mit diesen Worten beugte Sie sich nah an ihr Ohr. "Ihr habt einen Verräter in eurer Mitte" und mit diesen worten stand sie auf und machte Anstalten zu gehen. "Warte!" Hielt Viola sie noch und Alissa blieb kurz stehen. "Wieso sagst du mir das?" Wollte sie noch wissen und die russin sah kurz zu ihr. "Weil ich Angst habe, das die stadt bei dem zerstört wird, bei dem Krieg der bald beginnt"

"Die kurzen Haare stehen dir" ertönte eine Stimme, die sie schon lange nicht mehr vernommen hatte. Sie schloss gerade die Türe ihres Apartments, als sie die Quelle dieser Worte vernahm. "Alessandro" mit einem Lächeln auf den lippen nährte er sich ihr und legte seine Arme um sie. Genüsslich schloss er die Augen und versuchte den moment so lange anzuhalten wie es nur ging. "Ich musste dich wiedersehen. Du siehst wunderbar aus und diese Kurzhaarfrisur steht dir. Du bist echt heiß" gab er grinsend zu und eine leichte röte stieg in ihre Wangen. "Was treibt dich zu mir? Wohl nicht nur das Bedürfnis dir meine neue Frisur anzusehen" witzelte sie und er nahm ihr den Mantel ab. "Leider nein. Mein Anliegen ist geschäftlich. Es geht um die Russen. Um genau zu sein um den erstgeborenen Sohn von Petrow" erklärte er nun und sie zog sich nebenbei die Schuhe aus. "Tee?" Wollte sie kurz wissen und er nickte, während er ihr in die Küche folgte. "Sein Name ist Alexej und er ist der Erbe des Imperiums. Ich habe längere Zeit undercover dort agiert und einiges für deinen Detektive herausgefunden" führte er seine erzählung nun weiter und Viola setzte gerade das Wasser auf, als er sich an den Tresen lehnte und weiter erzählte. "Ich war eines morgens dort und habe jemand gehört" hauchte er kaum hörbar und Viola nährte sich ihm etwas um ihn besser verstehen zu können. "Es er war ein Italiener. Ich konnte den Akzent genau erkennen und er erzählte Alexej und Iwan, dass dein Vater Iwana Petrow zusammenschlug und ihre Tochter dabei tötete" um so mehr er sagte umso mehr verlor sie die Farbe und sah geschockt zu Alessandro, als dieser eine Hand auf Viola's Schulter legte und sie intensiv ansah. "Der Mann der eure Familie an die Russen verrät ist dein eigener Bruder. Leonardo Valentini"

Amore pericoloso | Dangerous loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt