Kapitel 4

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Kathrina Kowaljow

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Kathrina Kowaljow

Ich saß mit meinem Laptop eingekuschelt auf dem Sofa in meinem Zimmer und stöberte im Internet nach den neusten Klatsch der Elite

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Ich saß mit meinem Laptop eingekuschelt auf dem Sofa in meinem Zimmer und stöberte im Internet nach den neusten Klatsch der Elite.
Paris Hilton gab eine Spendengala für die Rettung der Eisbären. Martha Stewart würde nächsten Monat für Obdachlose in der Schweiz kochen und Jonny Depp hat Stress mit seiner Ex-Frau.
Das übliche eben!
Aber selbst Tratsch konnte meine Laune nicht heben.
Ich seufzte, als ich die Metal Musik aus dem Wohnzimmer hörte und fühlte mich automatisch wieder verletzt. Brandon's Worte saßen mir immer noch tief in den Knochen und wollten mir einfach nicht aus dem Kopf gehen.
Sensibilität ist keine Sünde, Kat.
Doch ist sie.
Eigentlich wollte ich zu Kris oder zu Diana, aber die beiden hatten heute ihre Date-Night und ich wollte nichts kaputt machen. Sue oder Frankie wollte ich erst gar nicht fragen und Taylor war, so wie sie erzählte, bei ihrer Tante auf Geburtstag eingeladen. Und wenn ich die Mädchen aus dem Cheerleaderteam fragen würde, käme ich mir selbst ekelhaft verzweifelt rüber.
Also verkroch ich mich in meinem Zimmer und löffelte Schokoladenpudding.
Bist du jetzt zu so einer geworden?
Auf meinem Laptop blinkte eine Facebook Nachricht auf... von Jill? Alle nannten sie Jill. Nicht weil ihr ihr Name nicht gefiel, sondern weil sie einfach Jill war und nicht Julienne. Ich hatte sie erst kennengelernt. Sie war aufgedreht und hyperaktiv, aber dennoch ernst und humorlos. Sie trug grundsätzlich immer einen Pferdeschwanz und zeigte jedem selbstbewusst ihre vielen Tattoos, welche sie von Kopf bis Fuß besaß. Sie war sich für nichts zu schade und schämte sich für keine ihrer 'konservativen Ausdrücke' welche aus ihrem Mund kamen. Wir hatten nicht mehr allzu viel Kontakt nachdem sie entlassen wurde. Jill wurde drei Monate vor mir entlassen und außer ein paar Anrufen, war eben nichts drin. Schnellstens öffnete ich die Benachrichtigung meiner ehemaligen Zimmergenossin und las sie mir neugierig durch.
*Bist du zuhause? Max hat vor anzurufen, um mit dir zusprechen. Fall nicht auf den Hosenscheisser rein!*
Max? Er wusste doch das ich nicht mit ihm reden durfte. Mein Anwalt hatte es mir strikt untersagt. Wenn die Polizei das rausbekommen würde, wäre ich schneller wieder weg vom Fenster, als ich bis drei zählen konnte. Außerdem hab ich mir geschworen nicht nochmal auf ihn reinzufallen. Aber was wenn es wichtig war? Es könnte ja sein, dass er mir etwas mitteilen wollte oder vielleicht würde ich eine Entschuldigung bekommen?
Mach dir nichts vor, Süße!
Ein kurzes Gespräch tat doch keinem weh. Eigentlich dachte ich das er niemanden anrufen durfte, aber wenn er es schon durfte... Ich sprang auf und trampelte ins Erdgeschoss. Es interessierte mich ehrlich gesagt auch nicht wirklich, dass Brandon und seine Freunde unten saßen und er mich nicht sehen wollte. Er durfte auf keinen Fall das Telefon abheben, sonst würde er es meinem Anwalt petzen und darauf konnte ich getrost verzichten. Kurz zögerte ich vor der Wohnzimmertür, aber als ich das schallende Klingeln des Telefons hörte stürmte ich zur Telefonstation. Der schwarze Marmorboden des Wohnzimmers war vollgemüllt mit Pizzaschachteln und Chipstüten. Auf dem riesigen Flachbildschirm, welcher zwischen der glänzend weißen Wohnwand hing, wurde American Football angezeigt. Auf der Kommode gegenüber der Tür standen volle Getränkekästen, auf dem Wohnzimmertisch standen haufenweise leere Bier und Wodka Flaschen und die Vorhänge waren komplett zugezogen. Es sah aus wie in einem Schweinestall und selbst der war dagegen noch ordentlich.
Die Gespräche verstummten und sie alle sahen mich verwirrt an. Das halbe Footballteam war da. Kay, Spencer, Luke, TJ, aber Jade nicht. Natürlich nicht. Und all die anderen, deren Name ich zwar kannte, aber mit denen ich kaum gesprochen hatte. Sie waren einfach nur irgendwelche Typen und waren nicht relevant genug, um einen Gedanken an sie zu verschwenden. Sie waren nicht bekannt oder kamen an das Vermögen meiner Eltern ran.
Von ihren Blicken ließ ich mich nicht aufhalten und nahm das Telefonat an. „Ja, bitte."
,,Pasadena Staatsgefängnis. Wollen sie einen Anruf von Max Wallace annehmen?"
,,Ja." Warteschleife.
Plötzlich stieg mir der, mir allzu bekannte, Geruch von Marihuana in die Nase. Der herbe Süße Gestank von Tabak und Gras verbreitete sich in meinen Nasenhöhlen und ging mir bis in Mark und Knochen. Ich versteifte meine Muskeln und atmete tief durch. Mir wurde klar warum Brandon mich nicht hier haben wollte. Er hatte recht. Es war nicht gut für mich in der Nähe zu sein.
Ignorier es einfach, Kat!
,,Kat?" hörte ich die raue Stimme von Max aus der Leitung. Ich zuckte zusammen, hatte nicht damit gerechnet sie zu hören. Seine raue Stimme kitzelte in meinen Ohren und bescherte mir unwillkürlich Gänsehaut.
,,Was willst du? Du sollst mich eigentlich nicht anrufen!" flüsterte ich und verließ mit einem prüfenden Seitenblick zu Brandon den Raum. Er sah mich skeptisch an und nippte an seinem Bier, aber ich ignorierte ihn. Mein Cousin sah es zum Glück auch nicht für nötig mir zu folgen.
,,Ich weis, aber ich hab momentan echt viele Probleme."
Ich blieb stehen, fassungslos als ich realisierte das er wieder meine Hilfe brauchte. Das er mich nur anrief, damit ich ihm wieder half. Ich schnaufte verächtlich. Das letzte Mal hatte ich alles verloren und mein ganzes Leben zerstört, aber ihn schien es nicht zu interessieren. Hauptsache ihm ging es gut. Er war einer von den Menschen, die sich immer meldeten wenn sie was brauchten, aber es mit ihrer unverschämten charmanten Art einfach so drehten, als würdest du etwas von ihnen brauchen. Und genau das wurde mir zum Verhängnis und ich wusste es würde auch nicht bei einem Mal bleiben. Max nutzte Menschen schamlos aus und doch hatte ich mich damals unsterblich in ihn verliebt.
,,Du willst das ich wieder irgendwas für dich geradebiege, oder?"
Max atmet hörbar aus. „Babe-"
,,Nenn mich nicht babe!"
,,Komm schon, Kat. Ich bin noch ein paar Wochen im Knast. Willst du mich nicht mal besuchen kommen? Ich hab dein hübsches Gesicht schon zu lange nicht mehr gesehen."
,,Ein beschissenes Kompliment, machen deine scheiss Verhalten auch nicht wieder gut! Du hast mein Leben zerstört."
,,Veranstalte bitte nicht so ein verdammtes Drama, Kat. Außerdem hast du dein Leben selbst zerstört," Er lachte. „Ich hab dich zu nichts gezwungen."
,,Fick dich, Max."
Ich legte auf, schmiss das Telefon auf die naheliegendste Kommode und stürmte in mein Zimmer. Wie konnte ich nur denken das er sich vielleicht entschuldigen wollte? Oder einfach bedanken? Es war verdammt nochmal seine Schuld und nochmal würde ich meine Hand nicht für ihn ins Feuer legen. Damals war ich so dumm zu glauben er würde mich wirklich mögen, ich würde ihm wirklich etwas bedeuten. Ich legte mich frustriert auf mein Bett und vergrub mein Gesicht in einem Kissen. Nochmal würde ich nicht auf ihn reinfallen.
Als wir uns kennenlernten, dachte ich ernsthaft er wäre ein netter und rücksichtsvoller Mensch.
Wenn ich mich da mal nicht getäuscht habe...
Ich hatte alles für ihn getan und er mich schamlos ausgenutzt. Da kam er mit seinen schönen grauen Augen und seinen dichten schwarzen Wimpern und ich tat wie auf Knopfdruck alles was er wollte. Anscheinend hatte ich unsere Trennung immer noch nicht ganz überwunden.
Ooh, arme Kat. Wirf schnell ein paar Pillen ein, damit es nicht mehr so weh tut.
Ich riss mich zusammen. Ich hatte keine Lust auf eine Runde Selbstmitleid.

 Ich hatte keine Lust auf eine Runde Selbstmitleid

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All the way to himWo Geschichten leben. Entdecke jetzt