Kapitel 13

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Als ich wieder an meinem Platz saß nahm ich all meine Stärke zusammen und unterdrückte die Tränen. Ich atmete schwer und presste meine Augen zusammen, sie juckten vom Weinen. Ich konnte immer noch nicht glauben, dass Max an meiner Schule auf getaucht war. Er wusste, wie meine Freunde auf ihn reagieren und trotzdem hat er es riskiert. Wenn Brandon uns erwischt hätte wäre die Hölle los gewesen.
Unsere Lehrerin sammelte die Prüfungen ein und entließ uns für den heutigen Tag. Ich wartete nicht auf die anderen, sondern stürmte aus dem Klassenzimmer. Ohne ein Wort zu verlieren machte ich mich auf den Weg zu Brandon's Wagen. Er, Josh und Jade folgten mir. Hoffentlich war mein Make-Up nicht allzu verschmiert und ich konnte meine Aufgewühltheit verbergen.
Panisch sah ich mich um und hoffte, dass Max sich aus dem Staub gemacht hatte. Als Brandon sein Auto aufsperrte zögerte ich keine Sekunde und stieg ins Auto. Josh und Jade setzten sich nach hinten. Ihr Gesichtsausdruck verunsicherte mich, weshalb ich zu Brandon sah und schlucken musste. Er schien alles andere als glücklich.
Sein Gesicht war von Wut verzerrt.
Ich biss mir auf die Lippe. „Was ist los?" Meine Stimme war kaum ein Flüstern. Ich wusste genau was los war. Er hatte Max und mich gesehen.
„D-Du... Was zur Hölle hast du dir dabei gedacht?" donnerte er mir entgegen, weshalb ich zusammenzuckte.
„Beruhig dich! Es ist doch nichts dabei!"
Ungläubig blickte er mir entgegen. Verdammt, er war echt sauer... „Nichts dabei? Seinetwegen wärst du fast gestorben!"
Ich sah zu Josh und Jade. Sie hatten die Augen weit aufgerissen und beobachteten die Show, die wir ihnen boten. Meine Lippen waren zu einem schmalen Strich verzogen und ich zwang meine Mundwinkel ein wenig hoch, was auf irgendeine Art ein Lächeln sein sollte. Es war alles gut und das sollten sie auch denken.
„Sei leise, verdammt!" zischte ich. „Max wollte nur nach mir sehen. Zwischen uns ist nichts mehr und wird auch nichts mehr sein."
Er schüttelte seinen Kopf. „Ich sollte Justin davon in Kenntnis setzen. Er wird mit dem Bewährungshelfer von Max reden und dann besorgen wir uns eine einstweilige Anordnung."
Beinahe musste ich lachen, so lächerlich kam mir seine Idee vor. „Bist du bescheuert?" stieß ich hervor. „Das kann nicht dein Ernst sein!"
„Dieser Kerl ist unberechenbar. Wer weiß, was passiert wenn ihr euch wieder öfter seht. Am Ende wirst du rück-"
„Pscht! Halt die Klappe, verdammt!" Jetzt war ich sauer. Ich zitterte fast vor Wut. Was dachte sich Brandon? Meine halbe Lebensgeschichte vor anderen Leuten offenbaren? „Es wird gar nichts passieren, weil ich ihn nicht wieder sehen werde! Ganz einfach!"
Als sich jetzt auch noch Jade einmischte musste ich mich zusammenreißen. Ich ballte meine Hände zu Fäusten, als er anfing zu reden. „Ich glaube kaum, dass Max der Typ von Mensch ist der einfach so nachgibt."
Ein empörter Laut verließ meinen Mund. „Was fällt dir eigentlich ein dich in etwas einzumischen von dem du keine Ahnung hast?"
Er schüttelte seinen Kopf „Weist du was? Ich bin schon leise."
Ich konzentrierte mich wieder auf meinen Cousin, der das Lenkrad fest umklammert hielt. „Ich schwör dir, Brandon, dass ich über ihn hinweg bin. Du weist, dass ich es dir versprochen habe und ich werde mich daran halten."
Sein Blick zuckte zu mir. „Ich will nur, dass du nach vorne siehst. Wenn er dir nochmal zu nahe kommt, dann will ich dass du mir sofort Bescheid gibst."
Nur mit Anstrengung konnte ich ein Augen verdrehen vermeiden. So lieb seine Worte auch gemeint waren konnte ich mich selbst um Max kümmern. Ich hatte mich verändert und mir war mittlerweile klar, dass Max mit nichts anhaben konnte, wenn ich es nicht zu lies. Auch wenn unsere Beziehung noch nicht allzu lange her war hatte ich mich in der Zwischenzeit verändert. Hunderte von Gesprächen mit Psychologen und Gutachter, Unterhaltungen mit meinen Eltern und Brandon. Mit der Zeit sah man die Dinge mit anderen Augen. Man ging objektiver an Probleme ran. Trotzdem spielte mein Kopf verrückt wenn Max in der Nähe war. Es war einfacher ihn zu hassen, wenn er Hundert Kilometer von mir weg war.
„Ich verspreche es dir, Brandon. Nur bitte sag niemandem was davon."
Er seufzte und sah mich skeptisch an. „Abgemacht." Seine Hand legte sich auf meine Schulter. „Tut mir leid, dass ich dich angeschrien habe. Ich hätte dich stattdessen fragen sollen, wie es dir geht."
„Es geht mir gut. Mich hat es nur geschockt ihn zu sehen. Können wir jetzt bitte losfahren?"
Ich richtete meinen Blick aus dem Fenster und keine Sekunde später fuhren wir aus dem Parkplatz raus.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 01, 2020 ⏰

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