Drei Brüder

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Gellert POV.

Ich hatte in Albus definitiv denjenigen gefunden, den ich näher kennenlernen wollte.
Er war einer der wenigen Menschen, deren Intellekt dem meinen so weit entsprach, das ich mich mit ihnen abgeben konnte.
Er interessierte mich.

Ich saß auf meinem großen Bett und starrte unentschlossen auf die Uhr an der Wand.
Noch zehn Minuten. Sollte ich schon hinaus gehen oder noch fünf Minuten warten?
Mein Blick fiel aus dem Fenster und ich sah doch tatsächlich vor dem Haus der Dumbledores Albus, welcher gerade die Tür hinter sich schloss um jenes Haus zu verlassen.
Das beantwortete meine Frage und ich
machte mich auch gleich auf den Weg.

Ich öffnete Eingangstür und trat ins freie. Albus lächelte mich leicht an und gab mir seine Hand zur Begrüßung.
Er begrüßte mich und ich tat es ihm gleich.
Dann gingen wir schweigend los und er schlug wie automatisch einen Weg in die entgegengesetzte Richtung zum Teil Rest des Dorfes ein.
Ich lief ihm einfach hinterher, da ich absolut nichts dagegen hatte etwas weiter entfernt von weiteren Menschen zu sein.
Wir gingen einen sehr schönen, wohl nicht so häufig benutzten, Pfad entlang.
Die Sonne brach vereinzelt durch das dichte Blätterdach des Waldes. Ich sah verschiedenste Bäume, Sträucher und Blumen am Wegrand.
Ein Eichhörnchen huschte eine Linde hinauf.
Ich hörte viele unterschiedliche Vögel und das rascheln der Blätter. Ich roch den Wald, das Holz.

Wir kamen an einer Lichtung mit einem See an und Albus ließ sich plötzlich auf die einzige Bank hier fallen.
„Machst du das immer?" fragte ich verwundert und setzte mich neben ihn.
„Oh, Entschuldigung. Ja, ich bin oft hier." erwiderte er verlegen.
„Es ist sehr schön hier." bemerkte ich und er stimmte mir zu.
Wir redeten über verschiedenste Dinge.
„Arbeitest du gerade an etwas bestimmtem?" fragte er mich.
Ich überlegte ob ich es ihm sagen konnte, doch er erschien mir intelligent genug um es zu verstehen.

„Ich würde mich gerne so in der Öffentlichkeit zeigen können. Wir Zauberer verstecken uns schon seit Jahrtausenden im Untergrund, müssen uns im Schatten verbergen.
Ich würde das gerne ändern.
Ich habe begonnen mich mehr mit einigen Mitteln zu befassen, die mich dabei unterstützen könnten", ich schaute ihn an, doch ich sah keine Ablehnung, eher Neugier in seinem Gesicht also fuhr ich fort: „Also hab ich angefangen sie zu suchen. Du kennst sie doch nicht? Die drei Heiligtümer."
„Aus dem Märchen von den drei Brüdern? Ich kenne es gut, denn dies war immer mein liebstes Märchen", sagte er mit einer leichten Röte im Gesicht.

Ich musste Lächeln.
„Du denkst es gibt sie wirklich?"
fragte er mich verunsichert.
„Ja, es gibt durchaus Anzeichen ihrer Existenz. Wobei man den Elderstab wohl am einfachsten verfolgen kann. 
Er zieht seine Blutige Spur durch die Geschichte der Zauberei, auch bekannt als ‚Schicksalsstab' oder ‚Todesstab' .
Es wird immer wieder ein mächtiger Stab aus Holunderholz erwähnt."
Albus nickte.

Wir redeten noch eine Weile über die drei Artefakte und philosophierten über ihren Aufenthaltsort. Als der Himmel begann sich zunehmend dunkel zu färben, entschieden wir uns dazu den Rückweg einzuschlagen.
„Welches der drei Heiligtümer würdest du am ehesten nehmen?"
„Ich denke den Stein."
Ich war neugierig, doch wollte ihn nicht geradeaus fragen, wen er denn zurückholen würde.
„Allerdings sind die Toten wie in der Geschichte beschrieben unglücklich, wissen dass sie nicht hierher gehören und leiden somit  in unserer Welt.
Ich hätte mich für den Stab entschieden."

Bei dieser Bemerkung meinerseits, sah ich einen traurigen Glanz in Albus blauen Augen. Doch im nächsten Moment war dieser bereits verschwunden und ich zweifelte an meinen eigenen Augen.

Nun standen wir zwischen den Häusern und ich legte meine Hand auf sein Schulter um mich zu verabschieden: „Ich würde mich sehr freuen wenn wir uns bald wieder treffen würden." sagte ich leise. Ich ging nach rechts zum Haus meiner Tante und er kurz darauf in das seine.
Ich nahm mir vor ihm bald wieder zu schreiben. Ich hatte seine Anwesenheit wirklich genossen und mochte es mit ihm zu diskutieren.
Und mit diesem Vorhaben schloss ich die Tür hinter mir.

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Jaaa, das zum Thema 600 Wörter ...
aber ich hoffe doch dass ihr längere Kapitel mögt

Summer 1899 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt