Verschwemmte Gedanken

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Albus POV.

Mit einem lauten Knall schlug die Tür hinter mir zu.
Das es gerade in Strömen regnete war mir in diesem Moment einfach egal.
Ich wollte nur Abstand zu diesem Haus.
Ich hatte wieder einmal mit meinem Bruder Aberforth gestritten und es dort drinnen nicht mehr ausgehalten.

Ich hing meinen Gedanken nach und hatte nicht vor diese an ihn verschwenden.
Er sah immer nur das was ich nichts tat, nie achtete er auf etwas anderes.
Er wollte immer recht haben, dabei war ich ihm wohl egal.
Nicht nur er hatte seine Mutter und seinen Vater verloren. Ich war nicht der, der sich ausgesucht hat jetzt noch hier fest zu sitzen.

Mein Mantel war mittlerweile schon triefend nass und von meinen Haaren, welche mir teilweise im Gesicht klebten, tropfte das Wasser auf den nun ziemlich rutschigen Boden. Die Regentropfen bahnten sich ihren Weg über mein Gesicht, doch ich ging weiter durch dieses dunkle, kalte Dorf.
Ich brauchte jetzt eine kurze Pause um meine Gedanken sortieren zu können, oder vielleicht wollte ich auch nur den Moment hinauszögern in dem ich nach Hause gehen müsste.

Ich setze mich auf die nasse Steinmauer welche den Friedhof umgab und ließ meinen Blick umherschweifen. Ich sah das Gras und die zahlreichen Grabsteine, an denen Regentropfen hinunterliefen.
Doch als meine Augen an dem hellen Marmorstein meiner Mutter hängenblieb, wandte ich meinen Blick schnell wieder ab.
Ich wollte jetzt nicht so an sie erinnert werden. Stattdessen schaute ich in den wolkenverhangenen Himmel, in diese Schwärze, diese Finsternis.

Ich fror, denn der Regen war schnell durch den Mantel und mein Hemd, bis zu meiner Haut durchgedrungen.
Ich schloss die Augen und ließ die kalten Tropfen auf mein Gesicht fallen.
Doch nachdem ich ein Donnerrollen hörte, entschied ich mich dazu wieder nach ‚Hause' zurückzukehren.
In den großen Pfützen ,welche die Straße bedeckten, spiegelten sich die Häuser und Wolken. Alles an diesem Abend wirkte trist und leer.
Ich begegnete keiner Menschenseele, niemand kam auf die Idee jetzt noch spazieren zu gehen.

Unser Haus trat in mein Sichtfeld.
Mit einem seufzten öffnete ich die dunkle Holztür und betrat den Flur.
Ich trocknete mich und meine Kleidung mit einem Schlenker meines Zauberstabes und hing den Mantel an die Wand.
Anschließend ging ich die Treppe rauf in mein Zimmer. Glücklicherweise war Aberforth mit Ariana im Wohnzimmer und lief mir somit nicht über den Weg.
Ich setze mich auf mein Bett und rief mithilfe von Accio ein Buch zu mir. Ich hatte es am Vortag von unserer Nachbarin Bathilda Bagshot ausgeliehen und vertiefte mich nun darin. Ich liebte es zu lesen. So konnte ich abschalten und alles einen Moment lang vergessen.

Nach und nach fielen mir die Augen zu und ich ließ mich einfach nach hinten in die Matratze fallen.
Danach dauerte es nicht mehr lange und ich schlief ein.

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Wow wenn ihr das hier lest bin ich schon mit Kapitel 8 fertig... ich werde sie dann nach und nach veröffentlichen
(meine Reserve für ne Schreibblockade oder so, dann müsst ihr nicht so lange warten)

Ich wollte 1 Kapitel pro Woche bringen, fände es 2 mal pro Woche besser aber ich weiß nicht ob ich das schaffen würde. Manche Kapitel sind schneller fertig, manchmal dauert es natürlich auch mal länger.

Nun ja, ich hoffe ich bekomme das einigermaßen hin und es gefällt euch :)

Summer 1899 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt