Blauer Phönix

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Albus POV.

„Du weißt das du.." fing Aberforth an doch ich unterbrach ihn: „Ja, ich beschäftige mich heute mit Ariana".
Ja, natürlich würde ich eigentlich lieber etwas mit Gellert unternehmen.
Er verstand mich, ihm vertraute ich. Mit ihm konnte ich mich besser unterhalten, als mit einer instabilen 14 Jährigen.

Aberforth nickte knapp und aß weiter.
Als auch ich mit dem Frühstück fertig war, machte ich mich auf den Weg zu ihrem Zimmer und klopfte an.
Ich hörte ein leises ‚Ja?' und öffnete die Tür um hineinzugehen. Sie saß auf ihrem Bett und schaute zu Boden. Ihre Knie hatte sie angezogen und ihre Arme um diese geschlungen.

Das Licht fiel durch das Fenster in ihr Zimmer und so wirkte es eigentlich recht einladend.
Als würde hier ein ausgeglichenes Mädchen ohne Beschwerden leben. Doch es war leider nicht so. Meine Schwester war ein Obscurus.
Eine dunkele Macht die ausbricht wenn sie emotional aufgebracht war.
Sie zerstörte bei einem dieser Ausbrüche ihr ganzes Zimmer, ohne die Schutzzauber vielleicht noch viel mehr.

Mein Bruder und ich waren zu der Zeit in Hogwarts gewesen und wussten nicht fiel über den Unfall, durch den all dies geschah.
Mein Vater saß schon seit Jahren in Askaben und so waren wir von dort an auf uns gestellt.

Ich fragte sie was sie denn unternehmen wollte.
„Können wir vielleicht etwas malen?" fragte sie vorsichtig und schaute mich an.
„Aber klar doch, hast du hier noch Pergament?"

Wir nahmen alles mit und gingen in das Wohnzimmer.
Aberforth war anscheinend in seinem Zimmer, was mir eher zugute kam. Eigentlich liebte ich meine Familie, doch in ihrem jetzigen Zustand hatte ich das Bedürfnis vor meinen Geschwistern davonzulaufen.
Wir setzten uns auf den hellen Holzboden und sie begann zu malen. Ich überlegte was ich gut auf Papier bringen könnte, währenddessen sie versuchte sie sich an einer Fee. Ich hatte ihr viele viele Abbildungen der Wesen gezeigt und Geschichten über die vorgelesen. Ariana interessierte sich zunehmend für die kleinen Geschöpfe.

Nach einer Weile in der wir vor miteinander redeten und nebenbei malten rief sie begeistert: „Schau mal Albus! Ich bin fertig. Was meinst du?" 

„Ja, das sieht wirklich gut aus Ari.
Darf ich?" fragte ich und deutete auf das Pergament.
Sie nickte und ich zeigte ihr, wie sie es besser machen konnte.
Ari hörte mir aufmerksam zu. „Schau mal wenn du das noch etwas verfeinerst, sieht es etwas realistischer aus."erklärte ich also.

Wir zeichneten noch ein paar Bilder, bis es an der Tür klopfte.
Ich stand auf und versprach Ariana gleich wieder da zu sein.
Es war Gellert der geklopft hatte.
„Guten Tag Albus. Ich wollte fragen ob du Lust auf einen gemeinsamen Spaziergang hättest?"
"Oh guten Morgen. Nein ich wollte heute einen Tag mit meiner Schwester verbringen.
Aber wenn du möchtest kannst du dich zu uns gesellen." erwiderte ich leicht überrumpelt von seinem unerwarteten Auftreten.

Er trat einen Schritt hinein und ich schloss die Tür hinter ihm. Aberforth konnte schließlich nicht bei jeder Kleinigkeit meckern.
Gellert folgte mir in das Wohnzimmer in dem Ariana mit einem weiteren Bild beschäftigt war.
„Ari du kennst Gellert schon von dem Essen mit Bathilda vorgestern." sagte ich nur kurz.

„Oh ihr zeichnet?" in seiner Stimme schwang Interesse mit.
Ich nickte bestätigend: „Aber ich kann eine kurze Pause einlegen falls du keine Lust hast."
„Keineswegs. Habt ihr noch eine Rolle Pergament hier?"
Ich war überrascht darüber, dass er auch etwas zeichnen wollte und deutete nur auf meinen Platz. Er setzte sich dann tatsächlich neben Ariana auf den Boden und fragte: „Was haltet ihr von Phönixen? Ich liebe sie, meint ihr ich kann einen zeichnen?"
Arianas Augen strahlten und sie schaute Gellert begeistert beim zeichnen zu.

Er konnte es wirklich gut.
Der fertige Vogel war in einer eindrucksvollen Position im Flug und fokussierte etwas mit seinen Augen.
Er hatte seine Krallen nach dem Objekt, welches er gesichtet hatte, ausgestreckt.
Das Tier sah tatsächlich aus als würde es in Flammen stehen. Nachdem mein Freund fertig war schaute er hoch. Direkt in meine Augen.
„D-Du kannst echt gut zeichnen." brachte ich hervor und ärgerte mich selbst über meine Verunsicherung, mal wieder ausgelöst von den Blicken meines Gegenübers.
Auf seinen Lippen zeichnete sich ein leichtes Grinsen ab und schon musste ich ebenfalls etwas lächeln.

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Der Tag war einfach wundervoll und nachdem Gellert sich verabschiedete und ich nur noch seine blonden Haare sehen konnte bevor die Tür zufiel, fühlte ich mich einfach nur Glücklich.
Schon wieder stellte ich mir die Frage was Gellert für mich war.

Ich würde ihn keineswegs nur als Freund betiteln. Er stand mir näher als meine Familie, als mein jüngerer Bruder. Und dies nach so kurzer Zeit.

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Wow, endlich hab ich es geschafft.
Ihr wisst ja nicht wie lange ich an diesem Kapitel gesessen habe.
Irgendwie fand ich es immer zu... einfach oder zu schnell geschrieben?? ich weiß auch nicht

Das schwerste am Schreiben ist echt nen Titel zu finden... manche Ideen kommen schon beim Schreiben und für ein anderes Kapitel hab ich zwei Tage lang überlegt was ich als Titel nehmen könnte... -.-
Naja egal hoffe wie immer es war nicht zu schlimm

Summer 1899 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt