[17] Glückliches Wiedersehen

37 4 0
                                    

Ungläubig sahen nun Giovanni und auch Conner zu der jungen Italienerin, deren Miene durchweg ernst und monoton blieb. Sie riss sich zusammen, um nicht schwach oder gar nervös zu wirken. "Du bist die Quelle? Wie kann das sein?" Fragte ihr Vater nun und betrachtete sie ganz genau. "Ich habe mich als Reporterin ausgegeben, ich wollte ein paar Informationen aus dem Detektiv heraus bekommen. Ich hatte gehört, dass er den Todesfall der Donevans übernommen hat und gerade als mir Dummerweise mein Block runter fiel, kam Conner herein. Ich saß unter dem Tisch, denn ich wusste ja das er mich kannte und da habe ich alles gehört" beendete sie ihre perfekte Lüge, zumindest hoffte sie das keiner an ihrer Geschichte zweifeln würde. "Und das soll er dir glauben?" Witzelte Conner und setzte ein siegessicheres Lächeln auf. "Du wagst es meine Tochter eine Lügnerin zu nennen?" Erhob der Boss nun seine Stimme. Sie bebte vor Zorn, denn er schenkte seiner Tochter volles Vertrauen. "Was- nein! Niemals! Aber Giovanni, das klingt doch lächerlich!" Versuchte er weiter, aus dem Grab zu kommen, dass er sich selbst gegraben hatte. Langsam erhob sich nun der ältere Mann und sah direkt in die Smaragdgrünen Augen seiner geliebten Viola. "Du sagst er hätte diesen Detektiv auf unsere Fährte gelockt?" Wiederholte er nochmal eine frage, die sich in ihrer Erzählung bereits beantwortet hatte, doch Viola merkte, dass ihr Vater kurz davor war vollkommen klar zu sehen. "Ja, er hat den Detektiv und damit das gesamte Department auf unsere Fährte gelockt" bestätigte sie und sah dann zu Conner. Er hatte nun entgültig keine Farbe mehr im Gesicht und ihm war klar, dass sein Leben bald zuende war.

"Nun wenn das so ist" er nickte leicht und richtete seinen Kopf zur Tür, als sich diese unverhofft öffnete und jemand hereintrat, mit dem ihr Vater niemals gerechnet hatte. Leonardo stand nun in der Tür, der Sohn Giovannis und Violas leiblicher Bruder. "impossibile (unmöglich)" entfuhr es ihm nun und er sah zu wie der gutaussehende, junge Mann ins Büro trat. "Ich habe alles gehört Vater, erlaube mir seine Entfernung zu übernehmen" begann er zu sprechen und er sah bedrohlich zu Conner. "Mein Sohn" hauchte Giovanni nur und stand weiterhin an der selben Stelle, er machte keinerlei Bewegungen. "Ich bin zurück Vater" sagte Leonardo nun endlich die befreienden Worte und ihr Vater erwachte aus seiner Schockstarre und öffnete seine Arme.

Seit langem sah Viola eine einsame Träne, die sich aus seinem Auge löste. Ihr Vater und ihr Bruder hatten immer ein sehr inniges Verhältnis gehabt und als er damals entführt worden war, hatte sich ihr Vater verändert. Er war kontrollsüchtig und kühl geworden, aber diese Hülle schien nun von ihm zu fallen. Als sie so in der Umarmung verharrten, nutzte Conner die Chance um sich aus dem Staub zu machen. "Lorenzo, bitte bringe diese Mann in den Verhörraum" erklärte ich leise und Lorenzo, sowie einer der Watson Brüder schnappten den dicklichen Mann grob an den armen und zogen ihn weg. Mit einem zufriedenen Lächeln beobachtete nun die junge Frau das Wiedersehen ihrer Familie und sie genoss den Anblick. Sie hatte ihren Vater lange nicht mehr lächeln sehen. "Die ganze Familie zusammen" befahl nun Giovanni und hob seinen Arm um auch Viola in die Umarmung zu ziehen. Ein lachen entfuhr ihr als sie nun in der Mitte der zwei Männer stand und sie voll und ganz ihre Nähe genoss.

Während Conner nun auf seinen Tod wartete, begann Leonardo zu erzählen. Die Gefangenschaft, wie er sich versteckt hatte und wie er zurück nach New York gekommen war. "Und wieso bist du erst jetzt zu uns? Wir hätten dich schützen können" stellte sein Vater bestürzt fest und sah ihn fragend an. "Ich wollte euch und das Geschäft nicht in Gefahr bringen" erklärte er und sah dann mit einer enormen Ruhe in die Runde. "Wir sollten uns mal um Conner kümmern" fiel Viola nun auf und die Runde erhob sich. "Ihr werdet draußen warten" befahl Giovanni und sah seine Kinder warnend an. "Das ist Chefsache" fügte er noch hinzu bevor er sein Büro verließ und einen Gang entlang ging, um im Verhörzimmer zu verschwinden.

"Du hast was mit dem Detektiv oder?" Fragte nun Leonardo und sah sie eindringlich an.  Geschockt blickte die junge Frau nun zu ihrem Bruder und sah ihn ratlos an. "Wie kommst du darauf?" Entgegnete sie nur und spielte die Unschuld vom Lande. "Ich habe deine Ausrede gehört. Als Reporterin ausgegeben und dann genau in der Sekunde warst du unter dem Tisch?" Witzelte er. "Das Davide weg ist bekommt dir wohl nicht mh? Fängst schon an dich mit dem Feind zu verbünden" in den ersten Worten lag ein gewisser Humor, doch die letzten Worte seines Satzes wurden ernst und sah sah seine jüngere Schwester instinktiv genau an. "Mit dem Feind verbünden? Du machst Witze Leo, ich habe lediglich eine Nacht mit ihm vebracht" rutschte es ihr nun heraus und sie legte sich eine Hand auf den Mund. Ein amüsiertes Lachen entfuhr den Lippen des jungen Italieners, bevor er sich vor sie an eine Wand lehnte. "Solange du weißt das er niemals etwas über dein wahres ich erfahren darf, ist alles gut. Aber wenn Papa davon erfährt, wird er ihn töten" fiel ihm auf, während er den Satz so in seinem Kopf bildete. "Das wird er nicht, das kann er nicht!" Entfuhr es ihr nun nervös und ihr fiel auf, dass der junge Detektiv doch mehr Platz in ihrem Herzen eingenommen hatte als gewollt.

"Bitte behalte es einfach für dich" bat sie ihn und sie merkte das sie es nicht vermisst hatte, dass er alles über sie herausfand, sowie bei anderen. Er hatte eine Gabe, lügen zu hören und die Mimik und Gestik anderer zu verstehen und zu deuten. Gerade als er nun ansetzte etwas darauf zu entgegen, halte ein Schuss durch die Räumlichkeiten. Wenige Momente später trat das Oberhaupt der Familie mit einer Pistole aus dem Raum. Lorenzo nickte nur und verschwand im Raum um nach ein paar Minuten mit einem Müllsack in Form einer Person, wieder herauszukommen. "Werf ihn in den Hudson" befahl der Boss und als er nun seine Kinder beide in der Tür stehen sah, war von seiner väterlichen Fürsorge keine Spur zu erkennen. Er war vielleicht Vater, aber auch der Kopf der Mafia, dass würden seine Kinder nun nicht mehr so schnell vergessen.

Amore pericoloso | Dangerous loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt