Der Beginn

601 30 4
                                    

Gellert POV.

Ich saß hinten an die Wand gelehnt auf meinem Bett und strich Albus durch seine braunen, zerzausten Haare. Er schlief noch, mit dem Kopf auf meinem Schoß. Al wirkte so friedlich, so entspannt,  so unschuldig und sorglos. Seine Augen öffneten sich langsam und er schaute mich verschlafen an.
„Morgen, kleiner", flüsterte ich ihm zu.
Seine Stimme war noch etwas kratzig, als er mir ebenfalls einen guten Morgen wünschte.
Er zitterte etwas-berechtigterweise. Es regnete stark und für einen Sommertag, war es wirklich ziemlich kalt. Kurzerhand setzte ich ihn zwischen mein Beine, sodass er sich an mich lehnen konnte. Anschließend griff ich meine Bettdecke, welche aus unerklärlichen Gründen auf dem Bode lag, um sie über uns auszubreiten.
„Danke", sagte er und lehnte seinen Kopf gegen
meine Schulter. Al war kalt und ich war froh ihn nun mit meiner Nähe aufwärmen zu können. Um ihn zu beruhigen strich ich an seiner Seite auf und ab und es wirkte. Er hörte langsam auf zu zittern und entspannte sich etwas mehr.

———————
Wir befanden uns noch immer in meinem Zimmer, doch Kleidung trugen wir bereits.
„Wolltest du mir nicht heute erzählen, was du gestern recherchiert hast? Du hast mich wirklich neugierig gemacht",fragte er interessiert. Ich begann zu erklären: „Also. Ich hatte vorgestern etwas über den Aufenthaltsort von Livius und Arcus erfahren", seine Augen funkelten erfreut, „Das... Das Problem ist nur, dass er sich momentan wohl in Irland befindet.
Ich wollte mich etwas besser über alles informieren und dir dann erst Bescheid geben. Deswegen hab ich den gestrigen Tag in der Bibliothek verbracht. Es ist eben eine sehr spontane Reise, da wir schnellstmöglich aufbrechen müssen. Ansonsten sind sie wahrscheinlich schon wieder woanders. Außerdem kann nicht allein gegen zwei mächtige Magier mit dem Elderstab antreten.
Doch wir können es gemeinsam schaffen".
Nach und nach wurde meine Stimme immer leiser und entschlossener.

Meine Hände verschränkte ich mit seinen, trat näher an Albus heran und schaute ihn an.
In seinen Augen lag eine Mischung aus Angst, Verunsicherung und Überraschung, doch nachdem er sich fasste sah mich fest entschlossen an: „Ich begleite dich. Ich lass dich nicht allein, du hast meine volle Unterstützung. Außerdem wärst du ohne mich sowieso völlig hilflos", lachte er.
„Ey", rief ich entrüstet und grinste,
„Aber gut, ich danke dir Al", anschließend folgte ein Kuss meinerseits.
„Ich werde das Aberforth noch beibringen müssen. Am besten gehe ich jetzt auch wieder, dann kann ich dies gleich tun", flüsterte er und trennte sich von mir.
„Gib mir sofort Bescheid wenn...", „Mach ich", unterbrach er mich und apparierte mit einem letzten Blick zu mir. Nun stand ich allein in meinem Zimmer und schaute dorthin, wo vor einigen Sekunden noch Albus gewesen war.
Er hatte mich, wahrscheinlich ungewollt, an etwas erinnert.
„Mist", sagte ich zu mir selbst.

Meine Tante.

Sie musste es ebenfalls noch erfahren.
Doch was sollte ich ihr sagen?
Ich musste mir unbedingt etwas einfallen lassen, denn ich würde ihr auf keinen Fall sagen das wir nach Irland reisten um den Todestab zu finden. Sie würde mich für verrückt erklären, doch ich wusste es besser.
Ich schaute auf die Uhr und im selben Moment rief sie mich auch schon zu essen. Die letzten Stufen der Treppe übersprang ich und lief Richtung der Küche, in der sie sich befand.

Ich setzte und dachte nach. Sie tischte das Essen auf und setzte sich mir gegenüber.
„Bathilda? Also, Albus und ich wollten für ein Paar Tage... verreisen, ist denke ich das richtige Wort".
Sie schwieg, nickte jedoch. „Wo wollt ihr denn hin?", fragte sie nach einiger Zeit langsam.  Ich begann zu erzählen: „Das wissen wir selbst noch nicht genau, aber es wird etwas länger dauern. Es soll eine ‚Forschungsreise' werden, wenn man es denn so nennen kann. Schätzungsweise eine Wochen sind wir weg". Sie gab sich damit einverstanden, was mich erleichterte. Wir aßen und unterhielten uns über eher belanglose Dinge. Ich räumte das Geschirr in die Spüle und half ihr noch mit Abwaschen.

Nun lag es an Albus dies alles mit seinem Bruder zu klären und ich konnte nur hoffen, dass es soweit gut lief. Ich hasste dieses Ungewisse, nicht bei ihm zu sein und ihn nicht unterstützen zu können. Doch er sollte mir in einigen Minuten eine Eule schicken.
Bis dahin musste ich wohl noch etwas warten.

———————
Ich stand mit meinem Gepackten Koffer in meinem Zimmer. Morgen würde ich mit Albus noch einmal alles durchgehen. Er hatte mir geschrieben und alles war wohl überraschend gut verlaufen. Somit konnte die Reise nach Irland am kommenden Tag beginnen.

________________________________
Joa jetzt geht es so langsam los. Das wird wahrscheinlich der schwierigste Teil der gesamte FF uns mal so vorab: ich nehme die heute aktuelle Karte von Irland. Also wird es nicht Zeitgetreu sein, nur so zur Information.

Und auch an dich nochmal danke für deine Treue @Drana_

Summer 1899 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt