Kapitel 10

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Kathrina Kowaljow 

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Kathrina Kowaljow 

Ganze drei Wochen waren seit der Auseinandersetzung mit Kelly vergangen und ich hatte nichts mehr von Lee oder ihr gehört. Der Tag von Max Freilassung nahte und meine Angst ihm wieder zu begegnen stieg stetig.
Ich saß nun schon den ganzen Tag am Schreibtisch und lernte für die bevorstehende Collegevorprüfung. Sie sollte entscheiden, ob wir fürs College geeignet waren und was unsere Stärken waren. Dieser Test war der wichtigste des Jahres, deshalb durfte ich ihn nicht vermasseln. Ich musste das ganze Chaos in meinem Leben zur Seite schieben und mich vollkommen auf ihn konzentrieren. Es war halb 11 in der Nacht und ich war gerade dabei das nächste Kapitel aus meinem Schulbuch durchzulesen, als sich mein Magen zusammenzog. Galle schoss mir in den Hals.
So schnell ich konnte sprintete ich ins Badezimmer und hing über der Kloschüssel. Das Abendessen brodelten aus meinem Rachen und landeten im Klowasser. Ich hustete angeekelt. So schnell konnte ich mich nicht beruhigen, kam mir auch schon mein Frühstück hoch. Alles drehte sich. Mein Hals kratzte. Das Atem fiel mir schwer. Ich rang nach Luft und übergab mich erneut.
Jemand, höchstwahrscheinlich Brandon, hielt meine Haare hinter meinen Hinterkopf und packte mich an meiner Hüfte, damit ich besseren Halt hatte. Auch wenn es mir peinlich war vor andern zu kotzen, war ich froh das er da war.
Ich wischte über meinen Mund. „Tut mir leid. Ich wollte dich nicht aufwecken."
,,Ich hab noch nicht geschlafen."
Erneut fing ich an zu husten und klammerte mich fester an die Klobrille. Um ehrlich zu sein hatte ich nur darauf gewartet, dass das Kotzen wieder losging. Ich hatte schon fast vergessen wie schnell die Nebenwirkungen der Medikamente einsetzten. Auch wenn ich mich nach der ersten Verschreibung daran gewöhnt haben sollte dauerte es immer eine Weile bis sich mein Körper an die Wirkstoffe anpasste. Ich hasste es, aber mein Arzt sagt es würde helfen. Auch wenn ich davon nichts merkte. Scheiss, Psychater! Die wollten auch nur Kohle machen indem sie einem Pillen andrehten, die sowieso nichts brachten.
Brandon stütze mich beim aufstehen, als ich mir mein Mund ausspülen und meine Hände waschen wollte. Seufzend lehnte ich meinen Kopf an Brandon's Brust. Mir war heiß und kalt zur gleichen Zeit. Meine Stirn war feucht und pochte. Ich sank gegen Brandon, als mich ein heftiger Schwindel überfiel.
„Ich fühl mich beschissen."
Ein leises Seufzen entwich ihm. „Das war abzusehen."
Meine Augen schlossen sich, weil sie so schwer waren. „Ich will die nicht mehr nehmen."
„Doktor Honor hat sie dir nicht ohne Grund verschrieben. Sie werden dir helfen."
Ein schmales Lächeln konnte ich nicht vermeiden. Er wusste genauso gut wie ich, dass das nicht wahr war. Nichts auf der Welt würde mir helfen können, aber es half ihm damit klar zukommen und das würde ich ihm nicht nehmen. Ich wollte nicht egoistisch sein, indem ich mich weiterhin aufführte wie ein verletzter Welpe, der mit der großen, gefährlichen Welt nicht zurecht kam. Ich war stark, oder etwa nicht? Ich war kein kleiner Welpe und ich wollte mich auch nicht weiter so aufführen.
„Das tun sie schon, Brandon. Ich fühl mich besser."
Seine Mundwinkel zuckten nach oben. Ich hatte gewusst, dass er das hören wollte. Und wenn ich es mir und ihm lange genug einreden würde, dann würde es bestimmt irgendwann der Wahrheit entsprechen.
Ich legte mich ins Bett und deckte mich bis zum Hals zu. Meine Gliedmaßen fühlten sich an wie Gewichte, die mich nach unten zogen.
,,Kannst du warten bis ich eingeschlafen bin?"
Er nickte und setze sich auf den Sessel, welcher breit neben meinem Bett stand. Wie von alleine vielen meine Auge zu. Morgen würde ein besserer Tag werden. Ganz bestimmt. Irgendwann wurde doch immer alles besser.

All the way to himWo Geschichten leben. Entdecke jetzt