Kapitel 9

41 4 4
                                    

Kathrina Kowaljow  

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Kathrina Kowaljow  

Mittlerweile waren alle Gäste verschwunden und ich lag neben Kay in seinem Bett

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Mittlerweile waren alle Gäste verschwunden und ich lag neben Kay in seinem Bett. Ich hatte meinen einen Arm um seinen Bauch geschlungen und meinen Kopf auf seine Brust gelegt. Kay streichelte über meinen Rücken, schweigsam. Ich wusste, dass er neugierig war was da vorhin passiert war. Ich hatte ihm nie viel über mich erzählt. Aber ich wusste, dass ich ihm vertrauen konnte. Er würde mich nicht verurteilen. Denn was er bisher alles getan hat war auch nicht gerade das gelbe vom Ei.
„Kann ich dir was erzählen, ohne das du mich hasst?"
Kay nickte leicht und strich mir übers Haar. „Natürlich. Du kannst mir alles erzählen."
Ich rückte näher zu ihm und warf all meine Angst über Bord. „Ich hab ein paar echt blöde Sachen gemacht in den letzten Jahren und mir wächst das alles einfach über den Kopf."
„Und was waren das für blöde Sachen?"
Mein Herz pochte laut. „Du kennst Max?"
„Ja. Dein Ex-Freund, oder?"
Ich nickte resigniert. „Er war einer meiner größten Fehler." Ein Kloß bildete sich in meinem Hals und ich unterdrückte meine Tränen. „Ich hab ihn wirklich geliebt."
Kay setzte sich auf und ich mich mit ihm. Ich war so geblendet von Max's Charme und den Worten gewesen, mit denen er mir Honig ums Maul geschmiert hat, dass ich seine schlechte Seite an ihm kaum wahrgenommen hatte. Mir war egal, ob er Drogen verkauft und welche genommen hat. Mich hatte nicht interessiert, dass er andere Menschen verletzte und verdammt gefährlich war. Und mit der Zeit hatten mich die Drogen an ihn gebunden und mich willig an seine Seite gestellt. Selbst als ich mit ihm Schluss machen wollte konnte ich es nicht. Er war meine beste Möglichkeit an Drogen zu kommen und das einzige, was mich lebendig fühlen hat lassen. Ob es Max oder die Drogen gewesen waren stand in den Sternen.
„Was ist zwischen euch passiert?"
„Als wir uns kennengelernt hatten konnte ich kaum glauben, dass er sich für mich interessiert. Er war älter und geheimnisvoll. Jeder kannte ihn. Dann hat er mich nach einem Date gefragt und ich war total aus dem Häuschen." Beinahe schlich sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen, aber als ich daran dachte wie alles geendet hatte wurde mir schlecht. „Ich hab mich Hals über Kopf  in ihn verliebt, aber Max war eben Max. Das Glück währte nicht lange. Irgendwann hab ich angefangen für ihn Drogen zu verticken. Bei einem Deal hat uns die Polizei hochgenommen und dann... Naja, war ich im Gefängnis."
Für einen kurzen Moment zeichnete sich Schock und Unglauben in seinem Blick wieder, aber er hatte sich schnell unter Kontrolle, wofür ich ihm sehr dankbar war.
Trotz meiner Enthüllung strich er mir weiter über den Rücken. „Jeder macht Fehler, Kat. Ich kann nur schwer glauben, dass du... dass du im Gefängnis warst. Das muss schrecklich gewesen sein."
Ich zuckte mit den Schultern. „Eigentlich hab ich da meine beste Freundin kennengelernt und die anderen Mädels waren sogar ziemlich nett."
Kay zog eine Augenbraue nach oben. „Ist Diana nicht deine beste Freundin?"
Ein Seufzen entwich meinen Lippen. Obwohl das kein Thema war über das ich gerne sprach war es besser als das davor und ich war froh für den Themenwechsel. „Ich weis auch nicht. Di versteht mich einfach nicht und ich habe seit längerem das Gefühl, dass ich mich für alles vor ihr rechtfertigen müsste."
Er zog mich an sich. „Hast du mal versucht mit ihr drüber zu sprechen?"
Natürlich schüttelte ich mit dem Kopf. „Nein. Momentan läuft es, glaub ich, nicht so gut zwischen ihr und Kris. Ich will sie nicht wegen etwas unnötigem aufregen."
„Warum erzählst du das alles eigentlich mir?" fragte er ohne böse zu klingen. „Und nicht Kris oder Brandon?"
Ich biss mir auf meine Unterlippe und suchte eine Antwort auf die Frage. Ich wusste es ja selbst nicht. Warum konnte ich mich Brandon und Kris nicht mehr anvertrauen? Warum redete ich ausgerechnet mit Kay darüber? Der sensibelste war er ja nicht und manchmal konnte er auch gemein sein. Aber vermutlich lag es wirklich daran, dass er auch immer wieder Fehler machte. Dass er kein perfekter Mensch war, der immer das richtige tat. Bei ihm fühlte ich mich nicht missverstanden und komisch. Schade nur, dass Liebe nicht existierte. Dann könnte ich mir sogar vorstellen, dass aus Kay und mir was ernsteres werden könnte. Aber das Leben war kein Ponyhof und bei ihm fühlte ich mich wohl.
„Bei dir fühle ich mich nicht wie ein verdammter Freak."
„Nur weil du einiges erlebt hast bist doch lange kein Freak," Er lächelte leicht und strich mir eine Strähne hinters Ohr. „Wenn ich lieben würde... würde ich dich lieben."
Ein Glucksen löste mich aus meiner Kehle und für einen Augenblick vergaß ich, dass es mir eigentlich schlecht ging. Das war unser Spruch. Es war ein Ausdruck der unsere Beziehung ziemlich gut beschrieb.
„Wenn ich lieben würde würde ich dich lieben." erwiderte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Er lächelte gegen meine Lippen und ich kletterte auf seinen Schoß. Bevor ich morgen wieder nachhause musste würde ich die Nacht noch genießen. Morgen müsste ich mich meinen Problemen stellen und dazu war ich noch nicht bereit.
Kay's Hände fuhren an meinen nackten Seiten entlang und entlockten mir ein Keuchen. Ich dagegen fummelte an seinem Shirt um es ihm über den Kopf zu ziehen.
Aber er hielt mich für einen Moment auf. „Bist du sicher, dass du nicht mehr über die Sache mit Max reden möchtest?"
Ich nickte. „Ziemlich sicher. Ich kann mir morgen immer noch den Kopf zerbrechen."
Meine Lippen fanden seine und ich drückte ihn in die Matratze. Manchmal fragte ich mich wieso ich Kay verdient hatte. Er konnte jeden haben und gab sich mit mir ab. So schlimm, wie Kelly mir immer vorgehalten hatte, konnte meine Gesellschaft dann doch gar nicht sein.
Aber für heute stellte ich meine Gedanken ab und konzentrierte mich nur auf das hier und jetzt. Nur auf den Moment.

All the way to himWo Geschichten leben. Entdecke jetzt