Kathrina Kowaljow
Ich kam nur in einem Handtuch bekleidet aus dem Badezimmer und sah aus dem Fenster in meinem Zimmer.
Wind.
Regen.
Donner.
Blitze.
Ist doch scheisse. Nichts gegen Regen, aber sobald ein großes Unwetter aufzog lagen meine Nerven blank. Es war nicht im geringsten nachvollziehbar wie manche Menschen sich Regenplätschern und Donner zum entspannen anhören konnten. Einfach überhaupt nicht nachvollziehbar. Allein bei dem Gedanken an Unwetter drehte ich durch.
Ich atmete tief durch und schluckte die Panik, welche mich gleich zu übermannen drohte, runter. Es war alles in bester Ordnung. Ich war im Haus und nicht draußen, also konnte mir nichts passieren.
Ein kurzes Bild durchzuckte mich, aber ich verbannte diese grauenhafte Erinnerung ganz nach hinten in meinen Kopf. Jetzt durfte ich nicht schon wieder darüber nachdenken.
Ich brauchte nun ganz dringend einen Beruhigungstee. Sonst würde ich das nicht ohne Panikattacke überstehen. Ich bemerkte schon die Anzeichen, meine zitternden Glieder und meinem beschleunigten Atem. Das war die Hölle auf Erden.
Ich tapste Richtung Küche, als ich Stimmen hörte. Genervt ließ ich meinen Kopf hängen. Andauernd waren Menschen bei uns zuhause. Hatten die kein eigenes? Ich fühlte mich wie in einem Tierheim für streunende Footballspieler. Jeder von ihnen war stinkreich und besaß genauso ein riesiges Haus wie mein Onkel und meine Tante. Nicht auszuhalten diese ständigen Treffen, sowie eine Art Selbsthilfegruppe die sich immer an unserm Kühlschrank bediente. Irgendwann würde ich sie alle hochkant rauswerfen.
Brandon, Kay, Spencer und - ich glaube er hieß Gordon - aus dem Footballteam saßen am Küchentisch und sahen mich an als ich den Raum betrat. Mit zusammengepressten Lippen verkniff ich mir mein Grinsen. Meine Wirkung auf die meisten Typen war mir durchaus bewusst. Aber ich musste ihnen meinen Triumph ja nicht unter die Nase reiben.
Ich holte einen Kräutertee und eine Tasse aus dem Küchenschrank.
,,Kat?" Brandon räusperte sich, weshalb ich mich zu ihm umdrehte. Seine Augenbrauen waren zusammengezogen. „Du hast nur ein Handtuch um."
,,Stell dich nicht so an. Ich glaube nicht das es jemanden stört." sagte ich abwesend. Ich konzertierte mich darauf meine Stimme nicht beben zu lassen. Das Gewitter drang immer lauter durchs Haus, auch wenn ich mir das wahrscheinlich nur einbildete. Trotzdem verlor ich langsam die Geduld.
Ich durchstöberte verwirrt den Schrank, in welchen normalerweise meine Tabletten sein müssten, aber ich konnte sie einfach nicht finden.
Ich schnaufte laut. „Hast du meine beschissenen Beruhigungstabletten gesehen?"
Ich zuckte zusammen, als es erneut donnerte. Gestresst fuhr ich über meine Augenlieder und atmete leise aus. Nicht mehr lange und ich würde irgendwas zerschlagen. Mein Auge zuckte verräterisch und ich merkte das Brennen hinter meinen Lidern. Verdammt, reiß dich zusammen, Kat!
Ein und ausatmen.
Ein und wieder aus.
Brandon stand von seinem Stuhl auf und öffnete ein Küchenschränkchen über mir. Er hielt mir meine Tabletten vor die Nase.
Peinlich.
,,Danke." flüsterte ich. Ich löste die Tabletten in dem lauwarmen Tee auf.
„Alles in Ordnung?"
,,Wann holst du Daniel und Jeanette morgen vom Flughafen ab?" versuchte ich von mir abzulenken, während ich mir den Tee machte.
,,Morgen früh. Wer war das Mädchen, welches vorhin da war?"
,,Jill."
,,Gehts noch ungenauer."
Ich seufzte und wärmte meine Hände an der Tasse. „Eine Freundin aus Spanien. Wieso willst du das wissen?"
Er kannte das Codewort, so wie er es gerne nannte.
„Ich wollte lediglich wissen, mit wem du dich triffst. Das ist nicht verboten."
Ich schüttelte meinen Kopf und machte mich auf den Weg zur Tür. „Nein. Du willst mich kontrollieren."
Er seufzte. „Fängst du schon wieder damit an?"
Ich zuckte mit den Schultern und verließ die Küche. Wäre ich doch nur in meinem Zimmer geblieben, dann hätte ich mir den Blödsinn hier sparen können.
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All the way to him
ChickLitSie kommen aus unterschiedlichen Welten. Und doch sind sie füreinander bestimmt. Geld, Glamour, Luxus, Macht - diese vier Wörter beherrschten Kat's Leben. Sie hatte das Leben, was alle wollten. Kat war die Königin Beverly Hills und jeder beneidete...