Kapitel 3

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Mit zitternden Beinen und einem unguten Gefühl in der Magengegend stieg ich also aus dem Zug und machte mich auf dem Weg zu dem riesen großen Gebäude, welches eigentlich schon fast garnicht zu übersehen war...
Meine Tasche, in meiner rechten Hand, schwenkte vor und zurück während ich mir schon mal im Kopf zusammen reimte, wie ich meinem Boss am besten erklären solle, dass ich seine Papiere gelöscht hatte.
Je näher ich dem Gebäude kam, desto mehr stieg mein Unbehagen und ich wollte am liebsten sofort auf dem Absatz kehrt machen und mich zurück zu dem Fremden in meinem Haus gesellen.

Was der wohl gerade so macht?

Aber darüber konnte ich mir auch später noch den Kopf zerbrechen.

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,, WAS HEIẞT DAS SIE HABEN MEINE DOKUMENTE NICHT FERTIG STELLEN KÖNNEN!?"
Mein kompletter Körper versteifte sich als meine Augen auf der, gefühlten Mauer, die vor mir stand, hängen blieben.
Jetzt ist es aus. Ich hab keine Chance mehr...

,,S-sir... Ich... Kann das erklä~~"
,, Jetzt kommen sie mir nicht wieder mit dieser elenden Nummer Hajime! Wenn es nach ihnen gehen würde, könnten sie alles erklären! Ich dachte ich hätte einen anständigen, jungen Mann eingestellt, als ich davon sprach, dass ich einen Assistenten an meiner Seite brauchen würde, der zusammen mit mir die Firma leitet. Enoshima hatte Recht. Ich hätte lieber Togami einstellen sollen, statt so jemanden wie sie!
Und jetzt gehe~~"
Und dann wurde ich doch von meiner Wut übertroffen.
,,Was heißt das jetzt!?"
Anscheinend war der Idiot von meiner plötzlichen Reaktion zusammen gezuckt, aber das war mir reichlich egal. Der Typ sollte endlich kapieren, dass ich mir so einen Mist nicht gefallen ließ!
,, Ständig brummen sie mir alle erdenklichen Aufgaben hinein und sagen zu mir, ich solle sie bis zum nächsten Tag fertig haben. Wissen sie: ICH HABE AUCH NOCH EIN PRIVATLEBEN! Wie wärs, wenn ich ihnen mal ein paar hundert Aufgaben in die Fresse schlage und von ihnen verlange, dass die diese in innerhalb von wenigen Stunden fertig haben sollen!!! NIE können sie ihren ganzen Scheißdreck alleine machen!! IMMER MUSS ICH ALLES FÜR SIE ERLEDIGEN WÄHREND SIE NUR MIT IHREM BIERBAUCH AUF DER FAULEN HAUT RUMLIEGEN UND IHR LEBEN FEIERN!!! SIE KÖNNEN RUHIG AUCH MAL IHRE VIER BUCHSTABEN VOM THRON ERHEBEN!!
Fast jeden Tag komme ich nach Hause und habe keine Zeit mehr für meine eigenen Angelegenheiten, weil ich ALLES für sie tun muss, sie VOLLIDIOT!!"

Mein plötzlicher Wutausbruch schien ihn ziemlich aus der Bahn gebracht zu haben. Er weiß ganz genau, dass er so schnell niemanden mehr finden würde, wenn er mich jetzt kündigt. Das heißt sein Unternehmen würde den Bach hinter gehen.

,,W-Warten sie mal Hajime... Ich... Ich kann ihnen auch ihren Gehalt erhö~~"
,, OH NEIN! Keine Sorge! Ich brauche keine Gehaltserhöhung. Mir reicht das was ich habe!"
Ich kam dem Fettsack ziemlich nahe
,, Und merken sie sich eines..."
Schweißperlen liefen seine Stirn hinunter, als ich auf ihn hinab sah.
,,... mit MIR spielt man lieber nicht solche Spielchen sehr geehrter Hr. Ex-Boss"
,, E-Ex... Was meinen sie ~~?"
Mit so viel Selbstvertrauen wie noch nie nahm ich meine Tasche vom Boden und machte einen dicken Schlussstrich... Mit Edding, nur um einen neuen Anfang zu machen.
,,Ich kündige!"

Mit diesen Worten verließ ich das Gebäude. Ich konnte ihn noch irgendwas hinterher rufen hören, dass er mich bezahlte und ich nicht einfach so kündigen dürfe. Da hat er aber Pech gehabt.

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Nagitos POV:

Mittlerweile war es schon sieben Uhr als mein Körper immer noch schlaff auf der Couch lag. Ich hatte für ungefähr eine Stunde geschlafen, da ich die Zeit davor so wenig davon abbekommen hatte. Dementsprechend wollte ich diesen Schlaf wenigstens ein wenig nach holen.
Als ich aus meinem kleinen Nickerchen erwachte, war der erste Gedanke, den ich hatte, natürlich der, wo ich mich überhaupt befand... Bis es mir schließlich wieder einfiel.

... Ob er sich eigentlich selber bewusst ist, dass er einen komplett Fremden in seinem Haus gelassen hatte Hihi~~. Ich könne so viel anstellen wenn ich wollen würde... Aber nya... Heute nicht. Zu müde. Andererseits...
...war das vielleicht auch meine einzige und letzte Chance. Die Uhr schrieb 7:10 Uhr. Hinata-kun war immer noch nicht zurück von der Arbeit... Ach. Woher ich seinen Namen kannte, obwohl er ihn mir nie gesagt hatte? Hehe~~ Geheimnis.
Mit müden Gelenken schleppte ich mich die Treppenstufen hinauf. Es ist so unglaublich witzig mitanzusehen, wie er mich noch nie im Leben gesehen hatte und so tat, als würde er mich nicht kennen, während ich fast jedes kleinste Detail von ihm wusste.

Wie er ohne Kleidung aussah und wie er roch... Was sein Lieblingsessen war, welche Serie er am liebsten schaute, was seine größten Ängste waren und noch vieles mehr. Ich wusste Alles.
Natürlich konnte man jetzt von mir behaupten, ich sei ein kranker Stalker. Woher sollte ich die ganzen Sachen sonst kennen und da lag man nicht mal ganz falsch~~

Eigentlich war ich nicht mal neu hier. Eigentlich lebte ich tatsächlich schon seit Jahren in dem Haus neben an, aber das konnte er nicht wissen, weil ich fast nie das Haus verließ. Ich kam nur raus wenn ich meinen Geliebten bei sich Zuhause besuchen wollte und das passierte immer nur Nachts....während mein Engel schlief. Mich als seinen neuen Nachbarn auszugeben, schien mir die einzig logische Idee zu sein, ihm noch näher zu kommen, ohne mir viel Mühe zu geben. Auch wenn ich das bestimmt noch mit anderen Methoden hinbekommen hätte~~

Vorsichtig begutachtete ich seinen Kleiderschrank und seine Bücherregale, während mein Herz mit jeder Berührung schneller schlug.
Ich kann es nicht fassen, dass er mich wirklich hinein gelassen hatte.
Wie sehr ich ihn doch liebe ~~

Ich nahm mir ein T-Shirt von ihm, dass lose auf dem Boden lag und atmete seinen Duft ein. Es war so berauschend, ja, schon fast süchtig machend. Meine Wangen nahmen einen kräftigen Roschimmer an und meine Augen schlossen sich zur Hälfte. Meine Sinne wurden komplett eingenommen, während ich noch versuchte, nicht komplett sie Fassung zu verlieren.

Ordentlich faltete ich dieses zusammen und wollte es ihn meine Jackentasche stopfen, als mir einfiel, dass mein Mantel ja noch unten lag.
Also stieg ich schnell die Treppen runter und lief zu meinen Schuhen, wo ich auch meine Jacke hingelegt hatte.
Als ich jedoch diese hochnahm und schnell das Shirt rein stopfen wollte, hörte ich plötzlich ein Rascheln an der Haustüre und ein Geräusch, dass so viel hieß wie, dass das Schloss umgedreht wurde...
War er etwa schon zurück?!

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Hay... Ich hab Kopfschmerzen ❤️😶 hab euch trotzdem lieb. Hoffe ihr seid nicht auch so krank wie ich 😵
Neues Kapitel draußen... Joa... Bis zum nächsten Mal ihr Trauben... 🍇❤️

𝐊𝐨𝐦𝐚𝐇𝐢𝐧𝐚 ¦ 𝐒𝐓𝐑𝐀𝐍𝐆𝐄 𝐍𝐄𝐈𝐆𝐇𝐁𝐎𝐔𝐑𝐒 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt